Das Projekt bearbeitet die Frage, inwiefern auf der
Organisationsebene getroffene Entscheidungen über Anpassungen für religiöse
Mehrheiten und (zugewanderte) religiöse Minderheiten durch das national
definierte Verhältnis von Staat und Religion beeinflusst wird. Damit liefert es
einen Beitrag zu der Diskussion über die Aushandlung von Säkularität. Mit Hilfe
organisationssoziologischer Theorien, die beispielsweise die Zwecke einer
Organisation, Mitgliedschaftsbedingungen und Hierarchiestrukturen sowie die
Beziehung der Organisation zu ihrer Umwelt berücksichtigen, soll das Projekt
erforschen, ob und wenn ja welche Organisationen über Ländergrenzen hinweg
ähnliche Lösungen für den Umgang mit Religion finden und in welchen Aspekten
Organisationen Prämissen ihrer nationalen Umwelten widerspiegeln. Um diese
Fragen zu bearbeiten, sammelt das Projekt Daten für sechs Indikatoren der
Regulierung von Religion (z.B. Seelsorge, Gebetsräume) in fünf staatlich
geführten Organisationen pro Land (Polizei, Militär, Krankenhaus, Schule,
Gefängnis) und zwar für eine historisch etablierte religiöse Mehrheit sowie
eine (zugewanderte) religiöse Minderheit. Der Datensatz wird für maximal 30 Länder erhoben.