Die Täufer und ihre Feinde

Rechtshistoriker Prof. Luminati spricht in der Ringvorlesung über die Bekämpfung der Täuferbewegung durch gemäßigte Reformatoren

Über die Täuferbewegung, die in Münster durch das Täuferreich bekannt ist, spricht Rechtshistoriker Prof. Dr. Michele Luminati nächsten Dienstag, 24. April, in Münster. Im Vordergrund seines öffentlichen Vortrags am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ stehen Argumente und Strategien der gemäßigten Reformatoren, mit denen diese die radikalreformatorischen Täufer im 16. Jahrhundert bekämpften. Dabei geht Prof. Luminati insbesondere auf die unter den Täufern verbreitete Verweigerung des damals üblichen Lehens- und Gehorsamseides ein. Für die Verfolgung der Täufer hatte ihre pazifistische Haltung und die daraus folgende Eidesverweigerung dem Wissenschaftler zufolge eine zentrale Bedeutung. Diese Grundhaltung habe sich bereits 1524 innerhalb der Züricher Gruppe gezeigt. Davon ausgehend setzte laut Prof. Luminati ein Prozess gegenseitiger Radikalisierung von Täufern und gemäßigten Reformatoren ein, der mit der Niederlage der Täufer endete. Er erläutert, wie dabei die enge Verbindung von Religion, Politik, Orthodoxie und Staatsräson durchgesetzt wurde.

Der öffentliche Vortrag ist Teil der Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ an der Universität Münster. Er trägt den Titel „Täufer zwischen Religion, Politik und Recht: Täuferbekämpfung in der Alten Eidgenossenschaft“ und beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22.

Bei der Ringvorlesung „Religion, Recht, Politik“ handelt es sich um eine Kooperation des Exzellenzclusters mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Das spannungsreiche Verhältnis von Religion, Recht und Politik in der Rechtsgeschichte steht im Mittelpunkt der Reihe. Die Vorträge konzentrieren sich auf die europäische Geschichte und nehmen diese in einer Langzeitperspektive in den Blick – von der Spätantike bis in den Vormärz. (han)

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Ringvorlesung „Religion, Recht, Politik“

Sommersemester 2012
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr
Hörsaal F2 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster