Abschlussarbeiten für Bachelor- und Masterstudiengänge im Lehramt

Abgeschlossene Arbeiten
im Jahr...
  • 2020

    • Evaluation videobasierter Seminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung im Hinblick auf Klassenführung und mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen unter besonderer Betrachtung der Zusammenhänge mit Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität und Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik (Katja Pieper, Master of Education)
      Um der bestehenden Heterogenität im Klassenraum gerecht werden zu können und dabei guten Unterricht zu gewährleisten, müssen Lehrkräfte dazu in der Lage sein, ihr Fachwissen, ihr fachdidaktisches Wissen sowie ihr pädagogisch-psychologisches Wissen zu vernetzen und unterrichtspraktisch anzuwenden. Es ist die erklärte Aufgabe der Lehrerbildung angehende Lehrkräfte auf eben diese Herausforderung vorzubereiten. Die Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat sich dieser Herausforderung im Rahmen des Projekts Qualitätsoffensive Lehrerbildung angenommen. Es wurden videobasierte Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung entwickelt, um dadurch eine Theorie-Praxis-Integration zu realisieren. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Evaluation eines dieser Seminare, welches im Rahmen der Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung vor allem die Inhaltsbereiche Klassenführung und mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen fokussiert. Zum einen wird untersucht, inwiefern die Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung der Studierenden mithilfe einer offenen Videoanalyse verbessert werden kann. Zum anderen wird beleuchtet, inwiefern die Schulung der professionellen Unterrichtswahrnehmung zu einer Steigerung der Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität beitragen kann. Abschließend wird ermittelt, ob ein Zusammenhang festgestellt werden kann zwischen den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität und den Überzeugungen der Studierenden zum Lehren und Lernen von Mathematik, welche das unterrichtliche Handeln von Lehrkräften stark beeinflussen. Für die Beantwortung dieser drei Forschungsfragen wurden die Daten von 74 Grundschullehramtsstudierenden im Rahmen eines quasi-experimentellen Prä-Post-Follow-Up-Kontrollgruppen-Designs mit Intervention erhoben. Hierzu wurden eine offene Videoanalyse, ein geschlossener Test zu den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität und ein geschlossener Test zu den Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik verwendet. Die generierten Ergebnisse belegen eine Verbesserung der professionellen Unterrichtswahrnehmung der am Seminar teilnehmenden Studierenden. Keine Verbesserung konnte hinsichtlich der Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität im Zusammenhang mit der Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung festgestellt werden. Auch die Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen in Bezug auf den Umgang mit Heterogenität und den Überzeugungen der Studierenden zum Lehren und Lernen von Mathematik blieb ohne Befund.
    • Evaluation videobasierter Seminare zur Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen mit Blick auf Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität (Julia Pleiter, Master of Education)
      Das Projekt „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ befasst sich deutschlandweit mit aktuellen Thematiken der herausfordernden Ausbildung von Lehrer*innen. An der Westfälischen Wilhelms-Universität wird in videobasierten interdisziplinären Seminaren angestrebt, die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Masterstudierenden des Grundschullehramts zu schulen. So gelingt eine Theorie-Praxis-Integration zu den Themen „Klassenführung“ und „mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen“, wobei der kompetente Umgang mit Heterogenität in den Seminaren besonders präsent ist. Ziel der Untersuchung ist die Evaluation der Seminare. Die 67 Studierenden werden mit einem quasi- experimentellen Prä-Post-Follow-Up-Design mit einer offenen Videoanalyse und einem geschlossenen Fragebogen zu Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden sich durch die Seminare in ihrer professionellen Unterrichtswahrnehmung verbessert haben. Ihre Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen schätzen sie beim Follow-Up-Test positiver ein, als vor der Intervention. Ein positiver Zusammenhang zwischen der Veränderung des Niveaus der professionellen Wahrnehmung und der Veränderung der Einstellungen zum Umgang mit Heterogenität kann nur für einen Teil der professionellen Wahrnehmung festgestellt werden.
