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Promotion
Muslimische Praktiken in öffentlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland und diesbezügliche soziale Arrangements
- BetreuerInnen
Im Projekt wird ein differenziertes Bild über die Umgangsweisen mit muslimischer Präsenz in öffentlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland angestrebt.
Um dies zu erreichen wird einerseits untersucht, auf welches „diskursive Umfeld“ diese Präsenz in jenen Einrichtungen trifft. Das Projekt möchte in diesem Zuge ihre aus ersten Einblicken ins Feld gewonnene Annahme überprüfen, dass unterschiedliche Konzepte von Diversität und Säkularität aktuell dominante Referenzrahmen darstellen, mit denen diese Präsenz gerahmt und reguliert wird. Neben diesen Kontextbedingungen wird andererseits die von Religion ausgehende Dynamik berücksichtigt. Es werden die Arten und Weisen analysiert, wie muslimische Akteure ihre Religiosität in Regulierungsprozesse von Interessensdifferenzen ins Spiel bringen. Dabei wird nur heuristisch von einer Trennung zwischen diskursivem Umfeld und dieser Dynamik ausgegangen und der Blick für Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen diesen Aspekten offengehalten.Das Projekt ist in der qualitativen Forschung zu verorten. Zur Datenerhebung dienen Interviews mit Akteuren, die in Verhandlungsprozesse um muslimische Präsenz involviert sind und – soweit möglich – teilnehmende Beobachtungen. Der hauptsächliche Untersuchungsrahmen umfasst Fallbeispiele in städtischen Kindergärten und öffentlichen Schulen in NRW. Fallbeispiele aus Kindergärten anderer Träger und Universitäten sowie mediale Verarbeitungen von Debatten um muslimische Präsenz in Bildungseinrichtungen dienen lediglich der Kontrastierung. Die primären Auswertungsmethoden bilden eine Diskursanalyse in der Tradition Foucaults und die Sequenzanalyse im Rahmen der objektiven Hermeneutik, wobei die Spannungen zwischen diesen beiden Zugangsweisen zur Empirie transparent und produktiv gemacht werden.