Archiv für den Monat: Oktober 2009

Medical iPhone Apps cont.

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Anlässlich der kurz bevor stehenden Höchstgrenze von 100.000 Apps für das iPhone möchte ich an dieser Stelle gerne den Beitrag vom 28.09.09 fortsetzen. Das Muscle Head and Neck System von 3D4Medical.com ist nicht nur für Studierende der Zahnmedizin ein must have. Die 3D Grafiken haben die bekannte Qualität und sind ein wahrer Augenschmauss. Dieses iPhone App ist für eine begrenzte Zeit kostenlos und soll auf die Pro-Version hinweisen, die allerdings 15,99 Euro kostet. Bisher läuft es seit 14 Tagen ohne Einschränkung.

Encyclopedia of Ecology

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Heute wollen wir Sie aufmerksam machen auf : Encyclopedia of Ecology, Elsevier 2008. 5 Volumes, 3120 Seiten. Eines der besten und umfangreichsten Referenzwerke auf diesen Fachgebiet.

– Behavioral Ecology
– Chemical Ecology
– Ecological Engineering
– Ecological Indicators
– Ecological Informatics
– Ecological Models
– Ecological Processes
– Ecological Stoichiometry
– Ecosystems
– Ecotoxicology
– Evolutionary Ecology
– General Ecology
– Global Ecology
– Human Ecology
– Philosophy of Ecology
– Population Dynamics
– Systems Ecology

Neues Online-Buch: Evidence-Based Adjunctive Treatments

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Evidence-Based Adjunctive Treatments

Edited by: William T. O’Donohue and Nicholas A. Cummings
Elsevier 2008, ISBN: 978-0-12-088520-6

Evidence-Based Adjunctive Treatments, in which patients are provided additional modalities that can assist in their behavior change or the maintenance of their behavior change (i.e. telehealth, psychoeducation, consumer-driven treatment planning), have a useful role in addressing problems that can’t be solved by face-to-face meetings. The adjunctive therapies covered in this book are all based on improving patient’s self management of their problems or the factors that exacerbate their problems. The book is broadly organized into two sections. The first gives a broad overview of the major adjunctive modalities and the second concentrates on a systematic description of their role in the treatment of a number of special populations while providing practical suggestions for the timing and coordination for the use of the adjunctive therapies discussed in the book.

Neues Online-Buch: Drugs and the Future

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Drugs and the Future: Brain Science, Addiction and Society

Edited by: David Nutt, Trevor W. Robbins, Gerald V. Stimson,
Martin Ince and Andrew Jackson. Elsevier 2007, ISBN: 978-0-12-370624-9

Drugs and the Future presents 13 reviews collected to present the new advances in all areas of addiction research, including knowledge gained from mapping the human genome, the improved understanding of brain pathways and functions that are stimulated by addictive drugs, experimental and clinical psychology approaches to addiction and treatment, as well as both ethical considerations and social policy. The book also includes chapters on the history of addictive substances and some personal narratives of addiction. Introduced by Sir David King, Science Advisory to the UK Government and head of the Office of Science and Technology, and Nora Volkow, director of the National Institute on Drug Abuse in the USA, the book uniquely covers the full range of disciplines which can provide insight into the future of addiction, from genetics to the humanities. Written for a scientific audience, it is also applicable to non-specialists as well.

Open Access Woche. Freitag: “Der Blickwinkel des Editors”

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Head & Face Medicine wurde 2005 in Münster als Independent BMC Journal gegründet und war das erste medizinische (!) open access Journal mit Schriftleitung in Deutschland. Diese Vorreiterfunktion hat sich nicht nur in Deutschland, nein, auch in Münster geändert, denn am Mittwoch den 21. Oktober 2009 ging das zweite open access Journal aus Münster online, nämlich Experimental & Translational Stroke Medicine von Herrn Prof. Schäbitz.