    • Evaluation videobasierter Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Aspekten der Klassenführung (und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kulturen) unter besonderer Betrachtung der Entwicklung des pädagogisch-psychologischen Wissens (Laura-Marie Scheewel, Master of Education)
      Erwartungen, die an Lehrpersonen gestellt werden sind vielfältig. Im schulischen Alltag haben sie unterschiedliche Aufgabenfelder zu bewältigen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sie ihr im universitären Rahmen errungenes Wissen auf unterrichtspraktische Situationen transferieren können. Die Qualität der Lehrer_innenausbildung kristallisiert sich an dieser Stelle in einer besonderen Weise heraus. Angehende Lehrkräfte sollen neben theoretischem Wissen, auch ihre Handlungskompetenz ausbilden können, um auf den erfolgreichen Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft vorbereitet zu sein. In Anbetracht dieser Herausforderung wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, ein videobasiertes Lehrmodul, als Mittel zur Theorie-Praxis-Integration, konzipiert. Dieses umfasst die Beschulung in einsemestrigen Seminaren zur professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und/oder mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kulturen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Evaluation dieser Trainingsseminare. Dabei soll zum einen untersucht werden, inwiefern sie zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung, der genannten Inhaltsbereiche, beitragen. Zum anderen wird der Einfluss jener Seminare hinsichtlich des pädagogisch-psychologischen Unterrichtswissens betrachtet. Zur Untersuchung der Forschungsfragen werden Daten von N=165 Studierenden, in einem quasi-experimentellen Prä-Post-Kontrollgruppen-Design, mittels offener Videoanalyse und Fragebogen zu pädagogisch-psychologischem Unterrichtswissen erhoben. Die Durchführung statistischer Verfahren stellt den Interventionseffekt für die Trainingsgruppen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe, hinsichtlich des Analyseschritts des Generierens von Handlungsalternativen heraus. Ein Interventionseffekt in Bezug auf die Verbesserung des Interpretationsniveaus kann durch deskriptive Ergebnisse gezeigt werden. Eine signifikante Steigerung des pädagogisch-psychologischen Wissens der Teilnehmergruppen gegenüber der unbehandelten Kontrollgruppe stellt sich insbesondere für die interdisziplinäre Trainingsgruppe heraus. Signifikante Korrelationen zwischen Fähigkeiten zur professionellen Unterrichtswahrnehmung und dem pädagogisch-psychologischen Wissen zeigen sich nur bedingt.
    • Evaluation eines interdisziplinären und eines monothematischen videobasierten Trainingsseminars – Effekte begleitender Analyse-Hausaufgaben auf die Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kultur (Ann-Kristin Gregor, Master of Education)
      Die universitäre Lehrer*innenbildung wird vielfach für ihre Praxisferne und den ausschließlichen Aufbau trägen Wissens kritisiert. Um dem entgegenzuwirken, werden in der universitären Lehrer*innenbildung zunehmend Unterrichtsvideos eingesetzt. Auch an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wurden videobasierte Trainingsseminare im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung entwickelt, welche auf die Verzahnung von Theorie und Praxis sowie den Aufbau von Handlungswissen abzielen. Zur Wirksamkeit videobasierter Trainings existieren bereits zahlreiche empirische Befunde, eine Evaluation von seminarbegleitenden Analyse-Hausaufgaben liegt jedoch bislang noch nicht vor. Ziel der vorliegenden Evaluationsstudie ist es daher, zu untersuchen, inwieweit der Einsatz von seminarbegleitenden Analyse-Hausaufgaben in einem videobasierten Trainingsseminar zur Verbesserung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Studierenden hinsichtlich der Klassenführung und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kultur beiträgt. An der Evaluationsstudie mit einem quasi-experimentellen Prä-Post-Test-Design nahmen 54 Studierende des Grundschullehramts teil. Während die erste Experimentalgruppe (n = 21) ein monothematisches Seminar zur Klassenführung besuchte, nahm die zweite Experimentalgruppe (n = 33) an einem interdisziplinären Seminar zur Klassenführung und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kultur teil. Die professionelle Wahrnehmung der Studierenden wurde mithilfe einer offenen Videoanalyse und seminarbegleitenden Analyse-Hausaufgaben erfasst. Die Ergebnisse einfaktorieller Varianzanalysen zeigten sowohl positive als auch negative Veränderungen der Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung für beide Experimentalgruppen. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Experimentalgruppen konnte anhand mehrfaktorieller Varianzanalysen ausgeschlossen werden. Bivariate Korrelationen deuteten zudem darauf hin, dass sich das Vorwissen der Studierenden nicht als ein signifikanter Prädiktor für die Leistung im Post-Test herausstellte.
