ZB Med erwirbt großes Zeitschriftenpaket von Lippincott

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Die Bibliothek konnte kürzlich die LWW Comprehensive Archive Collection 2015 erwerben und damit eine wichtige Lücke beim Zugang zu den Zeitschriften des Verlags Lippincott, Williams & Wilkins schließen.

Insgesamt sind nun 375 Zeitschriftentitel und Unterreihen als Archive zugänglich. Im Folgenden finden Sie die komplette Liste, alle laufenden Titel sind in der EZB Regensburg nachgewiesen.


Lippincott Williams & Wilkins (LWW) is an imprint of the publishing conglomerate Wolters Kluwer. Under the LWW brand, Wolters Kluwer publishes scientific, technical, and medical content such as textbooks, reference works, and over 275 scientific journals (most of which are medical or other public health journals). Publications are aimed at physicians, nurses, clinicians, and students. (aus Wikipedia)

Neue Online-Bücher von Springer von Juni-August 2015

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Die Zweigbibliothek Medizin kauft alle beim Springer-Verlag erscheinenden Bücher aus dem Fachgebiet Medizin. Im Folgenden finden Sie die Neuzugänge aus letzten Monaten alphabetisch sortiert:

Foto: Springer


Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books Medizin finden Sie in dieser Liste. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek hat die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzugefügt. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Nutzung privater Smartphones und Tablets im UKM eingeschränkt

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Ingo Jung vom GB IT machte jüngst in der aktuellen Ausgabe des PulsSchlags (Intranet) drauf aufmerksam, dass nicht alles mit privaten Smartphones oder Tablets erlaubt ist. Dies betrifft auch die von der Bibliothek im Rahmen des easystudium-Projekts ausgeliehenen iPad-Tablets.

Patientendaten: Bei der Synchronisation von Mails, Kontakten und Kalendereinträgen auf mobile Geräte (Smartphones, Tablets etc.) werden diese auf den Geräten gespeichert. Mails, die ein UKM-Mitarbeiter über die ukmuenster.de Adresse enthält, können potentiell immer auch Patientendaten enthalten. Als Patientendatum gilt dabei schon die Nennung des Namens in einem Kalendereintrag. Aufgrund des Datenschutzes ist das Speichern von Patienten-Daten auf privaten Geräten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des UKM verboten.
(und dies wird genauso für Studierende gelten!)

Nutzung allgemein: Somit sind für Aufgaben in der Krankenversorgung ausschließlich die vom UKM zur Verfügung gestellten IT-Geräte zu verwenden.

Integrierte Kamera: Die integrierte Kamera eines privaten Geräts darf im Ausnahmefall und unter den folgenden Bedingungen dienstlich genutzt werden: Es dürfen keine Fotos von
Patienten oder Mitarbeitern gemacht werden, die irgendwelche
Rückschlüsse auf die Person zulassen. Also keine Patientenetiketten,
keine Gesichter, keine eindeutigen Tattoos oder andere identifizierende Körpermerkmale, et c. Dies gilt auch für das Abfotografieren von Bildschirmen, auf denen Bilder von Patienten angezeigt werden. Auf keinen Fall dürfen Patientenbilder über private Messenger-Dienste (z.B. WhatsApp) verschickt werden – auch nicht an Kollegen.

Internetzugang: In vielen Bereichen des UKM ist ein Internetzugang über WLAN (Wireless LAN) möglich. WLAN bietet insbesondere allen mobilen Nutzern (Mitarbeitern und Patienten) mit Notebook/Smartphone oderTablet die Gelegenheit, drahtlos das Internet zu nutzen. Der Zugang darf auch auf privaten Geräten verwendet werden. Patienten benötigen dazu eine gültige Zugangskennung bestehend aus Username und Passwort. Dafür wenden sie sich an die zuständigen MFAs der jeweiligen Klinik. Mitarbeiter benötigen eine gültige ZIV-Nutzerkennung und ein Netzzugangspasswort. Sie richten sich dafür an die Leitung der jeweiligen Einrichtung (Direktoren, Geschäftsbereichsleiter, Geschäftsführer, etc.).