Rückblickend auf 4 Jahre als Editor-in-Chief von Head & Face Medicine würde ich gerne auf die grossen Unterschiede zwischen einem OA-Journal und einem non-OA Journal eingehen, doch nüchtern betrachtet gibt es wenig zu berichten, jedenfalls nichts was für open access spezifisch wäre. Die tägliche Routine besteht darin einen qualitativen Peer-Review Prozess durchzuführen und die einzelnen Arbeitsschritte zwischen Autor, Reviewer und Verlag zu koordinieren. Natürlich liefert der Autor nicht nur ein Manuskript, sondern auch eine Article Processing Charge (APC), doch der Geldfluss erfolgt nur zwischen Autor (bzw. Bibliothek) und Verlag, tangiert also die editorielle Arbeit in keiner Weise. Zu Beginn von Head & Face Medicine betrug die APC 0 GBP, nach einem halben Jahr lag sie bei 330 GBP (365 Euro) und die heutige APC beträgt 925 GBP (1075 Euro). Die Befürchtung, dass es durch die Steigerung der APC zu einem dramatischen Rückgang der Artikel kommen würde, hat sich bisher nicht bestätigt. In den letzten 4 Jahren gab es nur eine Anfrage darüber wofür man denn überhaupt zahlen müsse. Die Erhöhung von 330GBP auf 925GBP wurde von unseren Autoren bisher nicht kommentiert.

„Neue Technologie emuliert am Anfang immer erst die alte“

Finanzierung ist natürlich ein wesentlicher Punkt, aber weitaus spannender ist für mich die Frage, ob die derzeitigen OA Strategien zukunftsfähig (im Sinne von domminierend) sind oder nicht. Denn wenn neue Technologien eingeführt werden, emulieren sie zunächst immer nur die alte. In vielen Fällen bringt diese Emulation kaum Vorteile, ist aber ein notwendiger Evolutionsschritt für die sinnvolle Anwendung neuer Technik. Beispiel e-mail. Die e-mail emuliert den altehrwürdigen Postbrief. E-mails haben die gleiche Anrede, die gleiche Grussformel, ja die gleiche Struktur und Redeform wie Briefe. Sie ist zwar schneller als der Postbrief, doch kaum günstiger, weniger dokumentenecht und es ist unsinnig sie auszudrucken. Sie ist aber ein wesentlicher Evolutionsschritt zur wahren real-time Kommunikation die da vielleicht Google, Twitter oder sonst wie heissen könnte. Eine weitere (in meinen Augen) unsinnige aber evolutionstechnisch notwendige Emulation stellen e-Book-Reader dar. So wie e-mails keine Briefe ersetzen, so werden e-Book-Reader keine gedruckten Bücher verdrängen, sie sind aber eine wichtige Vorbereitung auf die Technologie, die, eingeleitet durch Google Books, offensichtlich noch in den Wehen liegt.

Wie ist das nun mit open access? Open access ist zwar keine Technologie, aber mit Technologie verbunden und befindet sich gerade in der sehr frühen (nicht sinnvollen) Emulationsphase. Heutige OA Journals emulieren die alte Publikationsform. Das Peer-Review Verfahren ist das alte, die Journal-Struktur ist die alte, die Artikel-Typen sind die alten, die Artikel-Struktur ist die alte, OA PDFs sehen aus wie non-OA PDFs und ausgedruckte e-Journals machen genauso viel Sinn wie ausgedruckte e-mails. Das jetzige OA System ist also nur die Vorbereitung auf das System, das uns user/scientist-generiertes, freies, strukturiertes, verständliches, reines, ungefiltertes, unverfälschtes und ortsunabhängiges real-time Wissen ermöglicht. Somit lautet meine Prognose, dass die derzeitigen OA Strategien keinen Selektionsvorteil haben und solange in Koexistenz mit der traditionellen Publikationsform verharren, bis dass beide vom nächsten Evolutionsschritt abgelöst werden.

