Organisation und Ziele des Institutes für Reproduktionsmedizin
Das Institut für Reproduktionsmedizin widmet sich der Erforschung und der Behandlung von
Störungen der Zeugungsfähigkeit des Mannes und der Entwicklung kontrazeptiver Methoden auf
Seiten des Mannes. Bis 1989 wurde das Institut als klinische Forschungsgruppe durch die
Max-Planck-Gesellschaft gefördert. Im Zeitraum von 1995 bis 2002 wurde am Institut für
Reproduktionsmedizin der WWU und am Institut für Hormon- und Fertilitätsforschung der
Universität Hamburg eine Konfokale Deutschen Forschungs Gemeinschaft (DFG)-Forschergruppe "Der
männliche Gamet: Produktion, Reifung, Funktion" eingerichtet. Gemeinsames Ziel der Konfokalen
Forschergruppe war die Erforschung eines Kerngebietes der Reproduktion: Die Entstehung und Funktion der
Gameten bis zur Fertilisierung der Eizelle. Vorrangiges Ziel der Forschungsaktivitäten sind die
Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Fertilitätsstörungen beim Mann und sowie die
Entwicklung einer praktikablen Methode der Kontrazeption auf Seiten des Mannes. Hiermit wurde seitens der
DFG vor allem das Konzept eines interdisziplinären Forschungsansatzes von Naturwissenschaftlern und
Medizinern auf dem Gebiet der Fortpflanzungsmedizin unterstützt. Die gegenwärtige
Drittmittel-Finazierung erfolgt durch die DFG, Schering Research Foundation, Innovative Medizinische Forschung
an der Universität Münster (IMF) sowie durch Kooperationsverträge mit der Industrie. Im
Berichtszeitraum 2003-2004 wurden 114 wissenschaftliche Artikel und Buchbeiträge veröffenlicht.
Die Mitarbeiter wurde zu mehr als 90 Vorträgen bei wissenschaftlichen Kongressen eingeladen. Die aktuelle
Veröffentlichungsliste ist auf der Institutshomepage zu finden (www.klinikum.uni-muenster.de/institute/repro/).
1987 wurde dem Institut für Reproduktionsmedizin offiziell der Status eines WHO-Kollaborationszentrums
(CC) verliehen und wurde 1991, 1995,1999, 2003 für jeweils 4 Jahre erneuert. Zu den Aufgaben des
Instituts für Reproduktionsmedizin im Rahmen des WHO-CC gehören insbesondere die
Durchführung und Planung klinischer und Grundlagenstudien zur männlichen Kontrazeption, das
Erarbeiten von Richtlinien und qualitätsfördernder Maßnahmen der Ejakulatanalyse und die
Ausbildung von Doktoranden und Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern. Des Weiteren gehört
es zu den Aufgaben des Institutes für Reproduktionsmedizin Berater für Forschungsprogramme der
WHO zur Verfügung zu stellen. Oben genannte Aufgaben werden vom Institut für
Reproduktionsmedizin auch im Rahmen der Europäischen Akademie für Andrologie (EAA)
wahrgenommen. 1996 wurde dem Institut für Reproduktionsmedizin offiziell der Status eines
"Trainingszentrums" der EAA verliehen, welcher nach erneuter Begutachtung 2001 verlängert wurde. Seit
Januar 1999 ist das Qualitätsmanagementsystem des Instituts durch den TÜV Rheinland nach der
Norm DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich "Patientenversorgung und klinische Forschung in der
Reproduktionsmedizin, Andrologie und Endokrinologie" zertifiziert. Dieses Zertifikat wurde im Jahre 2002
für drei Jahre erneuert.
Im Rahmen der Patientenversorgung umfassten die Aktivitäten die Betreuung der männlichen Partner
infertiler Paare, die in-vitro Fertilitisation (IVF), die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sowie die
Diagnostik und Therapie des Hypogonadismus. Hierzu gehören sämtliche Formen der Unterfunktion
der Hoden, von verzögerter Pubertät bis hin zum Altershypogonadismus. Wissenschaftliche
Kooperationen erfolgten auf internationaler Ebene mit der Weltgesundheits-Organisation (WHO) (Schweiz), der
Universität Tel-Aviv (Israel), der Quaid-i-Azam Universität Islamabad (Pakistan), der
Universität Turku (Finnland), der Universität Gerona (Spanien), der Universität Quebec
(Kanada), der Universität Utrecht (Niederlande), der Universität Aarhus (Denmark), den
Universitäten Marburg und Essen, der University of California, San Francisco, der Universität
Philadelphia (USA) und den Universitäten Sydney und Melbourne (Australien).
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