Preisträgerin beste Masterarbeit 2024
© IfK | Julian Wortmann & Henning Karkoska

MedienAlumni Münster e.V. verleiht den Preis für die beste Abschlussarbeit 2024 an Nadège Seibring

(21.07.2025) Die Masterarbeit zur Bedeutung von Schwarzen Medien für die Repräsentation und die Identitätsstiftung afrodeutscher Frauen hat den Vorstand des Vereins am meisten überzeugt.

Nadège Seibring widmet sich in ihrer Masterarbeit der Rezeption sogenannter Schwarzer Medien (Black Media) wie Black Panther, die Schwarze Menschen vielschichtig und in positivem Licht darstellen wollen. Unter der Betreuung von Dr. Stephan Niemand  und Prof. Dr. Jutta Röser fragt Nadège Seibring nach der Bedeutung dieser Medienangebote für die Repräsentation und Identitätsstiftung afrodeutscher Frauen sowie ihrem gesamtgesellschaftlichen Wert.

Konkret interessiert sich Nadège Seibring dafür, wie afrodeutsche Rezipientinnen identitätsstiftende und alltagsnahe Darstellungen Schwarzer Frauen in Schwarzen Medien im Hinblick auf ihre persönlichen Identifikationsprozesse und Bedeutungszuschreibungen erleben und bewerten und welche Darstellungen von ihnen als gelungene Repräsentation wahrgenommen werden. Zudem möchte Nadège Seibring herausfinden, welche Auswirkungen die durch identitätsstiftende und alltagsnahe Darstellungen in Schwarzen Medien hervorgerufenen Identifikationsprozesse und Bedeutungszuschreibungen auf das Selbstwertgefühl afrodeutscher Rezipientinnen haben.

Theoretisch basiert die Arbeit auf den Wechselwirkungen zwischen Struktur, Repräsentation und Identität und dem multidimensionalen Modell der Racial Identity. Die Studie hat methodisch einen qualitativen Zugang gewählt. In Gruppendiskussionen mit afrodeutschen Frauen wurden Erfahrungen, Wahrnehmungen und Bedeutungszuschreibungen im Kontext der Rezeption von Black Media untersucht.

Ein wesentlicher Befund der Arbeit ist, dass Black Media als identitätsstiftende Ressource wirken können – insbesondere dann, wenn Schwarze Frauen als vielschichtige, selbstbestimmte Protagonistinnen gezeigt werden. Die Teilnehmerinnen berichteten von gesteigertem Selbstwertgefühl, wiedererkanntem Alltagserleben und einem Gefühl von kollektiver Verbundenheit. Gleichzeitig äußerten viele Gesprächsteilnehmerinnen auch Kritik an der geringen Sichtbarkeit solcher Darstellungen im deutschsprachigen Raum.

Den Vorstand des Vereins hat bei der Arbeit von Nadège Seibring vor allem überzeugt, dass sie komplexe Theorien fundiert aufbereiten und einen anspruchsvollen methodischen Zugang erfolgreich und transparent konzeptionieren und umsetzen kann. Die empirische Arbeit hat zudem hochrelevante Erkenntnisse zu einer drängenden gesellschaftlichen Thematik geliefert, indem Nadège Seibring eindrucksvoll herausarbeitet, wie essenziell Repräsentation und mediale Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen sind.

Auch in der (deutschsprachigen) Kommunikationswissenschaft hat die Erforschung der Folgen stereotypisierender Repräsentationen ethnischer Minderheiten bisher weniger Beachtung erfahren. Durch ihre qualitative Forschung hat Nadège Seibring wertvolle Impulse für weitere quantitative empirische Studien geliefert.

Daher verdient sie die Auszeichnung als beste Masterarbeit des Jahres 2024.

Nadège Seibring erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Der Preis für die beste Masterarbeit wird einmal pro Jahr durch den MedienAlumni Münster e. V. für die beste Masterarbeit des Vorjahres verliehen.

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