Feeling Blue? Environmental Change and Emotional Responses by the Shore in Contemporary US Literature

Estelle Krewiss ist seit Oktober 2024 Doktorandin im Fach Amerikanistik an der Graduate School Practices of Literature. Sie ist zudem Stipendiatin des DAAD Graduate School Scholarship Programms.
Estelles Forschung im Bereich der US-amerikanischen Literaturwissenschaft befindet sich an der Schnittstelle der Blue Humanities und Affekttheorie. Sie untersucht die emotionalen Reaktionen, die die Küste im Angesicht ökologischer Veränderungen hervorruft, und behandelt Themen wie Instabilität, Verbundenheit, Trauer und Resilienz. An der Küstenlinie kreuzen sich menschliche und nicht-menschliche Verletzlichkeiten – dort begegnen sich Ökosysteme, Arten, Körper und Affekte durch toxische Ströme, den Anstieg des Meeresspiegels und andere Umweltkrisen. Während sich die affektive Ökokritik häufig auf Beziehungen konzentriert, die erst im Verlust oder kurz davor sichtbar werden, läuft ein solcher Fokus Gefahr, das Lebendige aus dem Blick zu verlieren. Die Integration der Blue Humanities in dieses Feld kann ein differenzierteres emotionales Spektrum eröffnen – eines, das neue Perspektiven ermöglicht und das emotionale Register der Küste neu integriert. Indem sie die Anpassungsfähigkeit der Küste betont, eröffnet Literatur imaginative und reflektierende Strategien, die zu Handlungsbereitschaft sowie bewussteren und kreativeren Formen des Zusammenlebens mit dem Meer anregen können.
Estelle hat einen M.A. in Englischer Literatur von der Université Sorbonne-Nouvelle. Ihre Masterarbeit trug den Titel „Discovering Sea Sensibilities: An Ecofeminist and Blue Humanities Reading of Liz Clark’s Swell and Easkey Britton’s Saltwater in the Blood“. Im Sommer 2023 absolvierte Estelle ein Praktikum am Rachel Carson Center for Environment and Society der Ludwig-Maximilians-Universität, wo sie redaktionelle Arbeiten sowie die Organisation von Veranstaltungen unterstützte. Diese Erfahrung vertiefte ihr Interesse an den Environmental Humanities und bestärkte ihren interdisziplinären Forschungsansatz.
Betreuerin: Prof. Dr. Silvia Schultermandl