Promotionsthema von Luise Ahmed

Bilder von den Anderen. Christliches Reden über heidnische Gegner bei den lateinischen Apologeten der Spätantike

Die Bilder, die wir von anderen – insbesondere von ‚den Anderen‘ – zeichnen bzw. vorfinden, prägen unser Denken, strukturieren unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit und wirken so auf unser soziales Handeln. Wirkmächtig geworden sind die Bilder, die antike Christen von ihren Anderen, den Heiden, entwarfen, denn aufgrund der Überlieferungsgeschichte sind Werke mit korrigierenden Gegenstimmen kaum mehr erhalten. Darum untersucht die Dissertation die Art und rhetorische Funktion dieser Bilder, um ihr Zustande-Kommen aufzudecken und letztlich alte Grenzziehungen in Frage zu stellen. Untersuchungsgegenstand sind dabei lateinische Schriften, die sich explizit mit paganen Gegnern auseinander setzen, d.h. die apologetischen Schriften von Tertullian, Minucius Felix, Cyprian, Arnobius, Laktanz, Firmicus Maternus und Augustinus. Man wird feststellen können, dass die grundlegende Funktion all der gezeichneten Bilder von den Anderen die Identitätssicherung der eigenen Gruppe ist, dass die Ausgestaltung der Bilder und ihre rhetorische Verwendung aber ganz vom jeweiligen Ziel der Schrift und den Einstellungen des Autors abhängig sind.