Ziele des Projekts

Das Projekt des Rates für Kulturelle Bildung e.V., gefördert durch die Stiftung Mercator, zielt auf die empirische Überprüfung von Wirkungen kultureller Bildung am Beispiel von Tanz und Bewegungstheater ab. Als Indikatoren für die Wirkung werden Effekte in den Bereichen Kreativität, Selbstkonzept und emotionale Kompetenz bei Kindern in Ganztagsgrundschulen erfasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund an sogenannten Brennpunktschulen.

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Projektformat

Das Projekt schließt die Konzeptentwicklung einer künstlerisch-pädagogischen Intervention zur kulturellen Bildung im Medium „Tanz und Bewegungstheater“ mit ein. Kern des Projektes ist ein Tanz- und Bewegungstheaterangebot, das von ausgebildeten Tanz- und Theaterpädagogen an Mainzer Grundschulen im Ganztag geleitet wird. Die dreimonatigen Angebote (12 Wochen), mit einem wöchentlichen Termin (1 x 90 Min.), finden im Zeitraum des 2.Schulhalbjahres (Februar – Juni 2016) statt.

Projektdurchführung und –ablauf

In einer quasi-experimentellen Längsschnittuntersuchung im Kontrollgruppendesign werden bei rund 250 Kindern im Grundschulalter (3. und 4.Klasse) kognitive und motorische Facetten des Selbstkonzeptes, der emotionalen Kompetenz und der Kreativität erfasst. Die Wirkungen kultureller Bildung werden mittels Fragebögen, Interviews und Bewegungs- und Kreativitätstests erfasst. Die Untersuchung findet an 11 Grundschulen statt. Bei der Auswahl der Grundschulen wird explizit auf Schulen mit bildungsfernem und bildungsnahem Einzugsgebiet unterschieden, weil davon ausgegangen wird, dass insbesondere Kinder von bildungsfernen Schichten vom kulturellen Angebot profitieren.

Zusätzlich zu den Versuchsgruppen, die am künstlerisch-pädagogischen Angebot teilnehmen, werden Kontrollgruppen einbezogen, die während des gleichen Zeitraums kein spezielles Angebot bzw. ein Alternativ-Angebot (z.B. Kleine Spiele) erhalten. Dabei wird auf das an den Schulen bestehende AG-Angebot zurückgegriffen. Die Teilnahme an der Untersuchung erfolgt auf freiwilliger Basis.

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© Andrea Bowinkelmann | LSB NRW

Untersuchungsdurchführung

Die Untersuchung folgt einem vollständig gekreuzten 3x3 Versuchsdesign (Prä-Post-Test Kontrollgruppendesign) mit 12 Versuchs- und 12 Kontrollgruppen mit je 15 – 20 Kindern.
Geplant sind drei Messzeitpunkte: vor, unmittelbar nach sowie drei Monate nach Abschluss des Tanz- und Bewegungstheaterprojektes.
Im Januar wird mit einem Pre-Test begonnen und daraufhin wird zwischen Februar und Juni 2016 die Intervention durchgeführt. Hieran schließen sich die Post-Tests im Juni/Juli 2016 an sowie Follow-Up Tests im Herbst 2016.

Qualitätssicherung

Kern der wissenschaftlichen Projektbegleitung und des Arbeitsprozesses bildet ein regelmäßig stattfindender Fachaustausch zwischen unterrichtenden Tanzpädagogen und Forscherteam. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der künstlerisch-pädagogischen Konzeption des Unterrichtes, insbesondere der methodischen Maßnahmen im Unterricht. Neben den fachspezifisch tanzdidaktischen Konzeptionen wird der Austausch auch der gemeinsamen Reflexion, Dokumentation und Evaluation dienen.

Finanzierung

Das Projekt gehört zu den sechs Projekten, die Mittel aus dem mit 1,2 Millionen Euro dotierten "Forschungsfonds Kulturelle Bildung" des Rates für Kulturelle Bildung e.V. erhalten. Der Forschungsfonds wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Zuzüglich wird auf finanzielle Eigenleistungen der beteiligten Universitäten zurückgegriffen.