„Mit Gebet, Gelöbnis und US-Fahne“

Expertin sieht auf dem Parteitag der Republikaner in den USA starke Vermischung von Religion und Politik

Gastbeitrag-bungert

Prof. Dr. Heike Bungert

Der Parteitag der Republikaner in den USA zeigt Nordamerika-Historikerin Prof. Dr. Heike Bungert zufolge eine für das Land „typische Vermischung von Religion und Politik“. Sie analysiert dies in einem Beitrag für die Rubrik „Ansichtssachen“ der Website des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Uni Münster.

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Am Montag hat der Parteitag der Republikanischen Partei in den USA begonnen. Aufgrund des tropischen Sturms „Isaac“ fand nur eine kurze offizielle Eröffnung mit anschließender sofortiger Vertagung statt. Anschließend betete der episkopalische Geistliche Dr. Russell Levenson aus Houston in Texas, mit US-amerikanischer Fahne am Revers, dass Gott die Vereinigten Staaten – als eine Nation unter Gott – in ihrer Rolle als Licht in der Welt weiterhin unterstützen möge und die US-amerikanischen Ideale für alle zur Realität werden lasse. Ein Dank an die Gründer der Vereinigten Staaten für die US-amerikanischen Prinzipien des Rechts auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück fehlte ebenso wenig wie ein Dank an jene US-Amerikaner, die sich für ihr Land geopfert hätten. Anschließend wurde ein Video von Mitt Romney gezeigt, das mit sich überlagernden Bildern der Freiheitsstatue und Romneys anfing und mit Romneys Statement „Ich bin Mitt Romney, ich glaube an Amerika, und ich bewerbe mich um die Präsidentschaft“ schloss. Damit fand sich gleich zu Beginn dieses Parteitags die für die USA so typische Vermischung von Religion und Politik, die häufig Zivilreligion genannt wird.

Zivilreligiöse Bekenntnisse zur Nation, zu ihren Institutionen und Werten bilden die operative Religion der US-amerikanischen Gesellschaft. Zivilreligion beruht auf jüdisch-christlichen Symbolen und Ritualen und bescheinigt den USA einen Status als Gottes auserwähltes Volk, setzt aber auch eine spezifische Verantwortung und Opferbereitschaft der US-Amerikaner und die ständige Erfüllung transzendenter moralischer Normen voraus.

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