Das Forschungsprojekt wurde 2008–2012 im Münsteraner Exzellenzcluster 212 Religion und Politik als eigenständiges Forschungsprojekt betrieben.
Zentraler Schwerpunkt des Projekts war die Untersuchung politisierter Häresieprozesse des 12. bis 14. Jahrhunderts. Anhand der Veränderung von Normbegründung und Verfahrensformen innerhalb der Kirche wurde nach gesellschaftlichen Transformationen und Dynamiken gefragt. Als katalytischer Großkonflikt erwies sich die Auseinandersetzung des sogenannten Bettelordensstreits im Frankreich des 13. Jahrhunderts, also die Streitigkeiten zwischen Klerus, altem Mönchtum und neuen Bettelorden, besonders Dominikanern und Franziskanern. Zu diesem Thema entsteht eine Habilitationsschrift, die 2015 abgeschlossen werden soll.
Veranstaltungen zu diesem Projektschwerpunkt
- Session auf dem Annual Meeting der Medieval Academy of America in St. Louis, 22. bis 24. März 2012: „Branding Friars: new perspectives on mendicant identity in the medieval church“, mit Prof. Neslihan Senocak (Columbia University), Prof. Guy Geltner (Amsterdam)
- Sessions auf dem International Medieval Congress, Leeds, 11. bis 14. Juli 2011; Session 1527: Conflicts as Catalysts: Conflict and Controversy between Mendicant Orders and Secular Clergy, I ; Session 1627 Conflicts as Catalysts: Conflict and Controversy between Mendicant Orders and Secular Clergy, II .
- Internationaler Workshop, 29. bis 30. April 2011, Humanities Center at Harvard, Cambridge, MA (USA): „The Making of Religion? Re-Describing Religious Change in Pre-Modern Europe“ (Tagungsbericht hier.)
- „Ecclesia disputans. Die Konfliktpraxis vormoderner Synoden zwischen Religion und Politik“. Internationale Tagung, WWU Münster, Feb. 2011, gemeinsam veranstaltet von Christoph Dartmann, Andreas Pietsch und Sita Steckel.
- Sessions auf dem International Medieval Congress, Leeds UK, 2009, gemeinsam veranstaltet von Melanie Brunner, Matthias Heiduk und Sita Steckel: Dangerous Doctrines, I: Heresy Trials as Fields of Negotiation; Dangerous Doctrines, II: Heresy Trials and the Limits of Learning.
In einem zweiten Projektschwerpunkt, der mit der Arbeitsgruppe ‚Autorschaft' des Exzellenzclusters 212 verknüpft war, wurde der Autorität mittelalterlicher ‚Schriftgelehrter' nachgegangen, also solcher gelehrten Experten, deren Autorität sich auf eine besondere Befähigung zur Handhabung sakralisierter Textbestände berief. Ihre Selbstdarstellung und Wahrnehmung bietet oft spezifische Einblicke in die Veränderung vormoderner Normativität und erscheint so auch über die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte hinaus als Ansatzpunkt.
Relevante Veranstaltungen zu diesem Arbeitsschwerpunkt
- „Akademische Wissenskulturen? Praktiken des Lehrens und Forschens vom Mittelalter bis zur Moderne“. 8. Internationale Jahrestagung der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, gemeinsam veranstaltet von Martin Kintzinger und Sita Steckel, 14. bis 16.9.2011, KWI Essen (Tagungsbericht über die Seite der GUW ).
- „Wissensgemeinschaften – Wissen und religiöse Autorität in mittelalterlichen Frauengemeinschaften“. Internationaler Workshop, 17. bis 18. Juni 2010, gemeinsam veranstaltet von Eva Schlotheuber, Christel Meier-Staubach und Sita Steckel.
- Sessions auf dem International Medieval Congress, Leeds UK, July 2008, gemeinsam veranstaltet von Mia Münster-Swendsen und Sita Steckel: Medieval Learning before the Universities, I: Problems and Perspectives und Medieval learning before the universities II: Medieval Learning before the Universities, II: Learning and Politics.
- „Charismatic authority, spiritual friendship. Comparative approaches to networks of learning, Byzantine East and Latin West, C. 1000–1200“. Internationaler Workshop CEU Budapest, 30. bis 31. Mai 2008, gemeinsam veranstaltet von Niels Gaul und Sita Steckel. Veröffentlicht als Band der Reihe Byzantinische Studien und Texte, Tagungsbericht hier.