    • Effekte begleitender Analyse-Hausaufgaben auf die Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und Lehr-Lern-Kultur – Evaluation eines interdisziplinären und eines monothematischen Video-Trainingsseminars (Hannah Leffler, Master of Education)
      Da Lehrkräfte eine wesentliche Rolle im Bildungswesen einnehmen, kann die Optimierung ihrer Ausbildung zur Verbesserung von Bildungsprozessen beitragen. Eine besondere Herausforderung der Lehrpersonenbildung stellt die gleichzeitige Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischer Handlungskompetenz dar. Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung soll auf diese Herausforderung eingegangen werden. An der Westfälischen Wilhelms-Universität wird die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Studierenden anhand bedeutsamer Aspekte guten Unterrichts in Video-Trainingsseminaren gefördert. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirkung der Teilnahme Studierender an videobasierten Trainingsseminaren auf deren professionelle Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kultur untersucht. Zudem sollen die Effekte der von Studierenden bearbeiteten Analyse-Hausaufgaben auf die Förderung der professionellen Wahrnehmung in monothematischen und interdisziplinären Seminaren in den Blick genommen werden. Die Stichprobe umfasst 54 Studierende des Grundschullehramts, deren Daten im Zuge eines quasi-experimentellen Prä- Post-Designs in offenen Videoanalysen und begleitenden Analyse-Hausaufgaben erhoben wurden. Die Untersuchungsergebnisse deuten auf eine Verbesserung der professionellen Unterrichtswahrnehmung der Studierenden durch die Bearbeitung der begleitenden Analyse-Hausaufgaben hin. Ausnahmen zeigen sich hinsichtlich einzelner Analyseschritte zwischen der ersten und der zweiten Analyse-Hausaufgabe. Eine Vorhersage der Leistungen der Studierenden in der ersten Hausaufgabe anhand ihrer Ergebnisse im Prätest ist zudem nicht möglich.
    • Eine empirische Untersuchung über das Zusammenspiel von professioneller Unterrichtswahrnehmung klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse und dem tatsächlichen Lehrerverhalten im Vorbereitungsdienst (Babette Mühlmichel, Master of Education)
      Innerhalb des Unterrichts laufen viele Dinge gleichzeitig und unvorhersehbar ab. Dies bedeutet für Lehrpersonen, dass sie in ihrem täglichen Handeln mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert werden, denen sie möglichst gerecht werden müssen. In Bezug auf die Gestaltung und Durchführung von Unterricht wird daher von den Lehrenden ein hohes Maß an Professionalität gefordert. Die professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen werden in der einschlägigen Literatur oftmals in Form von kognitiven (Wissen) und affektiv-motivationalen Dispositionen (Überzeugungen) modelliert. Häufig besteht jedoch das Problem, dass ein direkter Zusammenhang zwischen eben diesen Dispositionen und der Performanz, im Sinne eines beobachtbaren Verhaltens, nur schwer aufgezeigt werden kann. Aus diesem Grund ist es unabdingbar das Kompetenzverständnis um situationsspezifische Fähigkeiten zu erweitern. Diese beziehen sich auf das Wahrnehmen, Interpretieren und Generieren von Handlungsentscheidungen und nehmen eine vermittelnde Funktion ein.
      An dieses Problem knüpft die vorliegende Arbeit an. Das Ziel besteht folglich darin, den Zusammenhang von professioneller Kompetenz angehender Lehrpersonen und ihrem tatsächlichen Verhalten im Unterricht zu untersuchen. Hierbei wurde einerseits der Frage nachgegangen, inwiefern das pädagogisch-psychologische Professionswissen sowie die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zur Vorhersage der professionellen Unterrichtswahrnehmung beitragen. Andererseits wurde erforscht, wie die beobachtbare Performanz angehender Lehrpersonen auf die Wahrnehmung lernrelevanter Unterrichtsereignisse in Bezug auf die Klassenführung zurückgeführt werden kann. In die Untersuchung wurden 41 Lehrpersonen im Vorbereitungsdienst an Grundschulen einbezogen. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden Einschätzungen bezüglich der Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, der professionellen Unterrichtswahrnehmung sowie über das pädagogisch-psychologische Professionswissen der Lehramtsanwärterinnen und -anwärter erhoben. Um das tatsächliche Unterrichtshandeln zu erfassen, wurden Videoszenen der 41 Teilnehmerinnen und Teilnehmer analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Überzeugungen sowie das konditional-prozedurale Professionswissen einen signifikanten Einfluss auf die professionelle Wahrnehmung haben. Bezüglich der Vorhersagekraft der Unterrichtswahrnehmung auf das tatsächliche Lehrverhalten konnten hingegen keine signifikanten Effekte festgestellt werden.
