Konzerte

- "chantemagne" – franko-flämische Messvertonungen des 15. Jahrhunderts
Eine moderierte Konzertreihe des Instituts für Musikwissenschaft der WWU
Münster mit dem Kammerchor St. Lamberti (Leitung: Alexander Toepper)
Plakat der Konzertreihe
Nächste Konzerte:
4) Sonntag, 08.10.2017, 19 Uhr, Ludgerikirche Münster
Jacob Obrecht, Missa Sub tuum praesidium
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5) Sonntag, 19.11.2017, 16 Uhr, Petrikirche Münster
Johannes Ockeghem, Missa Fors seulement
Die Messe hat über mehrere Jahrhunderte bis in die Gegenwart eine bedeutende Rolle als anspruchsvolle und prestigeträchtige Gattung der Vokalmusik gespielt – man denke nur an kompositorische »Aushängeschilder« wie J.S. Bachs h-Moll-Messe oder Beethovens Missa solemnis. Die Anfänge der Messvertonung bilden Zusammenstellungen von Vertonungen einzelner Ordinariumsteile zu Paaren oder mehrteiligen Kollektionen, wie sie etwa im 14. Jahrhundert in den Handschriften immer häufiger zu finden sind, bis dann mit Guillaume de Machauts Messe de Nostre Dame um 1360 der erste überlieferte Messzyklus eines einzelnen, benannten Komponisten vorliegt. Der rasche Aufschwung der zyklischen Messvertonung zur bedeutenden Vokalmusikgattung spielt sich im 15. Jahrhundert ab. Zu den maßgeblichen Akteuren dieser Entwicklung gehören die sogenannten franko-flämischen Sänger und Komponisten, deren Gemeinsamkeit über mehrere Generationen die Herkunft aus Nordfrankreich und den burgundischen Niederlanden ist.
Im Rahmen dieser Konzertreihe soll die faszinierende Welt der franko-flämischen Messvertonungen in ausgewählten Beispielen vorgestellt werden. Sowohl die verbindenden zeit- und gattungstypischen Stilmerkmale als auch die Vielfalt und der Facettenreichtum des Repertoires sollen in den einzelnen Konzerten erfahrbar werden. Dabei werden die Konzertprogramme auch durch geistliche oder weltliche Werke, die in inhaltlichem Zusammenhang mit der jeweiligen Messe stehen, komplettiert.
Die Aufführung von Vokalmusik des 15. Jahrhunderts ist im heutigen Kulturbetrieb nach wie vor eher eine Seltenheit. Daher möchten wir in den Konzerten das Erleben dieser spannenden Musik durch eine Moderation mit kurzer Werkeinführung ergänzen.
Der Titel der Konzertreihe, »chantemagne«, ist ein Kunstwort und spielt mit zweierlei Assoziationen: Zum einen verweist es auf das Prädikat cantus magnus, das der Theoretiker Johannes Tinctoris (ca. 1435–1511) der Messe als Vokalmusikgattung höchsten Ranges verleiht. Zum anderen ist er eine Reminiszenz an Karl den Großen – auf französisch und englisch »charlemagne« genannt –, mit dem wir die Erneuerung und Förderung der mittelalterlichen Gelehrsamkeit in Europa verbinden. Nicht zuletzt auf dieser Grundlage entfalteten die franko-flämischen Komponisten des 15. Jahrhunderts ihre eindrucksvolle Musikkultur.
Vergangene Konzerte:
1) Sonntag, 26.02.2017, 19 Uhr, Servatiikirche Münster
Guillaume Dufay, Missa L’homme armé
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2) Sonntag, 09.04.2017, 16 Uhr, Lambertikirche Münster
Josquin Des Prez, Missa Hercules Dux Ferrariae
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3) Sonntag, 25.06.2017, 17 Uhr, Überwasserkirche Münster
Pierre de la Rue, Missa Incessament
Plakat
- Abschlusskonzert zur Tagung: "Die Oratorien Louis Spohrs. Kontext - Text - Musik".
Louis Spohr, "Die letzten Dinge", Oratorium für Soli, Chor und Orchester, Mutterhauskirche am St. Franziskus-Hospital, 17. November 2013
Konzertplakat - Liederabend "Das Orientbild in der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts", Vertonungen orientalischer Poesie von Schubert, Schumann, Brahms u.a., Erbdrostenhof, 24. September 2013
Programm - Santini
Fortunato Santini, Sammler - Komponist - Bearbeiter, Werke für Chor und Orchester von Santini, Palestrina, Bach, Händel, Graun und Mendelssohn, 16. September 2011
Programm
Plakat - Gedächtniskonzert Garry Crighton
Nachruf - TroJa-Konzerte
- ORDINARIUM - Messvertonungen der Renaissance, Ensemble Weser-Renaissance (Bremen), Leitung: Manfred Cordes, 13. Okt. 2010
Plakat
- Die Habsburger und die Niederlande, Chorkonzert, La Renaissance vocale, 5. Juni 2009
Programm