„Faktor Generation X“

Zugegeben, die Prognose ist nicht gerade zufriedenstellend, und als Editor-in-Chief einer derzeitigen ‘Emulation’ arbeite ich wehement an der Entwicklung, aber das derzeitige System unterliegt einem nicht zu unterschätzenden Einfluss, und zwar dem des Faktors “Generation X”. GenX entscheidet! Wie Oliver Obst in seinem Eingangsartikel vom Montag berichtete, dient das Publikationswesen zwei Herren, dem Autor und dem Verlag und beide sind Spezies der GenX. Einmal abgesehen von der Gier nach Rendite, kann man diesen, tendenziell eher technophoben digital Immigrants OA nur schwer schmackhaft machen. Dies wird mir immer wieder in Verhandlungen mit wissenschaftlichen Gesellschaften vor Augen geführt. Natürlich wünscht man sich ein OA Journal als Publikationsorgan und man versteht auch das Prinzip und die ethische Diskussion dahinter, doch manche Gesellschaften haben für die Beiträge ihrer Mitglieder nichts anderes zu bieten als das „kostenlose“ Journal, das 3-4 mal pro Jahr durch die Tür kommt. Letztendlich könnten die Gesellschaften Geld sparen, doch die niedergelassene Ärzteschaft, die noch zum grössten Teil der GenX angehört, möchte keine Papierausdrucke aus der Praxis nach Hause tragen. Eine weitere erstaunliche Beobachtung ist, dass das elektronische Einreichen von Manuskripten, Bildern oder Tabellen via Internet für manche Autoren und Reviewer noch immer ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Ohne die (teure) helfende Hand der Fachverlage kommt GenX halt nicht zurecht.

Warum nur, so fragt man sich nach Lesen des Eingangsartikels vom Montag, verschenkt der Autor seine wissenschaftliche Arbeit und unterstützt den Niedergang seiner Bibliothek. Auch das ist ein Problem der GenX, die so genannte “Option Paralysis”, die Neigung sich bei grösserer Auswahl (von neuen Publikationsarten) für nichts zu entscheiden. GenX muss also erst überwunden werden und es bleibt unklar, ob GenY, die vielleicht eher zu ‘open’ den ‘access’ zu ihren Daten erlaubt, den reinen open access Gedanken umsetzen und schützen kann. Doch meine ganze Hoffnung liegt auf GenZ und ihre Vorboten. Die ersten Berichte sind vielversprechend. Wir müssen uns also noch ein wenig gedulden. Bis dahin sollten wir alles tun um unsere Bibliotheken zu retten.

Open Access Woche. Donnerstag: „Der Blickwinkel des Forschers“

banner_openaccessweek-2009donn Martin Fenner ist Onkologe an der Medizinischen Hochschule Hannover und sehr interessiert an Open Access und sonstigen Themen des wissenschaftlichen Publikationswesens. In seinem Weblog Gobbledygook schrieb er anläßlich der Open Access Woche den Beitrag: Open Access Week: a researcher’s perspective. Martin Fenner erlaubte uns freundlicherweise, ausführlich aus diesen Beitrag zu zitieren.

Open Access can’t be looked at from many different angles, including the researcher, the science library, the institution, the funding organization, the journal, the science journalist, and the general public. Most arguments for or against Open Access depend on that angle. As a researcher, I am most interested in whether Open Access will make my work easier.

1. Open Access aus der Perspektive des Forschers als Leser.

Access
As a researcher in a German university I am privileged to have institutional access to most journal articles that I need for my work. I use the program Papers as my main reference manager. Papers allows me to order my currently 1715 references (and PDFs of fulltext paper to most of them) by journal. Among the 20 journals with the most papers in my library, my institution doesn’t have access to three of them:

* Cell (don’t ask)
* Lancet Oncology
* Nature Reviews Clinical Oncology

Obviously three important journals for someone doing clinical cancer research. I could ask my institution to start subscribing to these journals, start a personal subscription (I had a personal subscription to Nature Clinical Practice Oncology for two years before it was renamed to Nature Reviews Clinical Oncology) which would set me back 150-200 € per journal, or I could pay for an individual article (either through my library or directly from the journal). All this requires extra time and money, worth only if I think a paper/journal is really important.

PLoS Medicine is the only open access journal among the 20 most popular journals in my Papers library (The BMJ has free access to its research articles and is the 24th most popular). Unfortunately there are only a few Open Access journals publishing papers that are relevant to my work.

As many others I do work from home in the evening or on the weekend, or while travelling. I am lucky that I can access my university network through VPN and therefore can get fulltext access to journal articles (one of the most important VPN uses for me). But some researchers might not be so lucky, or spend precious extra time setting up and using VPN.

Researchers that work in a poorer country, or for a smaller university or small biotech startup will have much larger problems. Medical doctors in community hospitals or private practice may not have easy access to any of the relevant journals, and they might depend on reprints given to them by colleagues or representatives from drug companies.

