Französische Kontroversen zur Programmatik einer ganzheitlichen Ökologie

Das Beispiel der Zeitschrift Limite (2015–2022)

Autor/innen

  • Walter Lesch

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2025-8912

Abstract

Bei der Rezeption der Enzyklika Laudato si’ ist es zu medienwirksamen Turbulenzen unter den besonderen gesellschaftlichen Bedingungen des französischen Katholizismus gekommen. Die unverdächtig klingende Formulierung einer ganzheitlichen Ökologie stieß auf Kontexte, in denen diese Kurzformel widersprüchliche Assoziationen weckte. Die Fokussierung auf eine Umkehr zu wachstums- und kapitalismuskritischen Lebensformen aus Respekt vor einer zu schützenden Natur war in linken und rechten politischen Milieus anschlussfähig. In einem Zeitraum von sieben Jahren hat die Zeitschrift Limite in vier Heften pro Jahr die Kommunikation in diesem Spannungsfeld erprobt und die Unvereinbarkeit von bestimmten weltanschaulichen Positionen erfahren. In der religionsbezogenen Forschung hat dieses Fallbeispiel in einer sich als laizistisch verstehenden Republik starke Beachtung gefunden. Die dabei rekonstruierten Konfliktlinien sind auch für einen selbstkritischen Blick auf sozialethisches und theologisches Sprechen relevant, um die Präzision der Verständigung über die drängenden Fragen von ökologischer Gerechtigkeit und Klimaschutz zu verbessern.

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Veröffentlicht

2025-12-10