1990 - 1995
1990 - 1995
Das Gebäude Bispinghof 3
Das Gebäude Bispinghof 3
© Universitätsarchiv Münster

30 Jahre Sprachenzentrum: ein Blick zurück

Im Sommersemester 1991 erscheint der erste Kommentar zum Vorlesungsverzeichnis mit dem Kursangebot des Zentrums für Sprachforschung und Sprachlehre. Es war die Geburtsstunde des Sprachenzentrums - das aber erst im Jahr 1997 so umbenannt wurde. Die Leitung ist an die neu eingerichtete C4-Professur in Sprachlehrforschung angebunden.

Im Kommentar zum Vorlesungsverzeichnis vom Sommersemester 1991 finden sich Fremdsprachkurse in elf Sprachen für Hörer und Hörerinnen aller Fakultäten. Neben den Schulsprachen Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch werden auch Kurse für Deutsch als Fremdsprache (studienbegleitend) und in osteuropäischen bzw. baltischen Sprachen angeboten. Ziel ist es, dass die Studierende Gelegenheit finden, während ihrer Studienzeit Kenntnisse in einer bislang nicht gelernten Fremdsprache zu erwerben.
Im Sommersemester 2021 können die Studierende Fremdsprachkurse in fünfzehn Sprachen besuchen. Den Schwerpunkt bilden Englisch, Deutsch und Spanisch. Aber auch Sprachen wie Arabisch und Japanisch sind sehr beliebt und nachgefragt.

Im Wintersemester 1991/1992 wird das erste Computerlernstudio mit 15 vernetzten multimedialen Lernplätzen eingerichtet, die Nutzung ist sowohl für den Gruppenunterricht als auch für das Selbstlernen möglich. Das CLS wurde aus Mitteln des Aktionsprogramms "Qualität der Lehre" des Landes NRW finanziert. Im April 1993 besuchte die damalige Landes-Ministerin für Wissenschaft und Forschung Anke Brunn das Sprachenzentrum, um sich darüber zu informieren, wie die Mittel eingesetzt wurden.

Seit 1993 ist das Sprachenzentrum Mitglied im AKS (Arbeitskreis der Sprachenzentren an Hochschulen e.V.).

Im September 1993 wird Herr PD Dr. Wilhelm Grießhaber auf den C4-Lehrstuhl Sprachlehrforschung berufen, den er seit 1991 vertreten hatte.

Im Wintersemester 1994/1995 hat das selbst entwickelte computergestützte Fremdsprachtestprogramm "C-Test" seine Premiere. Es dient der Zulassung zu den Fachsprachkursen. Inzwischen werden jedes Semester ca. 1600 C-Tests abgelegt.

 

 

 

1995 - 2000
1995 - 2000

Im Sommersemester 1995 erfolgt die erste Akkreditierung der Fachsprachenangebote (Wirtschaft, Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften) für UNIcert® für Französisch und Englisch, die zu den Zertifikaten UNIcert® I/II/III führen. Im Jahr 1998 wird die Akkreditierung mit den Curricula für Deutsch als Fremdsprache, Italienisch und Spanisch erweitert; im Jahr 2007 kommt Portugiesisch hinzu.

Im Wintersemester 1995/1996 wird mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Zusatzstudiengang Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristinnen und Juristen (FFA) eingerichtet. Die FFA ist ein gemeinsamer Zusatzstudiengang (4 Semester) des Fachbereichs Rechtswissenschaft und des SPZ. Im selben Semester beginnen die ersten 241 Studierenden die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung in Englisch und Französisch. Ab 1996 werden die Bewerber*innen für die FFA über Jahre bevorzugt zum Studium der Rechtswissenschaften an der WWU zugelassen. Im Wintersemester 2008/2009 wird die FFA auch für Spanisch eingerichtet. In der FFA sind Fachwissen- und Fachsprachvermittlung eng verzahnt: Die Studierenden erwerben Kenntnisse des fremden Rechtssystems in der jeweiligen Landessprache und absolvieren ein dreiwöchiges Auslandspraktikum. Am Sprachenzentrum sind die Koordinator*innen Dr. Birgit Beile-Meister, Chloé Neyret und Olga Gaudioso Solsona für die Angebote der FFA verantwortlich.

Seit 1996 ist das Sprachenzentrum Mitglied im CercleS (European Confederation of Language Centres in Higher Education).

