Von der Christianisierung Europas im Mittelalter

Wissenschaftler des Exzellenzclusters an Paderborner Mittelalter-Ausstellung beteiligt

News-ausstellung-credo

Wolfgang Walter (Kulturbeigeordneter der Stadt Paderborn), Dr. Liliya Berezhnaya (Exzellenzcluster „Religion und Politik“), Liudmyla Strokowa, (Direktorin der Historischen Schatzkammer der Ukraine), Dr. Martin Kroker (Direktor des Museums in der Kaiserpfalz) und Bürgermeister Heinz Paus (v.l.).

Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Uni Münster beteiligen sich an den Vorbereitungen der großen Ausstellung „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“, die 2013 an drei Schauplätzen in Paderborn zu sehen sein wird. Mittelalter-Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff, Byzantinist Prof. Dr. Michael Grünbart und Osteuropa-Historikerin Dr. Liliya Berezhnaya vom Forschungsverbund steuern wissenschaftliche Beiträge zu Ausstellung und Katalog der Mittelalter-Schau bei. Osteuropa-Expertin Berezhnaya vermittelte außerdem wichtige Kontakte zwischen den Ausstellungsmachern und dem Nationalen Historischen Museum der Ukraine in Kiew. Von dort werden 29 wertvolle Exponate in der CREDO-Ausstellung zu sehen sein.

Die Direktorin der Historischen Schatzkammer der Ukraine in Kiew, Liudmyla Strokowa, war jüngst in Deutschland, um mit dem Direktor des Paderborner Museums in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Martin Kroker, und dem Kulturbeigeordneten der Stadt Paderborn, Wolfgang Walter, einen Leihvertrag zu unterzeichnen, der der Schau die Exponate aus der Ukraine zusichert.
„Mit den Leihgaben aus Kiew können wir auf eindrucksvolle Weise den Einfluss der Ostkirche bei der Christianisierung Europas zeigen und den gegenseitigen Kulturtransfer zwischen dem Osten und dem Westen Europas verdeutlichen. Gleichzeitig erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Geschichte einer bedeutenden Region Europas“, so Dr. Martin Kroker. Im Ausstellungsteil „In hoc signo“ des Museums in der Kaiserpfalz werden die Leihgaben aus Kiew eine eigene Einheit bilden. Die Stücke aus dem Historischen Nationalmuseum der Ukraine illustrieren die Mission des sogenannten Kiewer Rus, einem Großreich im 9. bis 13. Jahrhundert, das vom Nordmeer bis zum Schwarzen Meer reichte.

Zu den Exponaten zählen eine große byzantinische Schale aus Gold, die in der Liturgie ihre Verwendung fand, und eine goldene fürstliche Halskette mit Schmuckamuletten, auf denen typische Heilige der Ostkirche zu sehen sind. Ebenfalls werden aus Stein gefertigte kleine Ikonen und eine Glocke in Paderborn zu sehen sein, die in der Ostkirche ebenso wie in der westlichen Kirche die Zeiteinteilung neu christianisierter Völker grundlegend veränderte. Aus den Kiewer Museen werden zudem frühe Ostereier ausgeliehen, die aus der Ostkirche kommend eine Verbreitung bis zu den Slawen an Elbe und Oder erreichten und von dort auch den Weg in das deutsche Osterfest fanden.

Die kunst- und kulturhistorische Ausstellung „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“ wird vom 26. Juli bis 3. November 2013 an drei Schauplätzen zu sehen sein: im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn, im Museum in der Kaiserpfalz und in der Städtischen Galerie am Abdinghof. Sie wird gemeinsam von der Stadt Paderborn, dem Erzbistum Paderborn und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) realisiert. Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ kooperiert mit den Veranstaltern. (CREDO-Pressebüro/ska)