EXC 2060 C3-17 Religion beobachten. Kritik und Apologie religiöser Diversität im Inneren des mittelalterlichen lateinischen Christentums (c. 1050-1350)

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Projektzeitraum
Projektstatus
laufend
Mittelgeber
DFG - Exzellenzcluster
Förderkennzeichen
EXC 2060/1
  • Beschreibung

    Wie Forschungen der letzten Jahre gezeigt haben, war die Religionsgeschichte des Mittelalters von interreligiöser Begegnung und transkulturellen Ver- und Entflechtungen innerhalb des Euro-Mediterraneums geprägt. Das Projekt fokussiert darüberhinaus Debatten um religiöse Diversität und religiöse Differenz im Inneren des Christentums, die bislang nur unzureichend als Gegenstand der Erforschung religiöser Diversität erkannt worden sind. Diese systematische Lücke stützt insbesondere die veraltete, in den modernen Sozialwissenschaften jedoch verbreitete Auffassung, nach der das mittelalterliche Christentum als „Einheitskultur“ (E. Troeltsch) einzustufen sei und es der Vormoderne an religiöser Pluralität fehle (Peter E. Berger). Das Projekt arbeitet demgegenüber die Formen und Dynamiken intra-christlicher Debatten heraus und setzt sie in Bezug zu anderen Formen der Konstitution religiöser Differenz in der Vormoderne.
    Zu diesem Zweck werden im Rahmen der Projektarbeit Brücken zwischen verschiedenen Forschungsfeldern geschlagen, die sich mit der Konstruktion von Differenz in interreligiöser Polemik (v.a. der Auseinandersetzung der Christen mit Juden und Muslimen) und in intra-christlichen Polemiken beschäftigen (z.B. Konflikten zwischen religiösen Orden, Bettelorden, Klerus und Laiengruppen). Das Projekt beabsichtigt, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und systematische Zusammenschau normativer, polemischer, historiographischer und satirischer oder literarischer Texte Zusammenhänge und langfristige Entwicklungen herauszuarbeiten.
  • Personen