Courses in Winter Term 2022/23

Prof. Dr. Heike Bungert
Masterseminar: Gedächtnis und Erinnerung: Kontroversen über die US-Vergangenheit

Mo, 16-18 Uhr, Raum
Beginn: 17.10.2022
Kommentar: Diskussionen über Interpretationen der Vergangenheit bzw. darüber, ob bestimmte Personen oder Ereignisse des Erinnerns würdig sind, sind in den letzten Jahren (nicht nur) in den USA sehr aktuell. Wie und was soll in Schulbüchern, Denkmälern, aber auch in sozialen Bewegungen und in der Politik erinnert werden? Das Seminar beschäftigt sich auf theoretischer Ebene mit kollektivem Gedächtnis, Erinnerung, Vergessen, Geschichtsbildern und Geschichtspolitik. Inhaltlich wird es insbesondere um kontroverse Themen wie den amerikanischen Bürgerkrieg, den Vietnamkrieg, die Sklaverei, die Vertreibung der Indigenen, die Stellung ethnischer Minderheiten in der US-Gesellschaft oder die Behandlung von Frauen gehen, sowohl im lokalen oder regionalen als auch im nationalen Rahmen.
Literatur: Pierre Nora, Zwischen Geschichte und Gedächtnis. Berlin: Wagenbach, 1990; Aleida Assmann, Erinnerungsräume: Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München: Beck, 1999; Astrid Erll, Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart: Metzler, 3. Aufl. 2017; John E. Bodnar, Remaking America: Public Memory, Commemoration, and Patriotism in the Twentieth Century, Princeton, NJ: Princeton University Press, 1992; Kirk Savage, Standing Soldiers, Kneeling Slaves. Race, War, and Monument in Nineteenth-Century America. Princeton, NJ: Princeton University Press, 2018; Thomas J. Brown, Civil War Monuments and the Militarization of America. Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2019; Amy Lonetree, Decolonizing Museums: Representing Native America in National and Tribal Museums. Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2012; Patrick Hagopian, The Vietnam War in American Memory: Veterans, Memorials, and the Politics of Healing. Amherst: University of Massachusetts Press, 2009; Jennifer K. Ladino, Memorials Matter: Emotion, Environment, and Public Memory at American Historical Sites, Reno: University of Nevada Press, 2019.

Katharina Isaak, M.A.
Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: Zwischen Protestbewegungen und Kaltem Krieg – Die 1960er Jahre in den USA

Mo, 10-12 Uhr und Mi, 10-12 Uhr, Raum
Beginn: 17.10.2022
Kommentar: Die 1960er Jahre, häufig auch als The Turbulent Sixties bezeichnet, bilden in vielfacher Hinsicht ein Jahrzehnt der außenpolitischen, innenpolitischen und sozio-kulturellen Umbrüche und Turbulenzen. Mit der Kuba-Krise kam der Kalte Krieg 1962 einer (atomar) bewaffneten Eskalation gefährlich nahe. Hierauf folgte eine Phase der Deeskalation zwischen den USA und der Sowjetunion. Innenpolitisch versprachen die beiden demokratischen Präsidenten John F. Kennedy (1961–1963) und Lyndon B. Johnson (1963–1969) Reformprogramme zur Bekämpfung von Armut und gesellschaftlichen Ungleichheiten sowie zur Förderung von Bildung und Gesundheit. In den 1960er Jahren weitete sich der Kampf gegen Rassismus und Segregation im US-amerikanischen Süden auf den Rest des Landes aus. Im August 1963 erreichte die Bürgerrechtsbewegung mit dem rund 250.000 Teilnehmende zählenden „March on Washington“, auf dem Martin Luther King Jr. seine heute bekannteste Rede „I have a dream“ hielt, seinen Höhepunkt. Der Einstieg der USA in den Vietnamkrieg 1964/65 hatte massenhafte Antikriegsproteste insbesondere studentischer Gruppierungen zur Folge. Daneben begann in den 1960er Jahren die zweite Welle der Frauenrechtsbewegung. Feministinnen wie Betty Friedan setzten sich für die Gleichberechtigung von Frauen in Politik und Gesellschaft ein und gründeten 1966 die National Organization for Women (NOW).
Damit behandelt das Proseminar übergreifend Themen aus der Politik-, Wirtschafts-, Sozial-, Frauen- und Kulturgeschichte. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.
Literatur: Christof Mauch/Anke Ortlepp/Jürgen Heideking (Hrsg.), Geschichte der USA, Tübingen 2020; John Robert Greene, America in the sixties, Syracuse 2010; Robert Griffith (Hrsg.), Major problems in American history since 1945, Boston 2007.

