| Thema des Monats im Dezember
Thema des Monats im Dezember

Eleganz, Charme und Schönheit

Vorträge über Terrakotten "Die Tanagäerinen"
Das Bild zeigt die Tanagräerin mit dem Namen „Dame en bleu“. Sie wurde in Tanagra gefunden und zwischen 325 bis 300 v. Chr. datiert. Heute befindet sie sich in Paris .
© Musée du Louvre/Anne Chauvet

Mit Tanagra-Figuren bezeichnet man Terrakotten, die ihren Namen durch ihren ersten Fundort in den Nekropolen von Tanagra in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten haben. Zu ihnen gehören sowohl Frauen- als auch Männerdarstellungen, Kinder, Götter, Eroten, Ammen und Pädagogen. In den Vorträgen des Monats Dezember beschäftigt sich Nike Elsbroek mit den Frauendarstellungen, die in ausladenden Gewändern und häufig mit Attributen wie Fächern und Kränzen dargestellt sind. Diese Figuren werden von der Forschung häufig als "Tanagräerinnen" bezeichnet und werfen durch ihr Aussehen viele Fragen im Bezug auf ihre Ikonographie und Verwendungszwecke auf.

Schon seit ihrer Entdeckung lösten die Tanagräerinnen große Begeisterung durch ihre vielfach gut erhaltene Bemalung aus. Die Menschen im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem das wohlhabende Bürgertum, waren so bezaubert von diesen Figuren, weil sie Eleganz, Charme und Schönheit ausstrahlen. Die Besonderheit der Tanagräerinnen liegt darin, dass sie nicht wie die typischen Götterdarstellungen gestaltet sind, denn dafür fehlen ihnen die zugehörigen Attribute. Im Gegenteil scheinen sie wie ihre Betrachter sterblich und bürgerlich zu sein.

Wen genau die Tanagräerinnen darstellen sollten - sterbliche Frauen oder Göttinnen - und welche Aufgaben sie in einem Heiligtum, im Grab oder in einem Wohnhaus hatten, will Nike Elsbroek in den Vorträgen beleuchten. Denn die Tanagräerinnen wurden nicht nur in Tanagra, sondern in der ganzen griechischen Welt hergestellt und gefunden und gehören zu den umstrittensten und interessantesten Terrakotten überhaupt. 

Die Vorträge finden am 10. und 17. Dezember 2023 um 14.15 Uhr im Raum F 033 des Fürstenberghauses, Domplatz 20-22, statt. Der Eingang befindet sich auf der linken Seite.