Dr. Kathrin Friederike Müller

Institut für Kommunikationswissenschaft
Raum: BE 219
Bispinghof 9-14, Gebäude E
D-48143 Münster
Tel.: +49 251 83-24868
Fax: +49 251 83-21310
kathrin.mueller@uni-muenster.de
Sprechstunde
Dienstag 17.00–18.30 Uhr
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Geboren 1978 in Bochum, Schulzeit und Abitur in Celle. Von 1997 bis 2003 studierte Kathrin Müller Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Theaterwissenschaft und Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum und der Université Charles-de-Gaulle - Lille 3. Nach ihrem Magistra-Abschluss promovierte sie am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur der Leuphana Universität Lüneburg über die Rezeption der klassischen Frauenzeitschrift Brigitte in lebensgeschichtlichen sowie alltagsweltlichen Bezügen und untersuchte dabei unter anderem die (De-)Konstruktion von Geschlecht bei der Aneignung. Im Mai 2009 schloss sie die Promotion mit "summa cum laude" ab.
Von 2010 bis 2012 arbeitete Kathrin Müller als Post-Doc an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuvor war sie von 2008 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Verbundprojekt Spitzenfrauen im Fokus der Medien. Die mediale Repräsentation von weiblichen und männlichen Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft (Leitung Prof. Dr. Jutta Röser) beschäftigt. In den Jahren 2005 bis 2008 war sie als Lehrbeauftragte an der Leuphana Universität Lüneburg tätig, 2005 lehrte sie zusätzlich zwei Semester an der Ruhr-Universität Bochum.
Die Studie beschäftigt sich mit der Rezeption der klassischen Frauenzeitschrift Brigitte. Sie fragt danach, wie bei der Aneignung Bedeutungen konstituiert werden. Damit beschreitet sie neue Wege in der Frauenzeitschriftenforschung, indem sie erstmals die Beziehung zwischen Gesellschaft, Geschlecht und Frauenzeitschriftenlektüre thematisiert. Theoretisch fundiert werden drei Ebenen der Rezeption erarbeitet: Die Studie untersucht Frauenzeitschriftenlesen als lebensgeschichtlichen Prozess, im Kontext von Alltag und Alltagshandeln sowie die (De-)Konstruktion von Geschlecht bei der Rezeption. Ihr liegt die Idee zugrunde, dass sich die Analyse der Aneignung von Frauenzeitschriften für die Untersuchung geschlechtsgebundenen Medienhandelns und zum Nachvollziehen von (Un-)Doing-Gender-Prozessen besonders eignet, weil in dem Medienangebot gesellschaftlich geteilte Entwürfe von Weiblichkeit und geschlechtsgebundene Interessen explizit thematisiert werden.
In einem qualitativen Design wurden medienbiografische Befragung, Leitfadeninterview und Copytest trianguliert. Auf Basis von 19 Tiefeninterviews mit Leserinnen von Brigitte entstand eine detaillierte ethnografische Analyse der Aneignung von Frauenzeitschriften in unterschiedlichen biografischen und sozialen Kontexten. Die Befunde leisten einen einzigartigen Einblick in die Bedeutung geschlechtsgebundenen Medienhandelns. Sie machen deutlich, dass die Leserinnen das Medium als „Kompendium weiblicher Alltagskultur“ verstehen. Gender wird während der Rezeption performativ zum Ausdruck gebracht. Seine (De-)Konstruktion bestätigt sich als produktives, nicht aber als subversives Moment der Rezeption: Weiblichkeit wird aufgewertet, Zweigeschlechtlichkeit und damit auch Machtverhältnisse und Hierarchien werden jedoch fortgeschrieben.