Fotonachweis: UKM/Pressestelle

ZB Med ist Gewinnerin des Wettbewerbs „Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken 2015“

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Für die ZB Med nehmen Katrin Bendix und Anne Potschinski die Auszeichnung aus den Händen des AGMB-Vorsitzenden Dr. Eike Hentschel, UB Kiel, entgegen.

Die Zweigbibliothek Medizin ist mit dem 1. Preis im Wettbewerb Leuchtturm-Projekte 2015 der AGMB (Arbeitsgemeinschaft der Medizinbibliotheken aus Deutschland, Schweiz und Österreich) ausgezeichnet worden, wie auch die Pressestelle der Medizinischen Fakultät Münster meldet. Die zentrale Medizinbibliothek der WWU Münster erhielt den mit 500 Euro dotierten Innovationspreis auf der Jahrestagung der AGMB in Basel. Stellvertretend für die ZB Med nahmen die Bibliothekarinnen Katrin Bendix und Anne Potschinski die Auszeichnung aus den Händen des AGMB-Vorsitzenden Dr. Eike Hentschel, UB Kiel, entgegen.

Die ZB Med, die 2015 das CHE-Ranking erneut als beste Medizinbibliothek Deutschlands anführte, konnte die Arbeitsgemeinschaft mit der digitalen Lern-Infrastruktur easystudium überzeugen, die es allen Studierenden ermöglicht, überall und jederzeit auf Lehrbücher und andere Lernmaterialen zuzugreifen. „Die iPad-Toolbox easystudium kann vielfältig eingesetzt werden, sie erleichtert die Organisation des Studiums und öffnet den Weg zum individuellen und interaktiven Lernen.“, erläutert Dr. Oliver Obst, der Leiter der ZB Med, das innovative Projekt.


Die veranstaltende AGMB (Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen)
hatte den Wettbewerb „Leuchtturm-Projekte an Medizinbibliotheken“ zum dritten Mal nach 2013 ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt waren alle Medizinbibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei der Preiswürdigkeit eines Projekts wurde nicht nur dessen Größe und Umfang oder der geleistete finanzielle und personelle Aufwand bewertet, sondern explizit auch die hervorragende Idee und praktische Umsetzung unter den lokal möglichen Bedingungen (Ausschreibungstext). Die Auszeichnung schließt ein Preisgeld von bis zu 1.000 EUR ein, das 2015 unter den drei Preisträgern aufgeteilt wurde.

Der zweite Preis (und 300 Euro) ging an Markus Fischer, Solothurner Spitäler AG, Schweiz, für bibnet.org, eine kooperative Referenzdatenbank für das Gesundheitswesen. Der dritte Preis (und 200 Euro) ging an Sabine Gehrlein und Annika Rieder für ihr Projekt von anatomischen Lehrmedien an der Universitätsbibliothek Heidelberg.

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Alle diesjährigen Preisträger auf einen Blick. v.l.n.r. Dr. Annika Rieder, Markus Fischer, Katrin Bendix, Anne Potschinski

Fotonachweis: Mahler / UB Basel

Sonderheft 2: Plagiate und Plagiatsvermeidung

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Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes ist ein Sonderheft zum Thema Plagiat. Neben germanistischen Fragestellungen werden auch allgemein Aspekte vorgestellt, z.B. „Das Plagiat als urheberrechtliche Kategorie“, „Urheberrechtliche Probleme bei der Zweitverwertung von Texten“, „Plagiate in Studium und Wissenschaft“ oder „Das dünne Eis der eigenen Meinung. Plagiatsfälle in studentischen Qualifikationsarbeiten“. In der Einleitung schreiben Mark-Georg Dehrmann und Heinrich Kaulen:

Das Plagiat ist einerseits also ein beunruhigendes Thema für eine historische Disziplin, die bei solchen Fragen gern zu einer wertfreien und toleranten Perspektive neigt; andererseits ist es zugleich eine ständige Herausforderung für die wissenschaftliche Praxis, die notwendig nach normativen Antworten verlangt. Diese unterschiedlichen, geradezu konträren Facetten des Themas will das vorliegende Heft herausstellen. Seine Beiträge beschäftigen sich mit dem Plagiat daher aus drei verschiedenen Perspektiven: der historischen, der juristischen und der praktischen.