Sharing
If several people work on a research project, they also want to share the relevant literature in the field. Most subscription-based journals retain the copyright to the paper and don’t allow storing in a retrieval system or transmitting of papers without permission. This could mean that you can’t email the PDF of a paper to a colleague even if you are the author or his institution also has a subscription. And this could also mean that you can’t use a reference manager such as Refworks or Mendeley to not only share references with your lab colleagues, but also the fulltext PDF files. Strictly following the copyright can make something as common as a journal club a complicated affair.

Permissions
As most subscription-based journals retain the copyright to the paper, you have to ask for permissions when reusing tables or figures. Most often this is the case when giving a lecture on a topic. For longer lectures this could mean a large number of required permissions, and the permissions might be granted just for a single occasion. Journals might not care much about using a single figure in a departmental seminar, but it definitely becomes an issue when the lecture is distributed electronically, e.g. as free OpenCourseWare publication of teaching material. Some journals provide Powerpoint slides for the tables and figures and explicitly permit the educational noncommercial use. In my experience most researchers aren’t aware that they are using copyrighted material in their slides, and I rarely see the required copyright attributions.

Added services
This category has great potential, but is currently not yet that relevant in my daily work. Open Access to fulltext articles allows things that aren’t possible or much more complicated with subscription-based access. This includes fulltext searches (to find information not in the title, abstract or keywords), semantically enhanced articles, and article-level metrics (recently introduced by PLoS).

Summary
Researchers at large research institutions often have institutional access to most relevant papers. They are often not aware of the restrictions imposed upon them by the copyright of papers retained by most subscription-based journals. Open Access papers not only are freely accessible, but allow the uncomplicated redistribution and reuse for research and teaching, as well as innovative ways to find interesting research.

Lesen Sie bitte auch die Fortsetzung unter dem Titel: Open Access Week: a researcher’s perspective part II.

Open Access Woche. Mittwoch: „Fünf Fragen und Antworten“

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www.hobsy.de hat unter der Adresse www.hobsy.de/openaccess fünf immer wieder kehrende Fragen und Antworten zu Open Access zusammengestellt:

1. Meine Abschlussarbeit, mein Artikel kostenlos im Netz? Was bringt mir das?

  • Wenn Sie Ihre Abschlussarbeit, Ihren Fachartikel oder die von Ihnen erstellten Lehrmaterialien frei im Internet zur Verfügung stellen, hat das für Sie und den Leser viele Vorteile. Ihre Arbeiten lassen sich mit Suchmaschinen finden: Von KollegInnen, die am gleichen Thema arbeiten, von flüchtig Interessierten, von potentiellen Kooperationspartnern, von potentiellen Arbeitgebern. Ihr digitales Dokument kann sofort auf Stichworte durchsucht und einfach zitiert werden. Last but not least: Ihr Dokument bleibt langfristig verfügbar, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen. Letzteres gehört zu den (in den meisten Fällen für Sie kostenlosen) Leistungen von tausenden wissenschaftlichen Open-Access-Repositories und Open-Access-Zeitschriften weltweit.

2. Meine Arbeiten kostenlos im Netz – werden die nicht ständig kopiert und unter fremden Namen veröffentlicht?

  • Was im Internet steht, wird geklaut. Stimmt, doch auch Printpublikationen werden oft plagiiert. Und der Vorteil bei Open-Access-Publikationen ist: Illegitime Kopien können viel einfacher entdeckt werden! In den Worten eines Beitrags im Wissenschaftsprogramm des Österreichischen Rundfunks (ORF): Der Linzer Kulturphilosoph und Experte für Betrug in der Wissenschaft, Gerhard Fröhlich, setzt ganz auf Open-Access: “Eine effektive Plagiatsbekämpfung ist nur über eine voll digitalisierte Wissenschaftskommunikation möglich.” Diese Vision erscheint logisch: Wenn alle neuen Texte im Netz verfügbar sind, verliert das Plagiieren seinen subversiven Status, Fakes werden offensichtlich und können sehr simpel überführt werden.

3. Was sind meine Rechte als AutorIn?

  • Auch wenn Sie Ihre Arbeit schon veröffentlicht haben (z.B. als gedrucktes Buch oder als Zeitschriftenaufsatz) können Sie in vielen Fällen digitale Kopien dieser Arbeit im Internet zugänglich machen. Wir beraten Sie gerne, damit Sie nicht versehentlich Urheber- oder andere Rechte verletzen. Übrigens sind in den letzten Jahren viele renommierte Wissenschaftsverlage weltweit dazu übergegangen, ihren AutorInnen Nutzungsrechte zu überlassen – manchmal nach Ablauf einer Frist von einigen Monaten, manchmal sofort.

