© Franziska Scherb

Franziska Scherb

Facharztzentrum an der Kapnagelfabrik Hamburg

Wohin hat mich der LEB Master beruflich geführt?

Der LEB Master hat mich zunächst in die Psychotherapie geführt. Ich habe in Hamburg die Weiterbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin gemacht mit der Fachkunde Verhaltenstherapie und Gruppentherapie. Aktuell bin ich seit 2 Jahren in einem Facharztzentrum in Hamburg angestellt, wo ich ambulante Psychotherapie über einen Kassensitz anbiete. Ich habe mich im Bereich Traumafolgestörungen weitergebildet und dort die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatologie“ der DeGPT erlangt und Fortbildungen in dem Verfahren EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) gemacht. Da ich mich im Wesentlichen noch immer als Entwicklungspsychologin verstehe und dem Potenzial der menschlichen Entwicklung verpflichtet fühle, habe ich außerdem eine Ausbildung zum Integralen Coach bei Integral Coaching Canada gemacht und biete Coaching in meiner Selbstständigkeit an. Dieser entwicklungspsychologische Coaching-Ansatz folgt dem Integralen Modell (u.a. nach Ken Wilber), das sich mit Persönlichkeitsentwicklung ab dem Erwachsenenalter beschäftigt und Dimensionen wie Spiritualität mit einschließt. Diese Weiterbildung habe ich als wertvollstes Element meiner bisherigen Laufbahn erlebt, da sie all das, was die wissenschaftsorientierte (Post)Moderne anzubieten hat, beinhaltet und gleichzeitig transzendiert, indem sie sie um Dimensionen des Menschseins ergänzt, die ich in der akademischen Welt vergeblich gesucht habe. Ich habe in meiner gesamten psychologischen Ausbildung die „Seele“ in der Psychologie vermisst und dort habe ich sie wiedergefunden.

Was hat mir der LEB Master rückblickend für meinen Berufsweg gebracht?

Der LEB Master hat bereits angedeutet, was mir später an vielen Stellen wieder begegnen sollte, nämlich die Einsicht, dass Wissen, welches nur mit dem Intellekt erfasst wird und nicht erlebt, erfahren, gefühlt und verkörpert wird, keinen echten Impact haben kann. Ich habe es besonders geschätzt, dass wir damals echte Beratung und echte Trainings mit echten Menschen mit echten Problemen geübt haben. Dieser Praxisbezug war unbezahlbar wertvoll für mich. Er hat mir die Scheu vor dem Tätigwerden da draußen genommen und den Übergang ins praktische Berufsleben erleichtert. Der LEB Master hat meine Begeisterung für die Entwicklungspsychologie vorangetrieben und mein Interesse geweckt für Themenfelder wie systemische Zusammenhänge, Rogers Grundvariablen als solide Grundlage für einen jeden zwischenmenschlichen Kontakt, die Kunst des Fragenstellens und viele mehr, von denen ich bis heute zehre. Außerdem hat der LEB Master mir eine gewisse Selbstwirksamkeit darin gegeben, vor Gruppen zu stehen und Wissensvermittlung erlebnisnah zu gestalten.

Mein Tipp für Studierende

Wer sich auf den Weg in die Psychotherapieweiterbildung begibt, braucht einen langen Atem, eine hohes Maß an Frustrationstoleranz und je nach Institut und Klinik ggf. die Bereitschaft, noch eine Weile ein Leben mit begrenzten finanziellen Mitteln zu führen. Außerdem sollte man Lust haben, sich intensiv mit sich selbst, den eigenen Lebensthemen und den Motiven für diese Berufswahl auseinanderzusetzen. Es gibt aber auch andere tolle Wege um mit Individuen und Gruppen zusammenzuarbeiten und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ich würde mich über verschiedene Fortbildungen im Bereich Coaching, Beratung, Training, etc. als Alternativen informieren. Und ich würde mir viele verschiedene Profile und Werdegänge anschauen um die Diversität in den Möglichkeiten zu erkennen. So, wie sie hier zusammengetragen werden. Da sind so viele tolle und bunte Lebenswege mit dabei, die inspirieren. Ich bin selbst ganz begeistert davon, was aus uns allen werden konnte.