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Ringvorlesung

Hach, alles ist komplex!
Zur Vielgestaltigkeit von Komplexität in Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur

Im Wintersemester 2025/26 findet die interdisziplinäre Ringvorlesung „Hach, alles ist komplex! Zur Vielgestaltigkeit von Komplexität in Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur“ statt.
Diese wird vom Zentrum für Wissenschaftstheorie und dem Center for Data Science and Complexity organisiert und richtet sich an ein allgemeines Publikum.

Wann: jeweils donnerstags von 18:15-19:45 in hybrider Form.

Wo: Hörsaal F2, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22

Bitte melden Sie sich für die Online-Teilnahme hier an. Der Zoom-Link wird jeweils am Donnerstag per Email zugestellt.
Hier finden Sie den Downloadlink zum Programm der Ringvorlesung.

Thema

Wir leben in einer zunehmend komplexen Welt – so lautet eine gängige Gegenwartsdiagnose angesichts globaler Krisen, digitaler Technologien und gesellschaftlicher Transformationsprozesse. In den Medien und im öffentlichen Diskurs hat sich Komplexität längst als Schlagwort für eine unübersichtliche Wirklichkeit etabliert, die sich einfachen Erklärungen entzieht und die Orientierungsfähigkeit von Individuen und politisch Verantwortlichen tagtäglich auf die Probe stellt. Doch obgleich Komplexität als ein Signum der Gegenwart gilt, ist sie kein neues Phänomen, sondern findet sich seit jeher als Charakteristikum – wenn nicht als konstitutives Merkmal – in Gesellschaft, Natur und Technik, Kunst und Sprache.

Für die Wissenschaft stellt Komplexität eine doppelte Herausforderung dar: Zunächst steht sie vor der Aufgabe, komplexe Phänomene theoretisch zu erfassen und methodisch handhabbar zu machen. Gleichzeitig erschwert die Komplexität der Phänomene die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse, was insbesondere dort von Bedeutung ist, wo politische Aushandlungsprozesse und Entscheidungen auf diese Erkenntnisse angewiesen sind.

Die Ringvorlesung widmet sich der Allgegenwärtigkeit und Vielgestaltigkeit von Komplexität – auch abseits des medialen Diskurses – und rückt sie nicht nur als gesellschaftliche Herausforderung und epistemische Zumutung, sondern auch als Quelle von Ästhetik, Faszination und als Erkenntnisinstrument selbst in den Blick.

Programm

16.10.2025 – Dr. Oliver Kamps (CDSC, Uni Münster):
Komplexe Intelligenz und intelligente Komplexität - Über die Beziehung von komplexen Systemen und künstlicher Intelligenz

30.10.2025 – Dr. Katharina Ehret (English Linguistics, Uni Freiburg):
Alle Sprachen sind gleichermaßen komplex!? Metriken, Definitionen und Debatten zu Komplexität in der Sprachwissenschaft

13.11.2025 – Prof. Dr. Markus Lehmkuhl (Wissenschaftskommunikation, KIT Karlsruhe)
Komplexität im Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit

11.12.2025 – Prof. Dr. Uwe Schimank (Soziologie, Uni Bremen)
Rationalität trotz Komplexität: Schwierigkeiten des Entscheidens

18.12.2025 – Prof. Dr. Dr. Eckehard Schöll (Physik, TU Berlin)
Selbstorganisation in komplexen Systemen. Hermann Haken und die Theorie der Synergetik

15.01.2026 – Dr. André Steiner (Literaturwissenschaft, Uni Bremen)
Literarisches Erzählen im Zeitalter der Komplexität

29.01.2026 – Prof. Dr. Eberhard Hüppe (Soziologie/Musikwissenschaft, Uni Münster)
Praktiken kompositorischer Komplexitätsgestaltung: Transformation, Reduktion, Situation

Ringvorlesungen des ZfW

Seit seiner Gründung im Sommersemester 2006 organisiert das Zentrum für Wissenschaftstheorie regelmäßig eine interdisziplinäre Ringvorlesung. Diese richtet sich über die Hochschulöffentlichkeit hinaus auch an das Stadtpublikum. Getragen werden die Ringvorlesungen von den Mitgliedern des ZfW, aus deren Reihen sich jedes Semester neue OrganisatorInnen zusammentun um ein wissenschaftstheoretisches Thema durch Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen zu beleuchten. Dabei sind weder der Status an der Universität noch die akademische Disziplin entscheidend, sodass sich immer wieder diverse Teams bilden, um die Wissenschaftstheorie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.