4. Wer oder was garantiert, daß Open Access nicht eine vorübergehende Modeerscheinung ist?

  • In Deutschland unterstützen u.a. die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Wissenschaftsrat, die Hochschulrektorenkonferenz, die Max-Planck-Gesellschaft, die Leibnizgemeinschaft und weitere große Wissenschaftsgesellschaften Open Access. Der britische Verlag BioMed Central, der seit vielen Jahren über 180 renommierte Open-Access-Fachzeitschriften herausgibt, hat ein so lukratives Geschäftsmodell, daß er 2008 von Springer Science+Business, dem zweitgrößten Wissenschaftsverlag der Welt, aufgekauft worden ist. Sowohl öffentlich finanzierte als auch kommerzielle Akteure weltweit bemühen sich in zahlreichen Initiativen um die nachhaltige Sicherung frei zugänglicher elektronischer Publikationen.

5. Werden gute wissenschaftliche Texte überhaupt kostenlos im Netz veröffentlicht?

  • Qualität ist keine Frage des Mediums. Beispielsweise haben zwei der drei Medizin-Nobelpreisträger 2008 bereits Open Access publiziert und enagieren sich in den Boards von Open-Access-Fachzeitschriften. Und im Board der wirtschaftswissenschaftlichen Open-Access-Zeitschrift Economics sitzen gleich fünf Nobelpreisträger. Das Directory of Open Access Journals verzeichnet derzeit 4.300 qualitätskontrollierte Open-Access-Fachzeitschriften (Stand: August 2009).

Die Zweigbibliothek Medizin bedankt sich bei www.hobsy.de für die freundliche Genehmigung, die 5 Fragen & Antworten übernehmen zu dürfen.

Bistro eröffnet

Nachdem der Gruppenarbeitsraum im Erdgeschoß der Zweigbibliothek Medizin erweitert wurde, um diesen mit einem Bistro auszustatten, können wir nun mitteilen: Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen und das Bistro steht ab sofort zur Verfügung.
Es ist ausgestattet mit Getränkeautomaten für Heiß- und Kaltgetränke. Speisen und Getränke nehmen Sie bitte fürderhin ausschließlich im Bistro ein. Das mit der Aufstellung eines Brötchen- und Snackautomaten beauftragte Universitätsklinikum wird diesen in etwa 2 Wochen aufgestellt haben.
Der bisherige Erfrischungsraum im ersten Obergeschoß der Bibliothek kann ab sofort als Gruppenarbeitsraum genutzt werden.

Open Access Woche. Dienstag: „Veranstaltungen“

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19. bis zum 23. Oktober 2009: Infostand der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) im Foyer der ULB am Krummen Timpen.

20. Oktober um 19:30 Uhr: Auf einem öffentlichen Vortragsabend im Kulturcafé Frauenstraße 24 möchte die Münsteraner Piratenpartei die Studenten der Universität Münster direkt ansprechen. Es geht um ganz praktische Dinge: Wie kann ich als Student meine Abschlussarbeit in Münster als Open Access-Veröffentlichung publizieren? Was gilt es dabei rechtlich zu beachten?

21. und 22. Oktober: Vortragsveranstaltung der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin und der Universität Köln im Hauptgebäude der Universität, u.a. mit dem Vortrag „Das Prinzip Offenheit in der medizinischen Forschung: Open Access, Open Data, Medicine 2.0“ (Programm)

22. Oktober: Vortrag „Wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaften und Open Access“ von Prof. Dr. Hans Reinauer, Past Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) an der Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, 17.00-19.00 Uhr, Haus 42, H07.

