Adel in der Frühen Neuzeit

Arbeitsgespräch geht über klassische Forschungsfragen hinaus

Die Erforschung des Adels ist auf die Agenda der historischen Wissenschaften zurückgekehrt. Das schreiben Mitglieder der Graduiertenschule am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in ihrer Ankündigung eines Arbeitsgesprächs am 17. und 18. September. Dabei soll es auch um bislang unberücksichtigte Fragestellungen gehen, heißt es in der Einladung weiter.

Der Workshop mit dem Titel „Adel in der Frühen Neuzeit“ bietet Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich über aktuelle Probleme der Forschung auszutauschen. In drei Sektionen diskutieren die Teilnehmer über eine „Werkstatt Adelsgeschichte“, die „Erkenntnismöglichkeiten historisch-anthropologischer Fragestellungen“ sowie das Verhältnis von „Adel und Religion“. Das Treffen wird organisiert von Lorenz Baibl, Florian Kühnel und Teresa Schröder. (bhe)

Adel in der Frühen Neuzeit

Arbeitsgespräch am 17. und 18. September 2009 in Münster
Johannisstr. 1-4, Seminarraum J120

Donnerstag, 17. September

14.00 Uhr: Sektion 1 | Werkstatt Adelsgeschichte

Diese Sektion soll sich ganz methodischen Fragen und Problemen der
Erforschung des frühneuzeitlichen Adels widmen. Im Mittelpunkt steht
der Umgang mit Quellen und Theorien. Welche Probleme ergeben sich
aus der Arbeit mit den unterschiedlichen Quellengattungen? Welche
Analyseinstrumentarien stellt die historische, soziologische oder politische
Theoriebildung zur Verfügung?

17.00 Uhr: Sektion 2 | Erkenntnismöglichkeiten historisch-anthropologischer Fragestellungen

Ein Großteil der neueren Forschungen zum Adel verfolgt eine historisch-anthropologische Perspektive. Gefragt wird nach der kulturellen Praxis und den kollektiven Deutungsmustern von zum Beispiel Verwandtschafts- und Nahbeziehungen, Geschlechterrollen, Formen von Gewalt oder einer spezifisch adligen Körperlichkeit. In dieser Sektion sollen die Erkenntnismöglichkeiten dieser Fragestellungen diskutiert werden.

Freitag, 18. September,

9.00 Uhr Sektion 3 | Adel und Religion

In dieser Sektion werden die vielfältigen religiösen Dimensionen adliger Existenz in der Vormoderne in den Blick genommen. Ausgehend von den kurz- und langfristigen Implikationen religiöser Umbruchsprozesse (Reformation, Konfessionalisierung, Aufklärung) sind insbesondere konfessionelle Grenzziehungen und -überschreitungen, spezifische Frömmigkeitskulturen sowie damit zusammenhängende Konfliktfelder von Bedeutung. Daneben wird die Rolle des Adels in kirchlichen Institutionen und das Verhältnis von Konfession und Herrschaft zur Sprache
kommen.