Kultur- und Sozialanthropologie (Bachelor)
 

Studieninhalte

Das grundlegende Erkenntnisinteresse der Kultur- und Sozialanthropologie (KuSA) richtet sich auf die kulturell geprägten Formen und Prozesse des menschlichen Zusammenlebens, wobei ein erweiterter, ganzheitlicher Kulturbegriff den theoretischen Rahmen für die Behandlung der jeweiligen Einzelfragen vorgibt.

Das Arbeitsfeld der KuSA entfaltet und gliedert sich entlang einer Reihe kultureller Schlüsselkategorien wie die der sozialen Zeit, des sozialen Raumes und der sozialen Gruppe; des kulturellen Austausches, der Überlieferung und der Transformation; des Habitus und der Repräsentation; des Glaubens, Wissens und Handelns; der Identität und Alterität, der materiellen, geistigen und performativ verfassten Erzeugnisse u.a.m.

Das Methodenspektrum der KuSA umfasst die Techniken des empirischen wie die des historischen Arbeitens und ist neben der Konzentration auf Einzelgegenstände insbesondere der interkulturellen vergleichenden Analyse verpflichtet.

Kultur- und sozialanthropologische Expertise ist (im Gegensatz zu der der Arealwissenschaften) vom Grundsatz her nicht exklusiv auf bestimmte geographische bzw. kulturelle Räume begrenzt, sondern in fachspezifischen Theorien und Methoden verortet.

Vom Lehrprofil der beteiligten Fächer her ergeben sich jedoch speziell für den Münsteraner Studiengang mehrere regionale Schwerpunkte:

  • Deutschland und seine kulturelle Binnengliederung
  • Europa und seine regionalen Kulturen
  • Die islamisch beeinflussten Regionen Nord- und Ostafrikas
  • Vorder-, Mittel- und Südasien
  • außerdem eine besondere Gewichtung des südostasiatischen Raumes. 

Für die europäischen und außereuropäischen Kulturen vermittelt die B.A.-Ausbildung exemplarische, gleichermaßen gegenwartsbezogene wie historisch vertiefende Grundkenntnisse.

Wie in Bezug auf den geographischen Raum und die historische Zeit ist kultur- und sozialanthropologische Erkenntnis ihrem Wesen nach auch im Hinblick auf die sozialen Gruppen nicht eingeschränkt. Der ihr zugrunde liegende Kulturbegriff impliziert, dass nicht die künstlerische Produktion und deren ästhetische Qualitäten im Zentrum stehen, sondern vielmehr das sämtliche soziale Gruppen umgreifende und sie prägende System der Kultur und ihre mannigfachen Manifestationen. Dadurch rücken die alltäglichen Praktiken der Lebensgestaltung sowie die Gesamtheit der materiellen und geistigen Produktion in den Blick.