Weitere Termine:

Open Access Woche. Montag: „Zeitschriftenmonopole und Bibliotheken“

banner_openaccessweek-2009mon Wie berichtet beteiligen sich die Universitäts- und Landesbibliothek und die Zweigbibliothek Medizin an der internationalen Open Access Woche vom 19.-23. Oktober 2009. Ziel ist es, das Thema Open Access weltweit an vielen verschiedenen Orten während dieser Woche lokal aufzugreifen, um für den freien Zugang zu Wissen und Information aus öffentlich geförderter Forschung zu werben und vor Ort zu informieren. Die internationale Open Access Week wird von SPARC (Scholarly Publishing & Academic Resources Coalition), PLoS (Public Library of Science), Students for FreeCulture, OASIS (Open Access Scholarly Information Sourcebook), Open Access Directory (OAD) und eIFL.net (Electronic Information for Libraries) organisiert. In Deutschland wird die Veranstaltungswoche von fast allen namhaften Forschungseinrichtungen unterstützt, darunter die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck- und die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Helmholtz- und die Leibniz-Gemeinschaft.

Unser Ziel ist es damit, für den freien Zugang zu Wissen und Information aus öffentlich geförderter Forschung zu werben, und Sie über die Möglichkeiten von Open Access zu informieren. Fangen wir mal beim akademischen Publikationswesen an. Eine der gründe für die gegenwärtige Zeitschriftenkrise ist, dass das Publikationswesen zwei Herren dient: Für die Autoren ist es die wichtigste Quelle der wissenschaftliche Karriere, für Verlage ist es die wichtigste Quelle hoher Profite. Da jede Zeitschrift ein Minimonopol darstellt (oder können Sie einen Nature-Artikel irgendwo anderes als bei Nature kaufen?), können die Preise diktiert und risikolos Renditen von 30% und mehr erzielt werden. Im Haifischbecken der Fachverlage haben sich immer größere und gierigere Konzerne gebildet, die das Zeitschriftensystem diktieren. Dabei werden sie von den Wissenschaftlern unterstützt, die auf Gedeih und Verderb publizieren müssen. Das einst so stabile System der wissenschaftlichen Fachzeitschriften hat deshalb mittlerweile eine schwere Schieflage bekommen, da kein Bibliotheksetat der Welt mit den steigenden Abonnementspreisen mithalten konnte:

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Verlage finden immer wieder neue Gründe, Zeitschriften immer teurer zu machen: Zuerst mußten die Verlage ihre Investitionen in die elektronischen Zeitschriften zurückbekommen, dann kamen sie auf die Idee, große Universitäten mehr bezahlen zu lassen als kleine und zum Schluß wurden einfach aus zwei etablierten Titeln 10 neue Ableger gemacht (Circulation, JACC, Lancet, …). Nature brachte das Kunststück fertig, innerhalb weniger Jahre 35 neue Titel auf den Markt zu bringen – mit dem Resultat, dass das Komplettpaket statt 300 Euro nun 125.000 Euro kostet.

Neben den etablierten Kommerz-Strukturen des traditionellen Publikationswesens sind in den letzten Jahren alternative Publikationsmöglichkeiten entstanden, die durch den freien Zugang zu medizinischen Informationen gekennzeichnet ist (das bestrifft nicht nur Artikel, sondern auch klinische Studien). Auch Mitglieder der Medizinischen Fakultät Münster sind hieran beteiligt. Durch die Mitgliedschaft der ZB Medizin bei BioMed Central ist es seit 2004 möglich, in den dortigen Open Access Zeitschriften kostenfrei zu publizieren. Einige Fakultätsangehörige gingen sogar noch einen Schritt weiter und gründeten die erfolgreiche BioMed Central-Zeitschrift Head & Face Medicine.

Insgesamt ist es kein Wunder, dass viele Wissenschaftler und Bibliothekare ihr Herz für „Open Access“ entdeckt haben. Die Idee liegt nahe und ist überzeugend, die technischen Mittel und Möglichkeiten von heute zu nutzen, um einen wirklich freien Austausch von wissenschaftlichen Informationen zu ermöglichen. Dazu gehören Open Access Zeitschriften genauso wie Dokumentenserver an den Universitäten. Zu beidem und zu vielem mehr rund um das Thema „Open Access“ informiert die ULB vom 19. bis zum 23. Oktober 2009 im Foyer der ULB am Krummen Timpen.

Unter www.hobsy.de/openaccess finden Sie Informationen der Technischen Informationsbibliothek Hannover zu lokalen und internationalen Veranstaltungen und Antworten auf Fragen, die sich im Kontext Open Access ergeben.