Arrhythmogene Herzmuskelerkrankungen: Regulation der Gap-junctions
Gap-junctionale Kommunikation gewährleistet die Funktion/Organisation des
Herzens als elektrisches Synzytium. Störungen dieser Funktionalität
durch Veränderungen auf der Ebene der Gap-junctions und ihrer molekularen
Bausteine, der Connexine (Cx), sind eine mögliche Grundlage für die
Ausbildung von Herzrhythmusstörungen. Besondere Bedeutung wird dabei
neben Cx43 den Connexinen Cx40 und Cx45 zugemessen. Die funktionelle Bedeutung
der gap-junctionalen Signaltransduktion und der kardialen Connexine, insbesondere
Cx40 und Cx45, für die Entstehung von Arrhythmien bei Kardiomyopathien und
Herzinsuffizienz ist bislang nicht befriedigend geklärt. Dies gilt sowohl
für die dilatative Kardiomyopathie als auch für die arrhythmogene
rechtsventrikuläre Kardiomyopathie und idiopathische ventrikuläre
Tachyarrhythmie.
Die Bearbeitung des Projektes soll in vier Schwerpunkten erfolgen:
- Die Untersuchungen an humanen Gewebeproben umfassen
- die morphologische Charakterisierung der myokardialen Cx-Expressionsmuster (Cx40 und
Cx45 in Relation zu Cx43) und deren quantitative Erfassung bei Patienten mit dilatativer
Kardiomyopathie, arrhythmogener rechtsventrikulärer Kardiomyopathie und mit
idiopathischen ventrikulären Tachyarrhythmien,
- die
biochemische/molekularbiologische Evaluierung von Proben aus Explantherzen von Patienten
mit dilatativer Kardiomyopathie,
- die Korrelation der Cx-Daten mit Ergebnissen klinischer
und elektrophysiologischer Untersuchungen zur Progression der Herzinsuffizienz, zu
elektrischen Leitungseigenschaften und Arrhythmogenität und zur sympathischen
Signaltransduktion des Myokards bei diesen Erkrankungen.
Die Untersuchungen sollen
neue Aufschlüsse über den Einfluß von Veränderungen der
gap-junctionalen Kommunikation auf die Genese von Arrhythmien geben.
- Es werden vergleichende tierexperimentelle Untersuchungen im
Herzinsuffizienzmodell Maus durchgeführt.
- Aus dem
Mausmodell werden Aufschlüsse über das Ausmaß und den zeitlichen
Verlauf von Veränderungen der gap-junctionalen Signaltransduktion bei der
Herzinsuffizienz erwartet.
- Serielle Untersuchungen sollen mögliche
Veränderungen der Gap-junctions und Cx-Verteilungsmuster in verschiedenen Stadien
der Herzinsuffizienz aufzeigen.
- Durch Darstellung der Gap-junctions und
Cx-Verteilungsmuster im intakten Herzen soll im Mausmodell geprüft werden, inwieweit
bei Veränderungen der gap-junctionalen Signaltransduktion regionale Unterschiede
bestehen.
- In Zellkulturexperimenten soll der Einfluß von Lipiden und
Molekülen der extrazellulären Matrix auf die Cx-Expressionsmuster der
Kardiomyozyten unter Standardkulturbedingungen und Dehnungstreß untersucht werden.
- Ziel der Studie ist, Zusammenhänge zwischen den Veränderungen der
Cx-Expression der Kardiomyozyten und ihren elektrophysiologischen Eigenschaften
herzustellen und die Klärung des Einflusses von Neurotransmittern im Rahmen der
untersuchten Patientenkollektive. Dies könnte über pharmakologische oder
molekularbiologische Interventionen zu neuen therapeutischen Ansätzen führen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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