Neue Arbeitsgruppe über Politischen Platonismus

Der Kampf der Cambridge-Platoniker um die Autonomie des Willens und die sittliche religiöse Freiheit

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Im Gebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Johannisstraße 8-10 findet am Donnerstag das erste Treffen der AG „Politischer Platonismus im neuzeitlichen Christentum“ statt.

Um die so genannten Cambridge-Platoniker geht es in einer neuen Arbeitsgruppe des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Die AG „Politischer Platonismus im neuzeitlichen Christentum“ trifft sich am Donnerstag, dem 3. Dezember, um 18 Uhr zum ersten Mal. Gäste sind willkommen, um eine Anmeldung per E-Mail wird gebeten. Das Treffen findet im Gebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Johannisstraße 8-10 statt.

Die Teilnehmer beschäftigen sich mit einem Kreis anglikanischer Theologen und Philosophen im 17. Jahrhundert, die einen noch kaum gewürdigten Beitrag zur Entwicklung des neuzeitlichen Autonomiegedankens geleistet haben. Auf der Grundlage ihres christlichen Platonismus setzten sich die Cambridge-Platoniker kritisch mit der empirischen Naturwissenschaft und den in ihrem Gefolge entstehenden neuen Philosophien von Hobbes, Descartes und Spinoza auseinander. Zugleich propagierten sie im Blick auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den streitenden christlichen Konfessionen ein Ethos der religiösen Toleranz: Über die Grenzen der Konfessionen hinweg galt ihnen das bewusste sittliche Leben als alleiniges Kriterium und Maßstab der wahren Religion.

Die Arbeitsgruppe richtet sich sowohl an Philosophen und Theologen als auch an Historiker und Anglisten. Anhand ausgewählter Texte sollen die Grundzüge des Denkens der Schule von Cambridge erarbeitet und ihre Bedeutung sowohl für die neuzeitliche „Erfindung der Autonomie“ als auch für das Verhältnis von Religion und Politik im Europa der Aufklärung gewürdigt werden. (bhe)