Ein Jahr Zertifikatsstudium "Religion und Politik" – Organisator*innen ziehen positive Bilanz

© exc

Zehn Fächer, drei Semester, ein Zertifikat: Seit einem Jahr können Studierende der Universität Münster sich für das interdisziplinäre Zertifikatsstudium „Religion und Politik“ des Exzellenzclusters einschreiben. Damit profitieren sie von einem breiten Lehrangebot und lernen unterschiedliche Fachkulturen kennen. Derzeit sind mehr als 50 Studierende für das Zertifikat eingeschrieben – Tendenz steigend. „Das zeigt nicht nur die Relevanz des Themas ‚Religion und Politik‘, sondern auch das große Interesse Studierender, neben ihrem regulären Studium themenspezifische Zusatzkompetenzen zu erwerben“, zieht Religionswissenschaftlerin Astrid Reuter, die das Zertifikatsstudium gemeinsam mit ihren Mitarbeiter*innen Daria Hartmann und Robert Suckro sowie der Judaistin Regina Grundmann konzipiert hat, Bilanz.

Das modularisierte Zertifikatsstudium beruht auf forschungsorientierter Lehre, die sich aus der am Exzellenzcluster gebündelten Expertise speist. Es richtet sich an Studierende der Universität Münster, die sich für die Rolle von Religion in Politik und Gesellschaft interessieren, die Herausforderungen von Interdisziplinarität annehmen und die Potentiale interdisziplinärer Kooperation kennenlernen möchten. Die Rückmeldung seien, so Reuter, nach einem Jahr positiv. „Vor wenigen Monaten konnten wir bereits die erste Zertifikatsurkunde ausstellen.“

Das drei Semester umfassende Studium startet mit einem Modul zu systematischen Zugängen zum Themenfeld „Religion und Politik“. Im Anschluss folgt ein Wahlpflichtbereich, in dem sowohl interdisziplinäre Perspektiven auf konkrete Fragestellungen erlernt und andererseits Praxis- und Schlüsselqualifikationen in Form von Praktika erworben werden. Zertifikatskoordinator Robert Suckro erläutert: „Die Studierenden haben hier die Möglichkeit, sich auf einen der beiden Bereiche zu spezialisieren. In einem Abschlussmodul lassen die Studierenden dann die Erfahrungen des Zertifikatsstudiums noch mal Revue passieren und präsentieren ein Thema, welches sie besonders interessiert, in Form eines kurzen Vortrages.“ Am Ende des Zertifikatsstudiums erhalten die Absolvent*innen ein benotetes Zertifikat. „Wir haben eine eigene Prüfungsordnung, die sich an den Vorgaben für reguläre Studiengänge orientiert. Das sorgt sowohl auf der Seite der Studierenden als auch bei den Lehrenden für Klarheit in Prüfungsfragen“, so Suckro.

Das Zertifikat kann von Studierenden aller Fachrichtungen und in allen Studiengängen erworben werden. „Es ist besonders für diejenigen Studierenden interessant, die in Berufe der Wissenschaftsvermittlung – etwa Journalismus, Museen und Gedenkstätten – oder in politischen Handlungsfeldern im öffentlichen Dienst oder bei NGOs einsteigen möchten“, so Reuter. „Wir haben das Zertifikat bewusst so konzipiert, dass es nicht allein fachwissenschaftliche, sondern auch praktische Kompetenzen vermittelt.“

Eine Anmeldung ist jederzeit möglich, Zugangsvoraussetzung ist die Einschreibung an der Universität Münster. Derzeit sind folgende Fächer am Zertifikat beteiligt: Arabistik/Islamwissenschaft, Evangelische Theologie, Geschichtswissenschaft, Islamische Theologie, Jüdische Studien, Katholische Theologie, Orthodoxe Theologie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft und Soziologie. Koordiniert wird das Zertifikat vom Centrum für religionsbezogene Studien (CRS). (pie/tec)