Multiple Zugehörigkeiten im Vielvölkerreich

Vortrag der Ringvorlesung „Imperien und Zugehörigkeiten“ des Historikers Prof. Dr. Malte Rolf

Vielfalt der Identitäten oder Eindeutigkeit? Historiker Prof. Dr. Malte Rolf von der Universität Oldenburg sprach in der Ringvorlesung "Imperien und Zugehörigkeiten" des Exzellenzclusters "Religion und Politik"der WWU darüber, wie Menschen sich im russischen Vielvölkerreich des 19. Jahrhunderts gegenüber imperialen Eindeutigkeitsanforderungen behaupten konnten.

Zum Auftakt des ersten Themenjahrs „Zugehörigkeit und Abgrenzung. Dynamiken sozialer Formierung“ am Exzellenzcluster befasste sich eine interdisziplinäre Ringvorlesung anhand von Fallbeispielen von der Antike bis in das 20. Jahrhundert mit dem Zusammenhang von „Imperien und Zugehörigkeiten“. In sieben Vorträgen untersuchen die Referentinnen und Referenten aus Geschichtswissenschaft, Theologie und Politikwissenschaft, wie die Vielschichtigkeit von Zugehörigkeiten und sozialen, kulturellen und religiösen Identitäten imperiale Gesellschaften beeinflussten und welche Dynamiken sozialer Formierung damit verbunden waren. Die Beispiele reichen von der Geschichte der Juden im Alten Rom über das multikonfessionelle Fatimidenreich im Mittelalter bis zu westafrikanischen Soldaten, die die französische Kolonialmacht in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts in Europa einsetzte. Es sprechen etwa Herfried Münkler, Brigitte Reinwald und Lora Wildenthal.