Andreas Thesing, Doktorand

Warum hast du dich für ein Physik-Studium entschieden?

Nach langer Überlegung hatte sich für mich am Ende entweder ein Physik-, ein Mathematik- oder ein Maschinenbauingenieurstudium herauskristallisiert. Mathematik war mir dann doch zu theoretisch und zu trocken. Der Bezug zur Realität und Anwendung war mir doch wichtig. Schließlich fand ich die Idee zu forschen (Ursachen, Entwicklungsmöglichkeiten etc.) doch etwas interessanter als Maschinenbau, so dass ich mich dann für das Physikstudium entschieden habe.

Entspricht das Physik-Studium deinen Vorstellungen?

Anfangs tat es das nicht unbedingt, weil in den ersten drei Semestern der Theorie-Anteil am Studium um einiges größer war als der Experiment-Anteil. Später nahm das Experimentelle an Bedeutung zu und man hatte im Hauptstudium die Möglichkeit, diesem auch noch mehr Raum zu geben (Wahlfachpraktika etc). So entsprach das Hautstudium dann eher den anfänglichen Erwartungen. An die Theorielastigkeit der ersten drei Semester gewöhnt man sich aber mit der Zeit, da die betreuenden Assistenten damals schon darauf hinwiesen, dass ab dem vierten Semester das Experimentelle zunimmt. Der große Theoriebrocken am Anfang dient wohl u. a. dazu, den Studenten klarzumachen, dass das Theoretische auch für Experimentatoren wichtig bleibt und dass man mit dem theoretischen "Handwerkszeug" umgehen können muss. Dementsprechend will man die Studenten, die mit der Theorie überhaupt nichts anfangen können, wohl möglichst früh zum Nachdenken bringen, ob Physik dann der richtige Studiengang ist.

Hast du schon ein konkretes Ziel, was du nach dem Studium machen möchtest?

Forschungsbezogene Arbeiten in der Industrie wären schön. Ganz festgefahren bin ich da aber auch nicht.

Hast du dich beraten lassen oder an Tagen der offenen Tür teilgenommen?

Ich habe am Tag der offenen Tür (Dies Academicus) in Aachen teilgenommen. Das war eindeutig ein Vorteil, weil man dort schon einen recht guten Eindruck von den unterschiedlichen Studiengängen bekommen hat. Die Berufsberatung (Arbeitsamt) habe ich auch in Anspruch genommen. Eine grobe Orientierung, in welche Richtung meine Berufswahl gehen könnte, hatte ich zu dem Zeitpunkt schon, so dass mir der Sachbearbeiter dann beim Ausselektieren geholfen hat.

Hast du einen Tipp für Studienanfänger/innen?

In Übungsgruppen sich trauen, Fragen zu stellen. Dafür sind die Assistenten auch da. Sich von Kollegen, die scheinbar nur super schlaue Fragen stellen und die alles verstanden zu haben scheinen und gegebenenfalls behaupten, dass das ja alles ganz einfach sei, nicht beeindrucken lassen. Der größte Teil dieser Leute war nach spätestens 2 Semestern verschwunden (freiwillig natürlich), der Rest bildete halt die Überfliegertruppe. Nicht glauben, dass man selbst gar nichts verstanden hat und die anderen alles wissen.
Sich mit anderen Leuten treffen und auch mal zusammen lernen. Diskutieren. Das bringt für das Verständnis sehr viel und man lernt auch, physikalische Zusammenhänge anderen Leuten zu vermitteln.