Julian Nida-Rümelin zu Gast am SFB 1150 „Kulturen des Entscheidens“

Öffentlicher Vortrag „Implikationen der Theorie struktureller Rationalität für praktisches Entscheiden“ am 20. Juni im Schloss

Julian Nida-Rümelin
Julian Nida-Rümelin
© Corinna Korda

Über „Implikationen der Theorie struktureller Rationalität für praktisches Entscheiden“ spricht der Philosoph Julian Nida-Rümelin von der LMU München am Mittwoch, dem 20. Juni, in Münster. Der Vortrag des Kulturstaatsministers a.D. findet im Rahmen des Kolloquiums des Sonderforschungsbereichs 1150 „Kulturen des Entscheidens“ statt und beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal S8 im Schloss. Der Vortrag ist öffentlich. Am 21. Juni hält Nida-Rümelin zudem eine Masterclass im SFB 1150 ab, die sich vor allem an Nachwuchswissenschaftler des Forschungsverbundes richtet.

Die Theorie struktureller Rationalität ist eine Reaktion auf die gravierenden Defizite traditioneller ökonomischer Optimierungstheorie. Sie hat eine philosophisch-ethische und eine praktisch-lebensweltliche Dimension. Letztere wird in diesem Vortrag im Mittelpunkt stehen. Julian Nida-Rümelin, Jahrgang 1954, wuchs in München in einer Künstlerfamilie auf. Er studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft. Er ist seit 2004 Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig Maximilians Universität München, er war zuvor Professor an der Universität Göttingen (1993-2003) und Tübingen (1991-1993). Als Gastprofessor unterrichtete er unter anderem am California Institute of Technology, der Humboldt Universität Berlin, der Universität St Gallen, in Peking, Shanghai und Taipei. Er war Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Rationalitätstheorie, der politischen Philosophie und der Ethik. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, in den Jahren 2013, 2014 und 2015 erschien jeweils ein Buch von ihm zur Bildungsphilosophie, in 2016 erschien bei Suhrkamp sein Buch „Humanistischen Reflexionen“. 2017 veröffentlichte er eine Ethik der Migration in dem Essay „Über Grenzen denken“.  Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2014 verlieh ihm die Universität Triest die Ehrendoktorwürde. 2016 erhielt er die Europa-Medaille der bayerischen Staatsregierung. Zudem wurde Julian Nida-Rümelin 2017 von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle zum Sprecher des Arbeitskreises Kultur der Themenplattform „Digitalisierung in Bildung, Wissenschaft und Kultur“ des Zentrums Digitalisierung.Bayern berufen.