Bundesweit erstes DFG-Graduiertenkolleg der Kommunikationswissenschaft feierlich eröffnet

2012-06-12 Graduiertenkolleg

(12.06.2012) Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1. April geförderte Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ wurde am Mittwoch, 6. Juni 2012, im Schloss zu Münster feierlich eröffnet.

Auf der Eröffnungsfeier konnte Professor Bernd Blöbaum, Sprecher des Kollegs, zahlreiche Gäste begrüßen. „Das ist ein großer Erfolg für das IfK, für die Universität Münster und für das Fach Kommunikationswissenschaft, in dem es bisher noch kein DFG-Graduiertenkolleg gab“, sagte Kollegsprecher Blöbaum. Zuvor erinnerte die Prorektorin für Internationales und Wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Cornelia Denz, in ihren Grußworten an die spontane Freude und Begeisterung im Rektorat der WWU, als vor gut einem Jahr in Bonn die Entscheidung für das 7. Graduiertenkolleg an der Westfälischen Wilhelms-Universität fiel. In seinen Grußworten schilderte der Doktorand Nicolai Walter die Chancen sowie die zu erwartenden Schwierigkeiten und Anforderungen des strukturierten Promovierens in einem interdisziplinären Kolleg. Die Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs rundeten das Programm im Anschluss an den Festakt mit der Präsentation ihrer Dissertationsprojekte ab.

Bernd Blöbaum, Ulrike Röttger und Maja Malik vom IfK, Rainer Bromme, Guido Hertel, Regina Jucks und Stephanie Pieschl aus der Psychologie sowie Jörg Becker (Wirtschaftsinformatik), Gerhard Schewe (Wirtschaftswissenschaft) und Bernd Strauß (Sportwissenschaft) betreuen in dem interdisziplinären Kolleg Promotionsprojekte, die der Frage nachgehen, wie unter den Bedingungen neuer, digitaler Formen der Kommunikation Vertrauen aufgebaut und aufrecht erhalten werden kann. In der ersten Förderperiode von 4,5 Jahren analysieren rund 20 Doktorandinnen und Doktoranden beispielsweise, wie in virtuellen Arbeitsteams Vertrauen entsteht, welche Software den Aufbau von Vertrauen in Netzwerken unterstützen kann und was bei Nutzern digitaler Medienangebote vertrauensfördernd wirkt. Das Kolleg fokussiert dabei insbesondere Vertrauen und Vertrauensprobleme in den Feldern Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Sport. Das Studienprogramm ist auf eine Promotionszeit von drei Jahren angelegt.

Kommunikationswissenschaftliche Teilprojekte im Kolleg sind momentan: „Vertrauen in Journalismus im Internet-Zeitalter. Eine (system)theoretische Fundierung und empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung von "Rating Cues" sozialer Netzwerke“; „Rezipientenvertrauen in Online-Informationen zu kontroversen Wissenschaftsthemen - journalistische Angebote und Wissenschaftsblogs im Vergleich“ und „Vertrauen in und durch Word of Mouth im Zeitalter der Digitalisierung“.

Den Kollegiaten steht als Nachwuchswissenschaftlern ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm des Graduiertenkollegs zur Verfügung, welches Möglichkeiten zu Studienaufenthalten im Ausland, Teilnahme an nationalen und internationalen Tagungen, Publikationen, Beteiligung an Lehrveranstaltungen und die Betreuung durch internationale Mentoren umfasst.

Die DFG fördert das interdisziplinäre Graduiertenkolleg mit nahezu 3 Millionen Euro in 4,5 Jahren.