Alle folgenden Beiträge sind im Hochschulnetz der Universität Münster frei herunterzuladen.

  • Mark-Georg Dehrmann, Jochen Strobel et al. „Originalität ist in der Achtung der Menschen im Werte gestiegen.“ Der Skandal um Helene Hegemann und ihren Roman Axolotl Roadkill (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Eva Inés Obergfell et al.: Das Plagiat als urheberrechtliche Kategorie (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Lisa Kopp et al. Urheberrechtliche Probleme bei der Zweitverwertung von Texten (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Debora Weber-Wulff et al. Plagiate in Studium und Wissenschaft (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Tina Terrahe et al. Das dünne Eis der eigenen Meinung. Plagiatsfälle in studentischen Qualifikationsarbeiten (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Iris Winkler et al. Durch die Brille der anderen sehen. (PDF)

Sonderheft: Plagiate und Plagiatsvermeidung

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Die aktuelle Ausgabe der Open Access-Zeitschrift GMS Medizin – Bibliothek – Information, das elektronische Journal der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen ist dem Thema Plagiate und Plagiatsvermeidung gewidmet. In dieser Sonderausgabe sind zahlreiche Artikel zu finden, die auch für die Medizinische Fakultät Münster relevant sind. Alle Artikel sind frei zugänglich.

Neues e-Buch: ADHS: Himmelweit und unter Druck

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Himmelweit und unter Druck

Horlitz, Tina ; Schütz, Astrid :
ADHS: Himmelweit und unter Druck ; Ressourcen und Stressbewältigung für betroffene Erwachsene und Jugendliche
2015
IX, 100 S.
ISBN 978-3-662-44404-7

Wer unter dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leidet, erlebt Stress im Beruf, kann sich auch im Privaten nicht konzentrieren, braucht einen Plan, hält ihn nicht ein…
Während bei Kindern die Diagnostik standardmäßig beachtet wird, gibt es zahlreiche Erwachsene, die die Ursachen ihrer Beeinträchtigung nicht kennen.
Sie haben dennoch gelernt, mit wechselnden Eindrücken umzugehen und Ziele mit Ausdauer zu verfolgen
– oft ist der sog. Hyperfokus zu ihrer Ressource geworden.
In diesem Buch erfahren Betroffene und Interessierte, was das Besondere an Jugendlichen und Erwachsenen mit AD(H)S ist und welche Belastung,
aber auch welches Potential in ihrem Leben zwischen einem weiten Himmel und ihrem empfundenen Druck stecken können.

Foto und Text: Springer


Alle in der Universität Münster zugänglichen medizinischen Springer e-Books finden Sie in dieser Liste. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man ebenfalls nach Online-Büchern suchen.
Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 2-2015

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Die zweite Ausgabe des Bibliotheksmagazins 2015 ist ein Sonderheft anlässlich einer Umfragestudie zum Status Quo der Tablet- und Smartphone-Nutzung von Studierenden der Medizin an der WWU Münster. Die Ergebnisse dieser deutschlandweit einmaligen Studie sind in diesem Sonderheft zu finden.

Dies ist der erste Teil einer Umfrage- und Projektserie zur Integration und Einbettung von mobilen Ressourcen in die medizinische Ausbildung.

Inhalt

Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden sie in der Bibliothek, darüber hinaus werden in der nächsten Woche allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt. Das PDF finden Sie auf unserem E-Pflichtserver unter der URL http://epflicht.ulb.uni-muenster.de/download/pdf/304726?originalFilename=true (1,2MB).

Auch diese Ausgabe von med wurde klimaneutral gedruckt.

Neues e-Buch: Was ist der Tod?

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Was ist der Tod?

