Forschungsbericht 1999-2000   
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Innere Medizin C
(Kardiologie und Angiologie)

Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster
Tel. (0251) 83-47617
Fax: (0251) 83-47864
e-mail: breithg@uni-muenster.de
WWW: http://medc.uni-muenster.de/medc

Direktor: Univ.Prof. Dr. med. G. Breithardt

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Medizinische Klinik und Poliklinik -
Innere Medizin C
(Kardiologie und Angiologie)
 
  Die kardiovaskuläre Forschung gliedert sich in mehrere Projekte, die zumeist eine umfangreiche Kooperation beinhalten, z.T im Rahmen des IZKF Diese umfassen die Zusammenarbeit mit Einrichtungen der WWU, insbesondere mit der Klinik und Poliklinik für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie, dem Institut für klinische Radiologie, der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin und dem Institut für Arterioskleroseforschung Darüberhinaus ist die Klinik an Multizenterstudien beteiligt. Eine wesentliche Erweiterung erfuhren die Forschungsmöglichkeiten durch die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereiches, in dem Zusammenhänge von Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen bearbeitet werden. SFB 556 Herzinsuffizienz und Arrhythmien - von den molekularen Grundlagen zur Klinik Sprecher des SFB 556: Univ.-Prof. Dr. Günter Breithardt

Die Zahl der Patienten mit chronischen Pumpstörungen des Herzens hat sich in den industrialisierten Ländern gegenüber 1987 verfünffacht. Allein in Deutschland leiden gegenwärtig etwa eine Million Menschen an einer Herzinsuffizienz, deren Erforschung und Behandlung nicht zuletzt auch eine große gesundheitspolitische Herausforderung zukommt. Ziel des neuen Sonderforschungsbereichs 556 ist es, interdisziplinär die Zusammenhänge zwischen Herzinsuffizienz und den häufig dabei vorkommenden, oft lebensbedrohlichen, zum akuten Herztod führenden Herzrhythmusstörungen zu untersuchen. Kliniker mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten arbeiten eng mit theoretisch orientierten Arbeitsgruppen zusammen. Viele der Arbeitsgruppen haben in der Vergangenheit schon erfolgreich in Projekten, die auch durch qualifizierte Drittmittel gefördert wurden, zusammengearbeitet. Durch Freisetzung von Synergien werden wesentliche Beiträge zum besseren Verständnis von Herzinsuffizienz und Arrhythmien und ihrer besseren Behandlung erwartet. Schließlich unterstützt dieses Projekt die Schwerpunktbildung in Richtung Herz-Kreislaufforschung an der Medizinischen Fakultät und dient dazu, dem Forschungsstandort Münster ein eigenes unverwechselbares Profil zu geben. Ende Juni 2000 genehmigte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Einrichtung des SFB 556, der zum 01.07.2000 seine Tätigkeit aufnahm. Am 03.07.2000 fand die konstituierende Mitgliederversammlung mit Wahlen zum Vorstand, zur Finanz- und Gerätekommission sowie zur Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses statt. Wegen der kurzen Vorlaufphase konnten Stellenausschreibungen für das wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Personal erst Anfang Juli erfolgen. Im Laufe der nächsten Monate konnten fast alle Stellen mit qualifizierten Bewerbern besetzt werden. Inhaltlich befassen sich die 12 Teilprojekte mit

A) Kanälen und Membranen,
B) der Signaltransduktion,
C) der Organfunktion und der Prognose,
Z) dem Tiermodell der transgenen Maus (zentraler Projektbereich).

