Historisch-Archäologischer Freundeskreis

Immer wieder können Archäologen von überraschenden Entdeckungen berichten. Um aber in den laufenden Ausgrabungen trotz eines meist eng gefassten und vor allem zweckgebundenen Grabungsetats auf unvorhersehbare Situationen angemessen und flexibel reagieren zu können, ist 1967 unter der Federführung des Althistorikers Prof. Dr. Friedrich Karl Dörner der Historisch-Archäologische Freundeskreis E.V. in Münster gegründet worden.

Als Vereinsziel nannte die Satzung zunächst die finanzielle und ideelle Förderung der unter der Leitung von F. K. Dörner durchgeführten Ausgrabungs- und Surveyarbeiten in der antiken Kulturlandschaft Kommagene am mittleren Euphrat, insbesondere in der 1951 entdeckten königlichen Residenzstadt Arsameia am Nymphaios und in dem Grabheiligtum des Königs Antiochos I. auf dem 2 150 m hohen Gipfel des Nemrud Dağı im östlichen Tauros.
Im Laufe seiner inzwischen fast 50-jährigen Geschichte konnte der FREUNDESKREIS, der heute von Professor Dörners Schülern geleitet wird, seine Aktivitäten auf ganz Kleinasien ausdehnen. In einer engen Verbindung mit der Forschungsstelle ASIA MINOR im Seminar für Alte Geschichte der Universität Münster wurde mit Unterstützung der Ausgrabungen in der antiken Landschaft Troas – zunächst in Assos und in Neandreia, dann in Alexandreia Troas – ein zweiter Forschungsschwerpunkt gesetzt.

Darüber hinaus konnten in der Kommagene weitere Grabungen gefördert werden – so in Doliche, der Heimat des Jupiter Dolichenus, und in der Brückenstadt Seleukeia am Euphrat/Zeugma. Weiterhin erfuhren die türkischen Ausgrabungen in Knidos und Patara ebenso eine finanzielle Unterstützung wie die jüngsten Surveys in Lykien, die nach Entdeckung des kaiserzeitlichen Meilenmonumentes von Patara einsetzten.

Der HISTORISCH-ARCHÄOLOGISCHE FREUNDESKREIS E.V. hat inzwischen über 200 Mitglieder und fördert aus den Jahresbeiträgen und Spenden ganz gezielt verschiedene Forschungsprojekte.

Seine Hauptaufgaben sind:

  • Förderung archäologischer Forschungen in Kleinasien, insbesondere in den beiden antiken Kulturlandschaften Kommagene (Grabungen auf dem Dülük Baba Tepesi und in der antiken Stadt Doliche auf dem Keber Tepe) und Troas (Alexandreia Troas).

  • Vergabe von Forschungs- und Reisestipendien an deutsche Studenten zur Teilnahme an Ausgrabungen in der Türkei und zur Fertigstellung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten. (Friedrich-Karl-Dörner Förderung)

  • Vergabe mehrmonatiger Aufenthaltsstipendien in Deutschland an türkische Studenten der Fächer Alte Geschichte und Archäologie.

  • Unterstützung wissenschaftlicher Reihen wie der >>Asia Minor Studien<< aber auch anderer Monographien zur Geschichte und Kultur Kleinasiens.

Auf den jährlichen Treffen in Münster erfahren die Mitglieder aus erster Hand von den beteiligten Wissenschaftlern in Form von Vorträgen die neusten Ergebnisse und werden über den Fortgang der vom Freundeskreis geförderten Projekte informiert. Regelmäßig werden vom Vorstand des Vereins zudem Reisen organisiert, die exklusiv für die Mitglieder des Freundeskreises konzipiert werden und sie so bereits in die entlegensten Ecken der Welt mit fachkundiger Reiseleitung geführt haben.

Ein Jahrestreffen im Frühjahr eröffnet weiterhin die Möglichkeit des Austausches. Hierfür organisiert der 1. Vorsitzende Dr. Jörg Wagner stets tolle Hotels in unterschiedlichen deutschen Städten und verpflichtet Gastredner, um den Mitgliedern Einblicke in die Geschichte der besuchten Städte oder in neue Forschungsvorhaben in Kleinasien zu gewähren.

Wenn auch Sie Interesse haben Mitglied im Historisch-Archäologischen Freundeskreis zu werden, setzen Sie sich mit Eva Strothenke, der Schriftführerin des Vereins in Verbindung. Sie beantwortet gern Ihre Fragen und lässt Ihnen Informationsmaterial zukommen. Gerne können Sie uns auch auf unserer Facebook-Seite begrüßen.