Forschungsbericht 1999-2000 | |
Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C (Kardiologie und Angiologie) Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-47617 Fax: (0251) 83-47864 e-mail: breithg@uni-muenster.de WWW: http://medc.uni-muenster.de/medc Direktor: Univ.Prof. Dr. med. G. Breithardt | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C (Kardiologie und Angiologie) Echokardiographie/Bildgebende Verfahren | ||||
CT-Angiographie der Koronararterien und Bestimmung der linksventrikulären
Bisher stellt die koronare Katheterangiographie den Goldstandard zum
Ausschluß und im Nachweis von Stenosen der Herzkranzgefäße dar.
Mit der Einführung der Mehrschicht-Spiral CT (MSCT) steht erstmals ein
nicht-invasives Verfahren zur Verfügung, mit dem qualitativ hochwertige
Darstellungen der Koronargefäße in einer Atemanhaltephase gelingen.
Anders als bei der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Elektronenstrahl-CT
(EBCT) wird durch den Einsatz der Spiraltechnik das schlagende Herz kontinuierlich
und nicht in prospektiv getriggerten sequentiellen Einzelschichten während des
Scanvorgangs abgetastet. Während der kontinuierlichen Rohdatenakquisition
wird das EKG des Patienten aufgezeichnet. Aus dem aufgenommenen
Volumendatensatz kann dann in Verbindung mit dem aufgezeichneten EKG die
Bilddatenrekonstruktion in jeder beliebigen Phase des Herzzyklus erfolgen.
Der verwendete Scanner (Somatom Volume Zoom, Siemens) erlaubt in Abhängigkeit
von der Pulsfrequenz die Erfassung des Herzvolumens bei einer Schichtdicke von 1 mm
in 30-40 Sekunden. Die EBCT benötigt hierzu bei 3 mm Schichtdicke
40-70 Sekunden. Die Kantenlänge der Bildpunkte beträgt 0,4 mm in
der Scanebene. Bei überlappender Bildrekonstruktion ergibt sich eine annähernde
Isotropie der Voxel, so dass hochwertige multiplanare Reformatierungen und dreidimensionale
Darstellungen des Herzens möglich sind. Die räumliche Auflösung
übertrifft dabei sowohl die der EBCT als auch die der MRT. Ein weiterer Vorteil der
MSCT beruht in der retrospektiven EKG-Synchronisation, so dass Änderungen der
Herzfrequenz oder Arrhythmien während des Scanvorgangs besser kompensiert werden
als bei prospektiven Triggermethoden. Die MSCT erlaubt im Rahmen der Koronarangiographie
ebenfalls die Erfassung von verkalkten Plaques, so dass eine Korrelation von Lokalisation und
Ausmass von Koronararterienverkalkungen mit dem Vorliegen von relevanten Stenosen der
Koronararterien direkt erfolgen kann. Erste Erfahrungen mit der MSCT zur Darstellung der
Koronararterien sind vielversprechend, Ergebnisse von prospektiv vergleichenden Studien sind
allerdings noch nicht publiziert.
Da durch Verwendung der Spiraltechnik Daten aus dem gesamten Herzzyklus vorliegen,
können durch die Wahl entsprechender Triggereinstellungen ebenfalls Bildsequenzen der
Systole oder intermediäre Herzphasen aus dem gewonnenen Datensatz ohne erneute
Untersuchung des Patienten erstellt werden. Hierdurch besteht prinzipiell die
Möglichkeit, analog zur Magnetresonanztomographie Parameter der
linksventrikulären Funktion (Ejektionsfraktion, Schlagvolumen) sowie myokardiale
Wanddicken und Wandbewegungen zu bestimmen. Somit kann die MSCT des Herzens eine
schnelle, nicht-invasive Methode zur gleichzeitigen Darstellung der
Koronararterienmorphologie und der linksventrikulären Funktion in einem
Untersuchungsgang sein. Bisher liegen zur kardialen Funktionsdiagnostik mit der MSCT keine
Erkenntnisse vor. Da noch keine Programme zur Erstellung von Bildern in Systole und Diastole
oder zur computerassistierten Auswertung von Kurzachsenreformatierungen bestehen, ist zur
Zeit der Einsatz der MSCT zur Funktionsanalyse des Herzens durch die rein manuelle
Auswertung zeitaufwendig und damit im klinischen Einsatz limitiert.
Das Hauptziel dieses Forschungsprojektes ist es, im direkten Vergleich mit der
Katheterangiographie die Treffsicherheit der MSCT im Nachweis und Ausschluss von
Koronararterienstenosen zu ermitteln, um ein mögliches Einsatzgebiet dieser
nicht-invasiven Technik in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung zu definieren. Ein
weiteres Ziel der Untersuchungen ist es, die Ergebnisse der MSCT in der kardialen
Funktionsdiagnostik mit den etablierten Verfahren Echokardiographie, MRT und
Lävokardiographie zu vergleichen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter