Strukturen für ein nachhaltiges und gerechtes Ernährungssystem als Teil einer globalen Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlagenda politisch ermöglichen
„Darum muss man deutlich im Bewusstsein behalten, dass es im Klimawandel diversifizierte Verantwortlichkeiten gibt, und sich […] besonders auf die Bedürfnisse […] der Verletzlichen konzentrieren, in einer Debatte, die oftmals von den mächtigeren Interessen beherrscht ist.“ (LS 52)
DOI:
https://doi.org/10.17879/jcsw-2025-8920Abstract
Trotz der Dringlichkeit, die von den ökologischen Krisen ausgeht, stößt die politische Verfolgung globalen Gemeinwohls auf vielfältige Widerstände. Um in dieser Situation Ansatzpunkte zur Veränderung auszumachen, bietet sich die Perspektive der provisioning systems an, die einen strukturellen Blick auf Systeme der Ressourcenumwandlung zur Deckung von Bedürfnissen richtet. Dieser Beitrag, der auf Ergebnissen des Forschungsprojektes „EU 1.5°-Lifestyles“ beruht, beleuchtet vor diesem Hintergrund Strukturen, die eine Nachhaltigkeitstransformation behindern sowie Maßnahmen zu deren Veränderung, am Beispiel des Ernährungssystems. Diese Maßnahmen zielen im Kern darauf ab, individuelles und kollektives Wohlergehen herzustellen und dabei den Einsatz von Ressourcen in einem ganzheitlichen Sinne effizienter zu gestalten. Eine wesentliche Herausforderung für deren Umsetzung ist jedoch die politische Governance einer Nachhaltigkeitstransformation, die gegenwärtig durch Machtasymmetrien und damit ungleiche Möglichkeiten zur Beteiligung an deren Gestaltung geprägt ist.