Thema
Von der Existenz und den Folgen des Klimawandels über die Wirksamkeit von Impfungen bis hin zu den Erfolgsaussichten von Diäten -- zu all diesen Themen gibt es statistische Daten. Diese Daten sollen uns nicht nur aus der Perspektive der Wissenschaft die Welt erschließen, sie sind häufig auf unmittelbar relevant für individuelle Entscheidungen von großer Tragweite.
Doch statistische Daten sind bekanntermaßen fallibel und sprechen selten für sich. In zahlreichen Fällen scheint es so, dass sowohl Befürworter:innen als auch Kritiker:innen einer These statistische Daten für Ihre Meinung vorbringen können -- teils sogar dieselben Daten. All dies scheint für eine (wohl fälschlicherweise) Churchill zugeschriebenen These zu sprechen, zufolge der keiner Statistik getraut werden kann, die man nicht selbst gefälscht hat.
Doch auch ungefälscht können statistische Daten so dargestellt werden, dass sie grob irreführend sind oder sogar glatte Lügen vermitteln. In der Ringvorlesung soll aus interdiziplinärer Perspektive betrachtet werden, wie mit diesem Problem umzugehen ist. Dabei werden sich Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen mit Fragen wie den folgenden beschäftigen:
- Auf welche Weise können Daten in die Irre führen?
- Wie können sich insbesondere Wissenschaftler:innen selbst bei der Erhebung von Daten in die Irre führen lassen?
- Worin bestehen moralische und rechtliche Unterschiede zwischen bloß irreführendem und bewußt täuschendem Umgang mit Daten?
- Auf welche Weisen können in der öffentlichen Kommunikation über Daten Irreführungen entstehen und wie können sie vermieden werden?