Courses Winter Term 2023/24

Prof. Dr. Heike Bungert
Masterseminar: Die USA als Empire
Mo, 16-18 Uhr, Raum F 104 (Fürstenberghaus)
Beginn: 16.10.2023
Kommentar:
Die USA werden oft als imperialistische Macht gesehen. Dabei wird allerdings vor allem ihre Außenpolitik betrachtet. Das Seminar möchte sich theoretisch damit beschäftigen, was ein „Empire“ ist und in die neue imperiale oder transimperiale Geschichte einführen. Diese theoretische Basis soll dabei helfen, nicht nur die traditionelle US-Außenpolitik als potenziellen Imperialismus und Wettbewerb zwischen Imperien zu verstehen, sondern auch andere Aspekte von Empire zu analysieren, z.B. die Einbindung als Kolonie in und anschließend Loslösung vom britischen Empire, die Inbesitznahme des nordamerikanischen Kontinents (u.a. Siedlerkolonialismus, Vertreibung der Indigenen, wirtschaftliche, technologische, militärische, finanzielle und rassistische Strukturen, Auswirkungen auf die Umwelt), die Rückwirkungen des außenpolitischen Imperialismus auf Amerikaner*innen, die Rolle von US-amerikanischer Wirtschaft, Missionen oder Migration. Ein Blick soll auch geworfen werden auf mögliche indigene Empire innerhalb des US-amerikanischen Empire sowie auf anti-imperialistische Gegenbewegungen und ihre Hintergründe.
Ein Großteil der Lektüre besteht aus englischsprachigen Texten.
Literatur:
Dhurba Gosh, “Another Set of Imperial Turns?”, in: American Historical Review, 117 (2012), S. 772-793; Ulrike von Hirschhausen, “A New Imperial History? Programm, Potenzial, Perspektiven”, in: Geschichte und Gesellschaft 41/4 (2015), S. 718-757; Kristin Hoganson/Jay Saxton (Hg.), Crossing Empires: Taking U.S. History into Transimperial Terrain, Durham, NC, 2020; Stephen Howe, Empire: A Very Short Introduction, Oxford, 2002; Alfred W. McCoy/Francisco A. Scarano (Hg.), Colonial Crucible: Empire in the Making of the Modern American State, Madison, WI, 2009; Richard H. Immerman, Empire for Liberty: A History of American Imperialism from Benjamin Franklin to Paul Wolfowitz, Princeton, NJ, 2010; Jay Sexton/Ian Tyrrell (Hg.), Empire’s Twin: U.S. Anti-Imperialism from the Founding Era to the Age of Terrorism, Ithaca, NY, 2015; Frank Andre Guridy, Forging Diaspora: Afro-Cubans and African Americans in a World of Empire and Jim Crow, Chapel Hill, NC, 2010; Pekka Hämäläinen, The Companche Empire, New Haven, CT, 2008; Daniel E. Bender/Jana K. Lipman (Hg.), Making the Empire Work: Labor and United States Imperialism, New York 2015; Jodi A. Byrd, The Transit of Empire: Indigenous Critiques of Colonialism, Minneapolis 2011; Tisa Wenger/Sylvester A. Johnson (Hg.), Religion and US Empire: Critical New Histories, New York 2022.

Kirsten Becker, M. A.
Proseminar
: Einführung in die neuere Geschichte: Zwischen „Great Depression“ und „New Deal“. Die USA in den krisenhaften 1930er Jahren
Mo, 10-12 Uhr, Mi, 10-12 Uhr
Beginn: 16.10.2023
Kommentar: Das Seminar nimmt die Jahre zwischen dem Börsencrash von 1929 und dem Kriegseintritt der USA 1941 in den Blick und fragt nach den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Folgen der „Great Depression“ und des sogenannten „New Deal“, eines großangelegten Reformpakets, mit dem der 1932 gewählte Präsident Franklin D. Roosevelt der größten Wirtschaftskrise in der Geschichte der Vereinigten Staaten und der durch sie verursachten oder offenbarten sozialen Probleme begegnen wollte. Massenarbeitslosigkeit, Rassismus und Gewalt prägten diese auch als „Dirty Thirties“ bezeichnete Dekade in der Geschichte Amerikas ebenso wie technologischer Fortschritt und der Beginn des „Golden Age“ des Hollywoodfilms. Neben den besser bekannten zentralen politischen Akteuren wie Roosevelt sollen weitere Bevölkerungsgruppen in den Blick genommen werden, darunter Frauen, Afro-Amerikaner, Indigene und Angehöriger anderer Minderheiten. Darüber hinaus soll auch diskutiert werden, welche Bedeutung den 1930er Jahren in der Erinnerungskultur der USA bis heute zukommt und wie die Forschung die zentralen Ereignisse dieser Epoche in der Vergangenheit interpretiert hat und heute bewertet (historiographische Debatten und Kontroversen). Das Seminar dient damit als Einführung in die historischen Arbeitstechniken, bibliographischen und sonstigen Hilfsmittel sowie die theoretisch-methodischen Zugänge zur neueren (US-)Geschichte. Wir werden überwiegend mit Quellen und Literatur in englischer Sprache arbeiten. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachigen Texten wird daher vorausgesetzt.
Literatur: Manfred Berg, Geschichte der USA, München: Oldenbourg 2013 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 42); Christof Mauch /Anke Ortlepp/ Jürgen Heideking, Geschichte der USA, 7., aktual. und erg. Aufl., Tübingen: Narr Franke Attempto Verlag 2020; Kiran Klaus Patel, The New Deal: A Global History, Princeton: Princeton University Press 2016, Eric Rauchway, The Great Depression and the New Deal: A Very Short Introduction, Oxford: Oxford University Press 2008.