„Die Geburt der Moderne aus dem Geist der Religion“

Abschiedsvorlesung des Religionssoziologen Detlef Pollack am Exzellenzcluster

Abschiedsvorlesung des Religionssoziologen Detlef Pollack am Exzellenzcluster

Der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster hat am 9. Mai seine Abschiedsvorlesung unter dem Titel „Die Geburt der Moderne aus dem Geist der Religion" gehalten. Der Wissenschaftler, der künftig als Seniorprofessor an der WWU und am Exzellenzcluster tätig sein wird, stellte eine Theorie zur Entstehung der westlichen Moderne vor und blickte dabei insbesondere auf das Verhältnis von Moderne und Religion.

In seiner Laudatio würdigte der Religionssoziologe Prof. Dr. Jörg Stolz von der Universität Lausanne das wissenschaftliche Wirken seines Fachkollegen Detlef Pollack. Grußworte hielten der Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Michael Quante und der Dekan des Fachbereichs 06, Prof. Dr. Thorsten Quandt. Auch der Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Prof. Dr. Michael Seewald, und die Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, würdigten das Werk von Detlef Pollack.

Der Wissenschaftler vertrat in seinem Vortrag die These, dass die katholische Kirche wesentlich zur historischen Genese der westlichen Moderne beigetragen habe. Die Moderne sei, so Pollack, unter partieller Übernahme der Organisationsstrukturen und Ideen der katholischen Kirche, vor allem jedoch im Konflikt mit dem universalen Suprematieanspruch Roms entstanden. Zudem grenzte Pollack die Moderne von der Vormoderne durch ihre strukturell verankerte Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbstbegrenzung sowie durch ihre Tendenz zur Masseninklusion und zur Enthierarchisierung ab. (tec/vvm)