PD Dr. Charlotte Lerg
Vorlesung: Oh Canada! Überblicksvorlesung zur kanadischen Geschichte

Di, 10-12 Uhr, Raum:
Beginn: 18.10.2022
Kommentar: Kanada ist heute einer der größten Flächenstaaten der Welt, in dem anglophone und frankophone Traditionen auf unterschiedliche indigene Kulturen treffen sowie auf große Einwanderungsgemeinschaften mit Wurzeln etwa in Asien, der Karibik, oder Osteuropa. Die Vorlesung widmet sich der komplexen Geschichte des Landes von der Zeit vor dem europäischen Kolonialismus bis ins 21. Jahrhundert. Dabei wird die kulturelle, politische und soziale Vielfältigkeit beleuchtet sowie die verschiedenen Blickwinkel der historischen Narrative aufgezeigt und hinterfragt.

PD Dr. Charlotte Lerg
Hauptseminar: Die Amerikanische Revolution und Staatsgründung

Mi, 10-12 Uhr, Raum:
Beginn: 19.10.2022
Kommentar: Das Seminar geht der Geschichte der US-amerikanischen Staatsgründung nach; beginnend etwa mit dem Ende des Siebenjährigen Kriegs 1763 bis zur Wahl Thomas Jeffersons zum dritten Präsidenten 1800.  Neben den zentralen Ereignissen rund um Steuerkonflikte, Unabhängigkeitskrieg und die Ausarbeitung der Verfassung, werden besonders sozialhistorische und ideengeschichtliche Fragen untersucht, sowie Historiographie und transnationale Verknüpfungen in den Blick genommen. Die Lektüre für dieses Seminar ist überwiegend in englischer Sprache.

PD Dr. Charlotte Lerg
Übung: Of Memes, Myths and Merchandise. The American Revolution in U.S. Popular Memory.

Mi, 14-16 Uhr
Beginn: 19.10.2022
Sprache: Englisch
Kommentar: As the ultimate founding myth, the American Revolution and the war of independence have a powerful role in U.S. popular memory. Cherished legends and controversial narratives can be highly politicized or thoroughly entertaining – and often both simultaneously. Remembering the revolution is deeply entrenched in the so-called culture wars, and at the same time it has been highly commercialized. The seminar will explore the popular memory of 1776 in more conventional settings such as museums, films and educational programs, but also analyse less common or more recent formats for example digital games, musicals, or meme culture. A basic understanding of the history of the American Revolution prior to this seminar is helpful – alternatively, consider choosing this class together with the related Hauptseminar.

PD Dr. Charlotte Lerg
Übung: Digital Public History in Nordamerika. Methoden. Theorien. Debatten

Do, 14-16 Uhr
Beginn: 20.10.2022
Kommentar: Die Bereiche Digital History und Public History gehören zu den entwicklungsstärksten und innovativsten Feldern der gegenwärtigen Geschichtswissenschaft. Gerade an den Punkten, an denen sich beide berühren lassen sich spannende Debatten über Methode und Theoriebildung beobachten, die uns zugleich grundsätzlichere Frage zu unserem Verstehen und Erforschen der Vergangenheit neu vor Augen führen. Anand von Beispielen, vor allem aus den USA und Kanada, widmet sich die Übung den Praktiken, Chancen und Herausforderungen der Digital Public History zwischen Archiv und Sozialen Medien, Datensammlung und Logarithmus-Logik. Gute Englischkenntnisse sind angeraten, da einige Gastvorträge in englischer Sprache geplant sind.

PD Dr. Charlotte Lerg u. a.
Forschungskolloquium zur Neueren und Neuesten Geschichte

Mi, 18-20 Uhr, Raum: