Rückgabe nach über 50 Jahren

Restitution eines Souvenirs an den Staat Griechenland

Fotos

Das Bruchstück aus Kalkstein in zwei verschiedenen Ansichten
Das Bruchstück aus Kalkstein in zwei verschiedenen Ansichten
© Archäologisches Museum
  • Lageplan nach Curtius und Adler mit dem Gästehaus links unten
    © Curtius/Adler
  • Das Leonidaion konnte bis zu 150 Gäste aufnehmen.
    © Wikimedia/George E. Koronais
  • Überreste einer Säulenreihe des Leonidaion
    © Wikimedia/joanbao

Seit Jahren bemüht sich das Archäologische Museum, die Herkunft seiner Exponate lückenlos zu bestimmen und im Falle einer ungeklärten Provenienz an den rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. So konnte bereits der Skyphos des Spiridon Louis und ein Statuenfragment aus Fondi dem griechischen Staat übergeben werden. Durch die Berichterstattung darüber meldete sich eine Frau aus dem Münsterland bei Dr. Helge Nieswandt, dem ehemaligen Kustos des Museum.  Sie hatte in den 1960er Jahren bei einem Besuch in Olympia ein Fragment als Andenken mitgenommen.

Dabei handelt es sich um ein maximal 24 mal 33,5 Zentimeter großes Bruchstück aus Kalkstein, das teilweise mit Stuck überzogen war. Es konnte als Teil eines Säulenkapitells, genauer des Leonidaions in Olympia identifiziert werden. Das Gästehaus, entstanden im vierten Jahrhundert vor Christus, war das größte Gebäude auf dem Olympiagelände und bot Platz für rund 150 Athleten.

Vor kurzem hat Kurator Dr. Torben Schreiber als Vermittler das Kapitellfragment Giorgios Didaskalou, Generalsekretär im griechischen Kulturministerium, übergeben. "Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun", sagte Schreiber dabei. Die Rückgabe erregte internationales Interesse: So erschienen beispielsweise im deutschen "Spiegel", im britischen "The Mirror" und beim US-amerikanischen Fernsehsender CBS Berichte über die Restitution.