Im Sommersemester 1996 wird aus den Klassischen Sprachen Altgriechisch als Propädeutik für die Studierenden der Evangelischen Theologie in das Angebot am Sprachenzentrum aufgenommen. Im Sommersemester 1998 kommt Latein hinzu.

Im Wintersemester 1996/1997 wird eine vorläufige Studienordnung für Sprachlehrforschung als Promotionsaufbaustudium verabschiedet. Bis 2021 haben sieben Doktorand*innen ihre Promotion abgeschlossen.

Im Juni 1997 wird das vorher am Akademischen Auslandsamt angesiedelte Lehrgebiet Deutsch als Fremdsprache (LDaF) als unselbstständige Abteilung dem Sprachenzentrum zugeordnet. Schon in den 1960er Jahren werden Deutschkurse für internationale Studieninteressierte durchgeführt und Sprachprüfungen für den Hochschulzugang vom LDaF abgenommen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auch heute noch auf studienpropädeutischen DaF-Intensivkursen und der Abnahme der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH). Jedes Semester besuchen etwa 130 Teilnehmer*innen aus bis zu 40 Ländern die Intensivkurse auf B1-C1-Niveau. Außerdem legen pro Semester etwa 80-100 Studienbewerber*innen die DSH-Prüfung ab.

Am 12. Dezember 1997 verabschiedet der Senat die Verwaltungs- und Benutzungsordnung für das Sprachenzentrum. Sie tritt am 1. April 1998 in Kraft.

Am 3. Juli 1998 wird in einem Festkolloquium die Gründung des Sprachenzentrums vollzogen.

2000 - 2010
2000 - 2010

Am 2. November 2002 veranstaltet das Sprachenzentrum den 3. UNIcert® Workshop zum Thema: "Bewertung mündlicher Sprachkompetenz: mündlicher Ausdruck und Hörverstehen".

Im Wintersemester 2003/2004 startet – gemeinsam mit der Germanistik – das Zusatzzertifikat Deutsch als Fremdsprache. Im Jahr 2016 wird dieses Angebot zum Zertifikat Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache erweitert. Zielgruppe sind Masterstudierende neuphilologischer Fächer. Die Zusatzausbildung qualifiziert sie für die Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache im In- und Ausland. Am Sprachenzentrum werden neben der Kontrastsprache Veranstaltungen zur Praxis des Fremdsprachenunterrichts, zur Fachsprachvermittlung, zum autonomen Lernen und zur Interkulturellen Kommunikation angeboten. Außerdem betreut das SPZ die Studierenden im Auslandspraktikum für DaF.

Vom 21. bis 23. September 2006 veranstaltet das Sprachenzentrum (mit Unterstützung der Germanistik) die 37. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) zum Rahmenthema: "Globalisierung".

Seit dem Wintersemester 2006/2007 gibt es Angebote für die Allgemeinen Studien. Das Sprachenzentrum betreut den Kompetenzbereich 1: (Fremd-)sprachkompetenz.

Im Wintersemester 2007/2008 kann im Sprachenzentrum durch eine über die Studienbeiträge finanzierte Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen-Stelle das Tandemprogramm für deutsche und ausländische Studierende eingeführt werden. Im Wintersemester 2020/21 haben 86 Paare (= 172 Studierende) am betreuten Sprachenlernen im Tandem teilgenommen. Vertretene Sprachen waren Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Indonesisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Türkisch. Abgesehen von den Schulsprachen ändern sich die Sprachkombinationen von Semester zu Semester je nach Angebot und Nachfrage.
Es werden darüber hinaus regelmäßige Kontakte (auch mit Tandem-Kursen) mit einigen Universitäten im Ausland gepflegt

2010 - heute
2010 - heute
Prof. Dr. Wilhelm Grießhaber
Herr Prof. Dr. Wilhelm Grießhaber
© SPZ / Florian Zeidler

 

Im Juli 2011 beschließt das Rektorat die Einrichtung der Supportstelle Englisch am Sprachenzentrum unter der fachlichen Leitung der Englischkoordinatorin Dr. Birgit Beile-Meister. Im Jahr 2012 nimmt die Supportstelle ihre Arbeit auf und bietet einen Übersetzungsdienst für die Verwaltung sowie erste Englischkurse für Mitarbeiter*innen an. In den Jahren 2015 und 2019 wird das Angebot um einen Science Writing bzw. Academic Writing Support Service erweitert. Neben einem modular aufgebauten Englischweiterbildungsangebot und einem Übersetzungsdienst unterstützt die Supportstelle die englischsprachige Außendarstellung der WWU und redigiert englischsprachige Forschungsarbeiten.

Am 13. Juli 2012 wird Herr Prof. Dr. Wilhelm Grießhaber mit einem Festakt verabschiedet. Zu diesem Anlass erscheint die Festschrift: Roll, Heike / Schilling, Andrea (2012) (Hgg.): Mehrsprachiges Handeln im Fokus von Linguistik und Didaktik. Wilhelm Grießhaber zum 65. Geburtstag. Duisburg: Universitätsverlag Rhein-Ruhr.

Seit dem Jahr 2012 werden am Sprachenzentrum im Rahmen des Fortbildungszertifikats "Fremdsprachenvermittlung an der Hochschule" regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte angeboten. Gefördert wird das Programm aus Mitteln des Qualitätspakts Lehre (Bund-Länder-Mittel). Insgesamt konnten seit 2012 in den 14 Modulen 122 Workshops angeboten werden, an denen ca. 70 Dozent*innen teilnahmen. Seitdem sind 14 Zertifikate ausgestellt worden.

Im Jahr 2013 erfolgt die Umgründung des Sprachenzentrums durch das Rektorat – das SPZ wird zentrale Betriebseinheit der WWU. Dr. Andrea Schilling wird Leiterin, als Stellvertreterinnen werden Dr. Birgit Beile-Meister und Maria Meyer-Wehrmann benannt.

Am 26.06.2015 findet das erste UNIcert®-Regionaltreffen der Sprachenzentren in NRW statt. Vertreten waren Sprachenzentren und Einrichtungen, die hochschulintern für die Fremdsprachausbildung verantwortlich sind. Es trafen sich 22 Mitarbeiter*innen aus 11 Einrichtungen zum gegenseitigen Austausch.

Im Sommersemester 2015 startet das Programm Speak-Dating des Sprachenzentrums in der Brücke.

Im September 2016 zieht das Sprachenzentrum wieder zurück in die Räume am Bispinghof 2B nach zweijähriger Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes.

Am 18. und 19. November 2016 veranstaltet das Sprachenzentrum den 17. UNIcert®-Workshop zum Thema: "Prüfen als Teil der hochschulspezifischen Fremdsprachenausbildung".

Vom 12. bis 14.09.2019 richtet das Sprachenzentrum die Arbeitstagung Beratung & Coaching in Sprachlernprozessen zusammen mit dem Konfuzius-Institut an der Universität Hamburg aus.

Am 26. und 27. November 2021 kommen 40 Leiter*innen von deutschen Sprachenzentren zur Leitungstagung (AKS) nach Münster.

01/2022 bis 12/2023: Laufzeit des vom Deutsch-Französischen Jugendwerk geförderten Lehr- und Forschungsprojektes Eng@ge. Studierende der Universität Grenobles Alpes und des SPZ interagieren in gemeinsamen Lernsettings. Im Projekt wird untersucht, welchen Einfluss die Lernform Telekollaboration auf das soziale Miteinander und die Lernenden (Motivation, Kompetenzerwerb, Transfer) hat.

Im Wintersemester 2022/23 wird die Veranstaltungsreihe Brücken zum Dialog in Kooperation mit dem Verein VOCES SIN ECOS ins Leben gerufen. Sie zielt auf den Austausch und die kulturelle Begegnung mit länderspezifischen Vorträgen, Lesungen und Aufführungen für Anghörige der Universität Münster wie auch die interessierte Öffentlichkeit.

Partnerschaften mit Universitäten im Ausland:


Die älteste Partnerschaft besteht seit Mitte der 70er Jahre: Prof. Dr. Gewehr aus der Germanistik – auf dessen Initiative die Einrichtung des Sprachenzentrums maßgeblich gründet – bahnte ein Austauschprogramm mit der University of Washington in Seattle / USA an. Seitdem werden jährlich ein bis zwei Studierende in beide Richtungen über den Atlantik entsendet. Während die Germanist*innen aus Münster als Teaching Assistants eingesetzt werden, sind die Seattle-Austausch-Dozent*innen, deren Promotion in der Germanistik von Prof. Dr. Wagner-Egelhaaf mit betreut wird, am Sprachenzentrum tätig. Sie sind zwar wechselnder aber fester Teil unseres Teams. Die persönlichen Kontakte sind z.T. über Jahrzehnte nicht abgerissen und einige von ihnen kommen immer wieder nach Münster.
Die jüngste Partnerschaft ist im Jahr 2021 mit der Université Savoie Mont Blanc in Chambéry/Frankreich abgeschlossen worden.