© Pixabay

Orthodoxe Friedensethik und Militarisierung im postsowjetischen Raum

Forschungsprojekt am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), Berlin

Forschungsseite des Projekts auf der Seite des ZOiS

seit 2021

Prof. Dr. Regina Elsner

Verschiedene aktuelle Entwicklungen in Russland, der Ukraine und Belarus unterstreichen die anhaltende Bedeutung des friedensethischen Themas für die orthodoxen Kirchen in diesen Ländern. Dies sind vor allem der bleibende Konflikt zwischen den orthodoxen Kirchen in der Ukraine mit diversen Implikationen für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Krieg sowie Fragen der Versöhnung. Außerdem machen die fortgesetzte Militarisierung in der Russischen Orthodoxen Kirche und die Haltung der Orthodoxen Kirche in Belarus in den Protesten nach der Präsidentschaftswahl im August 2020 weitere Aspekte des orthodoxen Verständnisses von Konflikt, Gewalt und Versöhnung deutlich.

In dem Projekt werden Grundlagentexte und offizielle Äußerungen zu friedensethischen Fragen systematisiert, und praktische Umsetzungen analysiert. Der Blick auf die Praxis kann die politische und gesellschaftliche Relevanz der kirchlichen Positionen einordnen und helfen, die Wechselwirkung zwischen kirchlicher Theologie, kirchlicher Praxis und gesellschaftspolitischen Entwicklungen besser zu verstehen, um so die Handlungsoptionen in der Einbindung orthodoxer Kirchen in Friedens- und Versöhnungsprozesse perspektivisch zu erweitern.

Forschungsergebnisse:

  • Elsner, Regina: Religionsfreiheit in der Ukraine: Ein Menschenrecht als Instrument der Kriegspropaganda. In: Kirche und Recht vol. 28, no. 1, pp. 1-14.
  • Elsner, Regina. Kriegstreiber oder Friedenskraft? Zur Rolle der Kirchen in Russlands Krieg in der Ukraine. In: Communicatio Socialis. Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Religion und Gesellschaft, 2022, 55(4), S. 479-491.
  • Elsner, Regina: Dynamics of Russian Orthodox ethics of peace and war: Sketching shifts from the Cold War to the war in Ukraine. The Uppsala Yearbook of Eurasian Studies vol. 3 (2022), pp. 39-55.