Schäfer, Daniel :
Was ist der Tod? : Kurze Geschichte einer Annäherung
2015
249 S.
ISBN 78-3-662-45207-3

Die Medizin definiert und beschreibt das Lebensende seit mehr als zwei Jahrtausenden. Aber erst vor etwa 300 Jahren beginnen Ärzte, sich selbst darüber Gedanken zu machen, was der Tod ist und wodurch er sich auszeichnet.
Ihre Erklärungen sind abhängig vom historischen Kontext:
Im 18. Jahrhundert ist das Konzept eines sukzessive eintretenden Todes selbstverständlich, im 20. dagegen die Suche nach dem Moment des Todes. Je nachdem, ob Gehirn oder Herz als zentrale Lebensorgane angesehen werden, tritt auch der Tod durch den Ausfall eines dieser Organe ein.
Im Laufe der letzten 150 Jahre hat die naturwissenschaftliche Medizin eine weitgehende Deutungshoheit über die biologische Seite des Todes erhalten; Medizinkritik und Pluralisierung der Gesellschaft stellen jedoch diese Medikalisierung, die im Hirntodkonzept kulminiert, inzwischen infrage.

Foto und Text: Springer


Alle in der Universität Münster zugänglichen medizinischen Springer e-Books finden Sie in dieser Liste. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man ebenfalls nach Online-Büchern suchen.
Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Tablet-Studie von IfAS und ZB Med publiziert

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Wie das Blog medinfo vorgestern mitteilte, ist die Tablet-Umfragestudie von IfAS und ZB Med nun publiziert worden: Die Integration von Tablet-Computern in das Medizinstudium. Teil 1: Eine Umfragestudie unter den Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Münster. Die Studie wurde bei der Open Access-Zeitschrift Medizin-Bibliothek-Information veröffentlicht, Autoren sind Jan C. Becker (IfAS), Dennis Görlich (IMI) und Oliver Obst (ZB Med).

In einer breit angelegten Umfragestudie unter Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Münster wurde die Art und Weise der Benutzung von Smartphones und Tablet-Computern erfasst sowie Wünsche und Erwartungen bzgl. der Vorlesungen, der Studienorganisation und der Kommunikation mit den Lehrenden. Dazu wurden 942 Studierenden der Human- und Zahnmedizin online befragt. Es handelt sich dabei um die umfangreichste derartige Studie im deutschsprachigen Raum.

Einige Ergebnisse

  • 35% der Studierenden besaßen ein Tablet, weitere 9% planten, sich eines zu kaufen.
  • 62% der Studierenden gaben an, dass Tablets zum Lernen ausgereift seien.
  • 63% gaben an, dass Smartphones und Tablets die Gefahr bergen würden, sie in Unterrichtsveranstaltungen abzulenken.
  • 84% nutzten ihr Smartphone oder Tablet für die Organisation des Studiums bzw. für Recherchezwecke.
  • 75% gaben an, ihr Smartphone bzw. Tablet zur Gruppenarbeit zu gebrauchen.
  • Deutlich mehr als die Hälfte (58%) nutzten ihr Gerät auch zur Prüfungsvorbereitung.
  • 51% annotierten Vorlesungsfolien mit ihrem Gerät und 45% nutzten Online-Lehrbücher.
  • 41% machten eigene Notizen auf dem Gerät.
  • 33% nutzten die Angebote der Fakultät für E-Learning.

Zusammenfassung
Mobile Computer sind weit verbreitet unter Studenten. Sie bieten einen einzigartigen und mobilen Zugang für alle Arten von studienbezogenen Ressourcen, wie z.B. E-Books. Der mobile Zugriff auf Daten wird die medizinische Ausbildung stark beeinflussen. Fakultät und Bibliothek arbeiten an der Integration und Einbettung dieser Ressourcen in die medizinische Ausbildung.

Die Studie ist frei zugänglich unter http://www.egms.de/static/de/journals/mbi/2015-15/mbi000331.shtml.

Fotonachweis: UKM/Schirdewahn

Neue Werkzeuge der wissenschaftlichen Kommunikation

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Great Cycle of Research Life, beginning and ever returning to „discovery“.

„Nutzen Sie Google Drive anstatt Word? Papers anstatt Endnote? Google Scholar anstatt Scopus? Megajournals anstatt Fachzeitschriften? ResearchGate anstatt Archiven?“

Die Universität Utrecht als Führer der Umfragestudie möchte mehr über die Art und Weise erfahren, wie Forscher wissenschaftlich kommunizieren und publizieren. Die Zweigbibliothek hat sich an diese Umfrage „drangehängt“, weil Aussagen zur wissenschaftlichen Kommunikation für uns auch von grosser Bedeutung sind und sich ganz wesentlich in den von uns angebotenen Dienstleistungen niederschlagen (sollen).

