Besondere didaktische Konzepte und moderne Lehrformate
Unser Ziel ist es, den Grundstein für die zukünftige psychotherapeutische Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen zu legen. Hierfür wenden wir primär die folgenden besonderen didaktischen Konzepte und modernen Lehrformate an:
- Individualisiertes Lernen in simulierten und realen Behandlungssituationen,
- Digitale, evidenzbasierte Lehrformate,
- Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen,
- Forschendes Lehren und Lernen.
Individualisiertes Lernen in simulierten und realen Behandlungssituationen
„Gute“ Ausbildung im Bereich der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen kann nach unserem Verständnis nur individualisiert erfolgen. Zwei Dinge sind in der Lehre daher für uns selbstverständlich: Erstens, wir begleiten von Studienbeginn an das Erlernen und Einüben von psychotherapeutischen (sozialen) Kompetenzen durch fundiertes, individualisiertes und verhaltensbasiertes Feedback (u.a. auch mithilfe von Videoaufzeichnungen) zu den gezeigten Kompetenzen in simulierten und realen Behandlungssituationen.
Zweitens, im Rahmen der berufsqualifizierenden Tätigkeit III (ambulant BQTIIIa) begleiten die Studierenden des MSc KliPPt im 1:1:1-Setting (1 Kind/Jugendlicher : 1 Studierender : 1 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in) Psychotherapien in der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche (PTA KiJu). Dabei führen die Studierenden unter Anleitung und in Anwesenheit der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen auch ausgewählte Teile in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen durch.
Weitere Informationen zur BQTIIIa sind auf der Homepage der PTA KiJu hinterlegt.
Digitale, evidenzbasierte Lehrformate
In unsere Lehre integrieren wir neue digitale Lehrformate wie z.B. das US-amerikanische Programm „Practice Wise“ mit dem System „Managing and Adapting Practise“ (MAP). MAP ist ein therapieschulen-übergreifendes System, das die gesamte Evidenzbasis zur Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen und deren praktische Umsetzung mit Kindern und Jugendlichen konsolidiert und koordiniert.
Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen
Die Vermittlung von Handlungskompetenzen in simulierten und realen Therapiesituationen, die nach der Approbationsordnung für Psychotherapeut*innen (PsychThApprO) in der Ausbildung von zukünftigen Psychotherapeut*innen ein zentraler Bestandteil ist, ist ein weiterer Lehr- und Forschungsschwerpunkt der AE. Unser Ziel ist es, psychotherapeutische (soziale) Kompetenzen im Studium so nah wie möglich an der späteren Behandlungsrealität zu trainieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Team des Lernzentrum für individualisiertes medizinisches Tätigkeitstraining und Entwicklung (Limette, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, UKM Münster), konzipieren und standardisieren wir hierfür Simulationssituationen mit Schauspielpatient*innen für die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen, die sowohl fachliche als auch soziale psychotherapeutische Kompetenzen erfordern. Den Erwerb und die Darbietung der Handlungskompetenzen mit den Studierenden zu erproben, zu feedbacken und zu evaluieren ist für uns ein zentrales Lehr- und Forschungsanliegen.
Forschendes Lehren und Lernen
Der Ansatz des Forschenden Lehrens und Lernens ist in unserem Lehrangebot – ebenso wie im Hochschulentwicklungsplan der Universität Münster – von zentraler Bedeutung. Forschung und Lehre sind dabei eng verknüpft und ermöglichen es Studierenden, von Studienbeginn an aktiv am Wissenschaftsbetrieb teilzunehmen. Beispielsweise binden wir aktuelle Forschung aus dem PsychsozKomp-Projekt zur Frage, wie psychotherapeutische soziale Kompetenzen bestmöglich erfasst und trainiert werden können, direkt in die Lehre ein. Studierende können so a) direkt vom aktuellen Stand der Forschung profitieren (z.B. Integration von verhaltensbasierten Erfassungen psychotherapeutischer sozialer Kompetenzen in Echtweltsimulationen psychotherapeutischer Behandlungen in der Limette), b) relevanten Erkenntnisgewinn für die eigene professionelle Kompetenzentwicklung erhalten (z.B. durch multimodales Feedback zu den eigenen psychotherapeutischen Kompetenzen) und c) eigenes wissenschaftliches Interesse aktiv in das Forschungsprojekt einbringen (z.B. durch Abschlussarbeiten zu projektrelevanten Fragestellungen).