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Dr. Maria Zimmermann

Psychologische Studienberatung an der Humboldt-Universität

Wohin hat mich der LEB Master beruflich geführt?

Heute lebe und arbeite ich in meiner Wunschheimat Berlin – in der DDR geboren, hat es mich einfach wieder zurück in den Osten gezogen. An der Humboldt-Universität begleite ich als psychologische Studienberaterin Studierende in herausfordernden Phasen während des Studiums – etwa bei Prüfungsangst, Studienzweifeln, psychischen Belastungen oder privaten Krisen. In Einzelgesprächen, Gruppenformaten oder durch Vorträge unterstütze ich sie dabei, ihren eigenen Weg zu finden – und sich durch die oft komplexen Strukturen des Hochschulsystems zu navigieren.
Diese Orientierung war auch für mich nicht immer selbstverständlich: Ich bin die Erste in meiner Familie, die studiert hat, und habe die Uni zwar geliebt, aber lange als einen Ort erlebt, der nicht für alle gleich zugänglich ist. Heute ist es mir ein Anliegen, Räume zu schaffen, in denen genau das Thema sein darf – und in denen sich Studierende mit ihren Erfahrungen und Perspektiven gesehen fühlen.
Freiberuflich bin ich zudem als systemische Coachin, Beraterin und schon sehr lange als Referentin aktiv. Ich begleite hauptsächlich Lehrkräfte und Teams im ehrenamtlichen Bereich – etwa bei Bildungsträgern oder in Kulturräumen wie Festivals – zu Themen wie Burnoutprävention und diskriminierungssensibler Teamarbeit.
„Zwischendurch“ war ich mehrere Jahre in der Hochschulwelt unterwegs: Nach dem LEB-Master in Münster promovierte ich in einem Graduiertenkolleg und arbeitete anschließend in Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität. Auch ein kurzer Abstecher in die Schulpsychologie war dabei. Heute schöpfe ich aus all diesen Erfahrungen – sie prägen wie ich heute Menschen begleite, berate und meinen eigenen Weg gestalte.

Was hat mir der LEB Master rückblickend für meinen Berufsweg gebracht?

Der LEB-Master war für mich ein vielfältiger Lernraum – fachlich, persönlich und gesellschaftlich. Ich konnte psychologische und pädagogische Perspektiven mit gesellschaftlichen Fragen verbinden, systemisch denken lernen und früh praktisch tätig sein. Ich habe gelernt, wie man mit Haltung berät, Trainings konzipiert – und wie man in komplexen Kontexten wirksam sein kann, auch ohne einfache Lösungen. Schon im Master konnte ich mit Praxispartner*innen wie Zartbitter e.V. zusammenarbeiten und meine Abschlussarbeit zum Thema sexualisierte Gewalt schreiben. Das war nicht nur fachlich bedeutsam, sondern hat auch meine Haltung in der Arbeit mit Menschen nachhaltig geprägt.

Mein Tipp für Studierende

Euer Weg muss nicht gradlinig sein. Vertraut darauf, dass auch Umwege Teil eines stimmigen Weges sein können. Gerade wenn ihr das Gefühl habt, nicht dazuzugehören: Es ist auch euer Raum – und ihr dürft ihn mitgestalten. Fragt nach, sucht euch Verbündete und nehmt euch den Raum, euch auszuprobieren. Studium ist nicht nur Wissenserwerb – es ist auch Selbstfindung, Systemkritik und wird vor allem leichter im solidarischen Miteinander.