Bedeutung von Tora, Bibel und Koran

Podiumsdiskussion mit Thomas Kaufmann, Angelika Neuwirth und Ottfried Fraisse

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© Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Über die Bedeutung von Tora, Bibel und Koran diskutieren die Teilnehmer eines hochkarätig besetzten Podiums, das die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ am Donnerstag, 22. Juni in Münster veranstaltet. Der evangelische Theologe Prof. Dr. Thomas Kaufmann von der Universität Göttingen, die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Angelika Neuwirth von der Freien Universität Berlin und der Judaist PD Dr. Ottfried Fraisse von der Universität Halle-Wittenberg sprechen nach kurzen Impulsvorträgen über die unterschiedliche Auslegung der sakralen Texte bei Juden, Christen und Muslimen. Sie erörtern, welche Rolle die Texte in den Auseinandersetzungen der drei Religionen bis in die Gegenwart spielen. Die Historikerin Dr. Iris Fleßenkämper vom Exzellenzcluster moderiert den Abend. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr in der Petrikirche am Jesuitengang in Münster.

„Das unterschiedliche Verständnis der Heiligkeit der Schriften in den einzelnen religiösen Traditionen hat Auswirkungen darauf, inwieweit man die Interpretation und die historische Auslegung der Schriften für zulässig hält, ja inwieweit man sie überhaupt als übersetzbar ansieht“, erläutert der Sprecher des Exzellenzclusters, der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack. Teilweise bestimmten diese Frage innerreligiöse Konflikte bis in die Gegenwart hinein, wie sich etwa an der tiefen Empörung gläubiger Muslime über die mutwillige Zerstörung des Korans durch christliche Fanatiker zeige.

Spannungsfeld von Text und Religion

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zum Jubiläumsprogramm „Luther 2017“. Unter der gemeinsamen Überschrift „Wo das Wort ist, da tappe nach“ (Luther) erkunden Veranstaltungen in Darmstadt, München, Münster und Köln das Spannungsfeld von Text und Religion. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit Sitz in Darmstadt widmet sich der Pflege und Förderung der deutschen Sprache. Sie vergibt jährlich mit dem Georg-Büchner-Preis einen der renommiertesten Literaturpreise im deutschen Sprachraum. (ill/maz)