DH-Tag 2024

5. Juli 2024 – Wissen schaffen

Geisteswissenschaftliche Workflows zwischen manueller Arbeit und Automatisierung
© ULB

Der DH-Tag 2024 der Universität Münster widmet sich am 5. Juli unter dem Motto „Wissen schaffen“ der Erkundung innovativer geisteswissenschaftlicher Workflows im Spannungsfeld zwischen manueller Arbeit und Automatisierung. In einer Zeit fortschreitender Digitalisierung von Arbeitsprozessen sind Forscherinnen und Forscher aus den Geisteswissenschaften eingeladen, gemeinsam die Herausforderungen und Potenziale digitaler Forschungsmethoden zu diskutieren. Der für den DH-Tag typische interdisziplinäre Ansatz erlaubt es Teilnehmenden mit unterschiedlichen Kenntnisgraden, grundlegende Konzepte bis hin zu fortgeschrittenen Technologien kennenzulernen. Diskussionen werden sich auf effektive Strategien zur Integration von manuellen und automatisierten Prozessen in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten konzentrieren. Welche Arbeitsschritte können etwa durch Large Language Models (LLMs) ersetzt oder ergänzt werden? Wo bedarf es der manuellen Grundlagenarbeit oder Korrektur? Durch den Austausch bewährter Praktiken und die Vorstellung innovativer Ansätze streben wir an, einen Raum zu schaffen, der die Brücke zwischen Tradition und Technologie schlägt und so die Weiterentwicklung geisteswissenschaftlicher Forschung vorantreibt.

Der DH-Tag findet wieder in JO101, Johannisstraße 4, statt (9:30 bis ca. 17 Uhr). Nach den Grußworten gibt es den hybriden Keynote-Vortrag von Christopher Pollin mit anschließender Diskussion. (s.u.). Außerdem wird es wieder unseren traditionellen Posterslam und die Postersession geben. Am Nachmittag planen wir zudem einen Open Space für den informellen und spontanen Austausch untereinander.

Wir freuen uns auf einen sommerlichen DH-Tag 2024!

Bitte melden Sie sich hier bis zum 21.6.2024 an.

Programm

9:30-10:00

Begrüßung durch Dr. Jan Horstmann (SCDH Münster)

Grußworte

10:00-11:00

Christopher Pollin (Universität Graz): "Wissen schaffen (lassen!?)". Workflows mit Generativer KI in den Digital Humanities

Keynotevortrag (hybrid)

Abstract:
Die rasante Entwicklung von generativen KI-Technologien stellt eine bedeutende Veränderung für die Forschungspraxis nicht nur in den Digital Humanities dar. Dieser Vortrag untersucht den Einsatz von GPT-4-Tier LLM (Gemini Advanced und Claude 3) sowie deren Möglichkeiten und Grenzen in verschiedenen Forschungsprojekten der Digital Humanities. Der Fokus liegt dabei auf Workflows wie der Datenerfassung, Transkription, Übersetzung, Datenmodellierung, Datengenerierung oder -analyse sowie der Visualisierung geisteswissenschaftlicher Daten. Anhand ausgewählter Fallstudien wird die Integration von generativer KI in diese Prozesse dargestellt, wobei sowohl die Automatisierung von Standardaufgaben als auch die Unterstützung komplexerer, analytischer und anspruchsvoller Tätigkeiten wie Datenmodellierung thematisiert werden. Haben generative KI-Modelle, wenn sie im Einklang mit menschlicher Expertise und komplementären Systemen eingesetzt werden, das Potenzial, die Effizienz und Tiefe (digitaler) geisteswissenschaftlicher Forschung zu steigern? Die Studie betont auch die Notwendigkeit, die Grenzen und Herausforderungen, wie die Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen beim Einsatz von generativer KI in den Digital Humanities kritisch zu hinterfragen.

Bio:
Christopher Pollin hat einen Master in Geschichte und einen Joint Master in Digital Heritage. Derzeit ist er Doktorand in Digital Humanities. Seit 2016 arbeitet er in verschiedenen Positionen am Zentrum für Informationsmodellierung (ZIM) der Universität Graz. Seine Arbeit umfasst die technische Entwicklung und Datenmodellierung in verschiedenen Projekten wie „STEFAN ZWEIG DIGITAL“, „Open Access Database Adjective-Adverb Interfaces in Romance“ oder „Digital Edition Publishing Cooperative for Historical Accounts“. Seine Arbeitsschwerpunkte sind semantische Webtechnologien, digitale Edition, Webprogrammierung und generative KI. Neben seiner Lehrtätigkeit in diesen Bereichen beschäftigt sich sein Dissertationsprojekt mit der Modellierung und Nutzbarmachung historischer Informationen. Er ist Mitbegründer von Digital Humanities Craft und Prompt Engineer.

11:15-11:40

AG-Vorstellungen

  • 3D
  • GIS
  • Datenmodelle
  • Programmierung
  • TEI
  • Textanalyse mit LLMs
  • Texterkennung
  • Wissenschaftskommunikation
11:45-12:45 CDH-Mitgliederversammlung
12:45-14:00 Mittagspause
14:00-14:30 Posterslam
14:30-15:30 Postersession
15:30-15:45 Kaffeepause
15:45-16:45

Open Space

Offenes Diskussionsformat mit Thementischen

16:45-17:00 Zusammenfassung und Verabschiedung