Die einzelnen Teilprojekte sind eng miteinander vernetzt. Die verwendeten Methoden reichen von Molekulargenetik und -biologie zu Expressionen in isolierten Zellen und Zellkulturen, transgenen und k.o. Tiermodellen, molekularer Bildgebung, experimentellen und klinischen elektrophysiologischen Untersuchungen und klinischen Untersuchungen mit Phänotypisierung und Langzeitbeabachtung.
Rotationsstellen
Ein besonderes Anliegen des Sonderforschungsbereiches ist die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dies erfolgt unter anderem durch zwei Rotationsstellen, die es den in der Klinik engagierten Ärzten und Wissenschaftlern für eine bestimmte Zeit ermöglicht, von der Klinik freigestellt zu werden und sich im Rahmen der bewilligten Teilprojekte des SFBs ganz der Forschung zu widmen. Die Freistellung erfolgt nach Antrag auf Vorschlag der Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch den Vorstand des SFB. Eine weitere Maßnahme zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind in Planung befindliche praxisnahe Kurse, die jüngere Mitarbeiter in Chip- und PET-Technologie, in transgene Tiermodelle und in die Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von Arrhythmien einführen sollen.
Forschungskonferenzen
Um die Kommunikation zwischen den Teilprojekten intensiv und interdisziplinär führen zu können, wurden Forschungskonferenzen eingerichtet, die in monatlichen Abständen stattfinden sollen. Während des ersten halben Jahres der Förderung fanden bereits vier Forschungskonferenzen statt, an denen zweimal auch auswärtige Wissenschaftler teilnahmen.
Zentrale Projektgruppe
Um die funktionelle Bedeutung genetischer Veränderungen bei chronischer Herzinsuffizienz näher zu untersuchen, werden verschiedene transgene Mausmodelle benutzt. Aufgabe dieser zentralen Projektgruppe ist es, diese Modelle phänotypisch mittels echokardiographisch, elektrokardiographisch (Oberflächen-EKG und Telemetrie) und elektrophysiologisch (am isolierten Langendorff-Präparat) näher zu charakterisieren. Eröffnungsveranstaltung Am 13.12.2000 stellte sich der SFB im Rahmen einer Eröffnungsveranstaltung in der Aula des Schlosses der Öffentlichkeit vor. In ihren Grußworten wiesen der Rektor, Herr Professor Schmidt, der Vertreter des Dekans der Medizinischen Fakultät, Herr Professor Schmitz, und der Vertreter des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Herr Ltd. Ministerialrat H. Mattonet auf die besondere Bedeutung des SFBs für den Forschungsstandort Münster hin. Als Festredner sprach Herr Professor Hein Wellens vom Academisch Ziekenhuis der Universität Maastricht, Niederlande, im Rahmen seines Vortrages "Funding for medical research - a view from the other side of the border" über die Forschungsförderung in unserem Nachbarland. Auch wenn bei der kurzen Förderperiode noch keine endgültigen Ergebnisse vorliegen können, schreitet die Arbeit in den einzelnen Teilprojekten zügig voran. Insgesamt gliedert sich die Forschungsarbeit der Klinik in folgende Arbeitsbereiche:

 

 A  Rhythmologie
   1      Implantierbare Defibrillatoren zur Behandlung maligner Herzrhythmusstörungen
   2      Experimentelle Befunde am isolierten Langendorff-perfundierten Kaninchenherzen: Medikamentös bedingte QT- Verlängerung und Proarrhythmie
   3      Kardiovaskuläre Pähnotypisierung transgener Mäuse
   4      Interventionelle Therapie und Risikostratifizierung bei Herzrhythmusstörungen
   5      Klinisch-elektrophysiologische und molekulargenetische Befunde bei kongenitalen arrhythmogenen Erkrankungen
 B  Klinische Arterioskleroseforschung
   1      Risikostratifizierung kardiovaskulärer Erkrankungen
   2      Risikostratifizierung kardiovaskulärer Interventionen
   3      Behandlung und Stratifizierung des besonderen Risikos von Patienten mit kardiovaskulären und renalen Erkrankungen
 C  Kardiovaskuläre Biochemie
   1      Autonome und endokrine Regulation des Herzens / Herzinsuffizienz: Efficacy and safety of carvedilol in severe heart failure patients accepted for heart transplantation (Eficat-Studie)
   2      Neuroimmunmodulation / Herztransplantation
   3      Neuroimmunmodulation / Arteriosklerose
 D  Echokardiographie/Bildgebende Verfahren
   1      Chronisch ischämisches Myokard: Vergleich elektrophysiologischer und bioptischer Befunde mit funktionellen nuklearkardiologischen und molekularbiologischen Veränderungen
   2      Nicht-invasive Quantifizierung des myokardialen Blutflusses und der Flussreserve bei Vorhofflimmern
   3      Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie: Pathophysiologie und Risikostratifikation
   4      Paradoxe Embolien und zerebrale Insulte bei kardialen Rechts-Links-Shunts
   5      CT-Angiographie der Koronararterien und Bestimmung der linksventrikulären Funktion mittels Mehrschicht-Spiral Computertomographie (MSCT) des Herzens im Vergleich mit der transarteriellen Lävokardiographie, Koronarangiographie und Magnetresonanztomographie
   6      Störungen der Depolarisation, Repolarization und adrenergen Signaltransduktion bei arrhythmogenen Herzerkrankungen
   7      Arrhythmogene Herzmuskelerkrankungen: Regulation der Gap-junctions
 
 
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Hans-Joachim Peter
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