IfK-WissenschaftlerInnen auf 61. Jahrestagung der DGPuK in Leipzig

(30.03.2016) Vom 30. März bis zum 1. April 2016 treffen sich rund 500 TeilnehmerInnen aus der forschenden und praktischen Kommunikationswissenschaft an der Universität Leipzig zur 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK). Beim diesjährigen Jubiläumsthema „100 Jahre Kommunikationswissenschaft in Deutschland: Von einem Spezialfach zur Integrationsdisziplin“ sind auch MitarbeiterInnen des Instituts für Kommunikationswissenschaft aus Münster mit Vorträgen und Posterpräsentationen vertreten.

30.03.2016© Randy Kühn

Mit der Eröffnung des damaligen Instituts für Zeitungskunde an der Universität Leipzig im Jahr 1916 wurde der Grundstein für die heutige Kommunikationswissenschaft in Deutschland gelegt. Neben dem 100-jährigen Institutsgeburtstag steht der dynamische Strukturwandel von Kommunikation und Medien im Mittelpunkt der 61. DGPuK-Tagung. Technologischer Fortschritt, soziale und gesellschaftliche Veränderungen sowie ökonomische Kontexte prägen unsere Informations- und Mediengesellschaft und fordern die moderne Kommunikationswissenschaft als Forschungsdisziplin. Dabei wirft ihre sukzessive Erweiterung von einer Spezial- zu einer Integrationswissenschaft vielfältige Fragen auf, etwa welcher Kanon an Grundwissen angesichts ihres breiten Spektrums vorhanden ist oder mit welchen Teilbereichen anderer Fächer sie in Austausch steht. Zudem schließt sich die Frage nach ihrer Leistung an, zum Beispiel welchen Erkenntnisgewinn sie für unterschiedliche gesellschaftliche Felder erbringt?  Schließlich ist die Kommunikationswissenschaft auch angewandte Forschung, die sich durch Praxisnähe auszeichnet und unter anderem zur Ausbildung in der Medien- und Kommunikationsbranche beiträgt. Diese und weitere  Aspekte werden in thematisch unterteilten Panels vorgestellt und diskutiert – mit folgenden Beiträgen von IfK-ForscherInnen der WWU Münster:

  • Birkner, Thomas/Koenen, Erik/Löblich, Maria und Andreas Scheu (jeweils Chair): 100 Jahre Kommunikationswissenschaft: Das Fach Kommunikationswissenschaft im Kontext von Gesellschaftsgeschichte und wissenschaftlicher Institutionalisierung. Keynote: Ute Daniel. Podium: Anna M. Theis-Berglmair, Gerd Kopper, Ralf Hohlfeld und Gerhard Vowe. (Sonderfenster 2: 100 Jahre Kommunikationswissenschaft: Das Fach Kommunikationswissenschaft im Kontext von Gesellschaftsgeschichte und wissenschaftlicher Institutionalisierung)
  • Grosser, Katherine Marie: Vertrauens-Frames: Theoretisches Konzept zur empirischen Analyse der Medienberichterstattung. (Poster Session 1: Aktuelle Themenfelder und Befunde der Kommunikationswissenschaft I)
  • Günther, Elisabeth/Domahidi, Emese (Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen):
    Themen der Kommunikationswissenschaft: Die Entwicklung zur Integrationsdisziplin? (Panel B08: Identität der Kommunikationswissenschaft: Beiträge zu Fachentwicklung und Themenschwerpunkten)
  • Loosen, Wiebke (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung, Universität Hamburg)/Scholl, Armin: Journalismus im Zeitalter algorithmischer Wirklichkeitskonstruktion. (Panel B07: Wandlungsprozesse im Journalismus: Beiträge zur Integration technischer, psychologischer und medienwissenschaftlicher Konzepte)
  • Lorenz, Hannah: Nachrichtendienstleister in Brüssel. Eine Analyse der EU-Nachrichtenproduktion mit Hilfe des Modells der Akteur-Struktur-Dynamiken. (Poster Session 2: Modelle, Theorien, Methoden: Befunde zu Fachentwicklung und -reflexion)
  • Müller, Kathrin Friederike/Röser, Jutta: Diskontinuitäten der häuslichen Internetaneignung. (Panel A05: Digitale Medien im Alltag: Aktuelle Befunde zu Medienaneignung und Mediennutzung)
  • Niemand, Stephan: Alltagsumbrüche und Medienhandeln. Der Einfluss von biografisch-lebensweltlichen Zäsuren auf die häusliche Mediennutzung. (Panel A01: Einflüsse auf die Mediennutzung in unterschiedlichen Lebensphasen: Aktuelle Befunde der Mediatisierungsforschung)
  • Scheu, Andreas/Nölleke, Daniel/Birkner, Thomas: Die andere Seite der Medialisierung. Abschirmung als Aspekt von Medialisierung in Gesundheit Politik, Recht, Sport und Wissenschaft. (Panel A16: Zwischen Anpassung und Abschirmung: Aktuelle Befunde zur Medialisierung)
  • Zaynel, Nadja: Rezeptionsbarrieren von Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom im Internet. (Panel A05: Digitale Medien im Alltag: Aktuelle Befunde zu Medienaneignung und Mediennutzung)

Die 1963 gegründete DGPuK ist die größte Fachgesellschaft für KommunikationswissenschaftlerInnen im deutschsprachigen Raum, die einen fundierten Wissenstransfer in Forschung und Praxis zum Ziel hat. Aktuell sind mehr als 1.000 Mitglieder in 16 thematischen Fachgruppen sowie 3 Ad-hoc-Gruppen (dreijähriger Status vor Anerkennung zur Fachgruppe) organisiert, die neben dem gemeinsamen Jahreskongress interne Konferenzen und Workshops abhalten. Zu der Fachgesellschaft gehören ebenso der Informationsdienst Aviso, die renommierten Fachzeitschriften Publizistik und M&K Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie seit 2012 auch das Online-Journal Studies in Communication and Media. Die nächste DGPuK-Jahrestagung soll 2017 in Düsseldorf stattfinden.

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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