Die Umfrage macht Spass und dauert ca. 10 Minuten. Sie müssen nur auf die Logos der von Ihnen verwendeten Tools klicken und erhalten – falls gewünscht – eine grafische Charakterisierung Ihres Workflows im Vergleich zu denen Ihrer Kollegen.

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Die Universität Utrecht hat diese obige Umfrage-URL speziell für die Medizinische Fakultät Münster geschaffen und stellt uns die Ergebnisse anschliessend gepoolt zur Verfügung. Wenn Sie die Umfrage an Externe weiterleiten wollen, benutzen Sie bitte die folgende URL: https://101innovations.wordpress.com.

Erfundenes Peer-Review in zehn Springer-Zeitschriften

A Misty Graveyard, Cemetery with Tombstones and Crow

Nach dem Rückzug hunderter wissenschaftlicher Artikel durch Pfusch beim Peer-Review ist die Betrugswelle nun beim Springer-Verlag (neu: Springer Nature) angekommen. Wie Springer in einer Pressemeldung am 18. August bekannt gab, waren die Peer Reviews von 64 Artikeln offensichtlich erfunden:

Springer confirms that 64 articles are being retracted from 10 Springer subscription journals, after editorial checks spotted fake email addresses, and subsequent internal investigations uncovered fabricated peer review reports. After a thorough investigation we have strong reason to believe that the peer review process on these 64 articles was compromised. We reported this to the Committee on Publishing Ethics (COPE) immediately. Attempts to manipulate peer review have affected journals across a number of publishers as detailed by COPE in their December 2014 statement. Springer has made COPE aware of the findings of its own internal investigations and has followed COPE’s recommendations, as outlined in their statement, for dealing with this issue. Springer will continue to participate and do whatever we can to support COPE’s efforts in this matter.

Um welche 64 Artikel und 10 Zeitschriften es sich im Einzelnen handelte, wurde nicht bekannt gegeben. In PubMed sind stand heute 13 deutschsprachige Artikel als „retracted“ gekennzeichnet.

Springer weist zwar darauf hin, dass der Peer-Review-Prozeß zu den „cornerstones of quality, integrity and reproducibility in research“ gehört, sagt aber nichts über die zugrundeliegenden Strukturen des Wissenschaftssystems. Der Wissenschaftsrat wird da in seinen Empfehlungen zu wissenschaftlicher Integrität (PDF) weitaus konkreter:

Die Menge der im Peer-Review-Verfahren zu begutachtenden Publikationen steigt zudem stärker als die Zahl in Frage kommender Gutachterinnen und Gutachter. Dadurch wird es schwieriger, geeignete Sachverständige für eine sorgfältige Qualitätssicherung zu finden. Diese Überlastung des Gutachtersystems kann zu einer Häufung nachlässiger Begutachtung führen und da mit auch Fehlverhalten begünstigen. (Seite 21)

Steuernd wirken auch systemische Besonderheiten der Wissenschaft, welche die oben genannten Faktoren [Bewertungspraxis für die Mittelvergabe anhand von rein quantitativen Indikatoren wie Publikationen, Promotionszahlen und Drittmitteleinwerbungen] verstärken und ungewollte Nebeneffekte erzeugen können. Dazu zählen eine nicht immer offene Diskussionskultur und hoher Druck, mit konkurrierenden Forschungsthemen Drittmittel einwerben zu müssen. Die Rahmenbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs erweisen sich dabei als besonders schwierig. So können Arbeit sverträge mit kurzen Laufzeiten die Qualität und wissenschaftliche Integrität der eigenen Arbeit gefährden. Erfolgsdruck und existentielle Abhängigkeit von Drittmittelanträgen können insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motivieren, unredlich zu handeln, z. B. ungewollte Ergebnisse nicht zu dokumentieren oder zu beschönigen. (Seite 25-26)

Wenigstens verspricht Springer, dass gefaktes Peer-review demnächst nicht mehr vorkommen soll:

We are now reviewing our editorial processes across Springer to guard against this kind of manipulation of the peer review process in future.

Fotonachweis: Binkski @fotolia.com und ZB Med