EXC 2060 B3-7 - Religiöse Gruppen als wirtschaftliche Netzwerke, 15.–19. Jahrhundert

Projektzeitraum
Projektstatus
Laufend
Mittelgeber
DFG - Exzellenzcluster
Förderkennzeichen
EXC 2060/1
  • Beschreibung

    Sowohl im europäischen als auch im außereuropäischen Raum waren räumlich verstreut lebende ethnische bzw. religiöse Gruppen wichtige Träger des vormodernen Fernhandels. Untersucht werden drei Zusammenhänge zwischen ethnisch-religiöser Diaspora und Fernhandel: Erstens wird die These geprüft, dass Diasporen sich selbst vollziehende Institutionen bereitstellten, welche die Erfüllung auch formlos abgeschlossener Verträge sicherstellten. Zweitens ist in der Tradition von Webers Konzept des Wirtschaftsstils zu fragen, inwiefern religiös unterfütterte Strukturmerkmale von Diasporen auch die Geschäftspraxis der ihnen angehörenden Kaufleute beeinflusste. Drittens sind im Hinblick auf die langfristige Säkularisierung alltäglicher Lebenswelten die Modalitäten zu untersuchen, nach denen im Zuge einer Verrechtlichung von Vertragsbeziehungen im Fernhandel Kaufmannsdiasporen durch inkludierende Märkte abgelöst wurden. Das empirische Material stammt aus dem europäischen bzw. atlantischen Kontext des 15.-19. Jh. Neben einer Synthese existierender Forschungen im Hinblick auf die drei genannten Zusammenhänge werden Detailstudien zu jüdischen Gemeinden in Deutschland im 18. Jh., besonders bezüglich ihrer Rolle im Münzwesen und dem damit verbundenen Edelmetallhandel, durchgeführt.
  • Personen