Ringvorlesung MaschinenEthik

Im Wintersemester 2019/20 veranstaltet das Zentrum für Wissenschaftstheorie eine Ringvorlesung in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Bioethik.

Zum Thema Maschinenethik werden Dozierende verschiedener Disziplinen sprechen und dabei das durch Maschinen, künstliche Intelligenz und die Digitalisierung veränderte Zusammenleben aus ethischer Perspektive in den Blick nehmen.

Die Vorträge finden etwa zweiwöchentlich am Donnerstagabend ab 18 Uhr c.t. im Hörsaal J01 (Johannisstraße 4) statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Die Vorträge im Überblick:

10.10.: Klaus Mainzer (Philosophie, München): Künstliche Intelligenz - Wann übernehmen die Maschinen?

24.10.: Jürgen Altmann (Physik, Dortmund): Autonome Kampfroboter - ethische und politische Herausforderung

07.11.: Michael Hauskeller (Philosophie, Liverpool): Die Herausforderung des Transhumanismus

12.12.: Susanne Beck (Jura, Hannover): Die Diffusion rechtlicher Verantwortung durch lernende Systeme

09.01.: Oliver Bendel (Wirtschaftsinformatik, Windisch): Pflege- und Therapieroboter aus ethischer Sicht

23.01.: Armin Grunwald (Philosophie, Karlsruhe): Digitalisierung als Schicksal? Plädoyer für eine Rückeroberung von Gestaltungsoptionen


© Sebastian Stachorra // ZfW

Klaus Mainzer, Seniorprofessor an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und dem Tübinger Center for Advanced Studies (TüCAS) der Eberhard Karls Universität Tübingen, eröffnete die Ringvorlesung am 10. Oktober 2019 mit seinem Vortrag Künstliche Intelligenz - Wann übernehmen die Maschinen?

© Sebastian Stachorra / ZfW

Am 24. Oktober 2019 sprach Friedensforscher Jürgen Altmann, Privatdozent an der Technischen Universität Dortmund, über Autonome Kampfroboter – ethische und politische Herausforderung.

Literatur zum Thema:

Guglielmo Tamburrini: On Banning Autonomous Weapons Systems: From Deontological to Wide Consequentialist Reasons, p. 122-141 in Bhuta N. et al. (eds), Autonomous Weapons Systems: Law, Ethics, Policy, Cambridge: Cambridge University Press, 2016.

Daniele Amoroso / Guglielmo Tamburrini: The Ethical and Legal Case Against Autonomy in Weapons Systems, Global Jurist 2017; 20170012, 1-20

J. Altmann, Autonomous Weapon Systems – Dangers and Need for an International Prohibition, S. 1-17 in C. Benzmüller, H. Stuckenschmidt (eds.), KI 2019: Advances in Artificial Intelligence – 42nd German Conference on AI, Kassel, Germany, September 23–26, 2019, Proceedings, Cham: Springer, 2019.

J. Altmann, Arms Control for Armed Uninhabited Vehicles – An Ethical Issue, Ethics and Information Technology, 15 (2), 137-152, 2013,
http://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs10676-013-9314-5.pdf.

M. Gubrud, J. Altmann, Compliance Measures for an Autonomous Weapons Convention, ICRAC Working Paper #2, International Committee for Robot Arms Control, 2013, https://www.icrac.net/wp-content/uploads/2018/04/Gubrud-Altmann_Compliance-Measures-AWC_ICRAC-WP2.pdf .

J. Altmann, F. Sauer, Autonomous Weapon Systems and Strategic Stability, Survival 59 (5), 117-142, 2017, DOI 10.1080/00396338.2017.1375263.

Mehr Literatur gibt es bei icrac.net/research.

© Clara Gutjahr // ZfW

Am 07.11.2019 sprach Michael Hauskeller, Philosoph an der Universität Liverpool, zur Herausforderung des Transhumanismus.

© Sebastian Stachorra // ZfW

Susanne Beck, Rechtsphilosophin an der Leibniz Universität Hannover, sprach am 12.12.2019 über die Diffusion rechtlicher Verantwortung durch lernende Systeme.

Insbesondere die Themen der Diskriminierung, Handlungsfreiheit, Verantwortlichkeit für Handlungen sowie Wahlfreiheit standen im Zentrum ihres spannenden Vortrags, der in der Kernfrage mündete, was unter bedeutsamer menschlicher Kontrolle im Umgang mit Künstlicher Intelligenz verstanden werden und wie diese sichergestellt werden kann.

© Sebastian Stachorra // ZfW

In der ersten Ringvorlesung 2020, am 09. Januar, sprach  Oliver Bendel, Wirtschaftsinformatiker an der Fachhochschule Nordwestschweiz über Pflege- und Therapieroboter aus ethischer Sicht.

© Sebastian Stachorra // ZfW

Zum Abschluss der Ringvorlesung MaschinenEthik sprach Armin Grunwald über Digitalisierung als Schicksal? Plädoyer für eine Rückeroberung von Gestaltungsoptionen. In seinem Vortrag sprach er sich insbesondere gegen die Position des Digitalen Determinismus aus. Die Digitalisierung schreite nicht auf ein vorbestimmtes Ziel hin voraus. Dabei gilt das Motto: "Zukunft gibt es nicht, Zukünfte werden gemacht!" Mit diesem positiven Ausblick endete die diessemestrige Ringvorlesung des Zentrums für Wissenschaftstheorie und Centrums für Bioethik.