  • 2019

    • Effekte von begleitenden Analysehausaufgaben auf die Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung in videobasierten Lehrseminaren (Ines Hoffmann, Master of Education)
      Eine kognitive Aktivierung der Schülerinnen und Schüler, sowie eine effektive Klassenführung stellen bedeutsame Aspekte guten Unterrichts dar. Lehramtsstudierenden handlungsnahes Wissen über Klassenführung und kognitiver Aktivierung zu vermitteln, kann eine Möglichkeit sein, fachdidaktisches und pädagogisch-psychologisches Wissen als Aspekte des Professionswissen verzahnt zu schulen. In der vorliegenden Unterstudie, die Teil der Evaluation videobasierter Lehrseminare an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ist, wird untersucht, ob sich in den begleitenden zweiten und dritten abgegebenen Analysehausaufgaben des interdisziplinären Seminars (WiSe 17/18) eine Niveausteigerung feststellen lässt und ob diese in Zusammenhang mit einer Qualitätssteigerung der professionellen Unterrichtswahrnehmung steht. Ferner wird untersucht, ob das Hausaufgabenniveau einen Einfluss auf die Qualitätssteigerung der professionellen Unterrichtswahrnehmung hat. Mittels Wilcoxon- und t-Test konnte festgestellt werden, dass es eine signifikant positive Niveausteigerung von der zweiten zur dritten Analysehausaufgabe in den Variablen Niveau der interpretierten Events und Niveau der angegebenen Handlungsalternativen gibt. Mittels bivariater Korrelationen konnten jedoch keine Zusammenhänge zwischen einer Niveausteigerung der Analysehausaufgaben und einer Qualitätssteigerung in der professionellen Unterrichtswahrnehmung festgestellt werden. Mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung konnte dies ebenfalls nicht für den Einfluss der Qualität der Analysehausaufgaben bestätigt werden.
    • Evaluation von videobasierten Trainingsseminaren zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführungsaspekten und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen unter besonderer Betrachtung der Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität (Lea Kirchner, Master of Education)
      An die universitäre Lehrerbildung werden allgemein hohe Erwartungen gestellt. So soll sie angehenden Lehrkräften nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch Handlungskompetenz vermitteln und die Studierenden auf den erfolgreichen Umgang mit einer zunehmend heterogenen Schülerschaft vorbereiten. Um auf diese Herausforderungen einzugehen, wurden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster videobasierte Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung entwickelt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Evaluation dieser Trainingsseminare. Dabei soll zum einen untersucht werden, inwiefern die Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen durch die Teilnahme an den Seminaren verbessert werden kann. Zum anderen wird der Einfluss der Seminare auf die Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität näher betrachtet. Zur Untersuchung dieser beiden Forschungsfragen wurden Daten von 120 Studierende des Grundschullehramts in einem quasi-experimentellen Prä-Post-Kontrollgruppen-Design mit Follow-Up-Test durch eine offene Videoanalyse sowie einen geschlossenen Test zu Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen erhoben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Grundschullehramtsstudenten durch die Teilnahme an videobasierten Trainingsseminaren gefördert werden kann. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die Einstellungen der Studierenden zum Umgang mit Heterogenität sich durch die Seminarintervention negativ verändern, während die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen auf einem konstant mittleren bis hohen Niveau bleiben. Ein Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung und den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität konnte nicht festgestellt werden.
    • Evaluation von videobasierten Trainingsseminaren zur Förderung Professioneller Unterrichtswahrnehmung von Klassenführungsaspekten und mathematikdidaktischen Lehr-Lernkulturen unter besonderer Betrachtung der Entwicklung des pädagogisch-psychologischen Wissens (Chiara Landwehr, Master of Education)
      Um als Lehrperson einen guten Unterricht gestalten zu können gilt das Professionswissen ebenso wie eine effektive Klassenführung und die kognitive Aktivierung der Schülerinnen und Schüler als wesentliche Lehrerkompetenz. Zur Realisierung einer effektiven Klassenführung und eines kognitiv aktivierenden Unterrichts ist die Fähigkeit zur Professionellen Unterrichtswahrnehmung relevant. Dazu ist es wichtig entsprechende Ereignisse im komplexen Unterrichtsgeschehen erkennen, theoriegleitet interpretieren, bewerten und mögliche Handlungsalternativen generieren zu können. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht inwiefern sich eine solche Professionelle Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und kognitiv aktivierenden, mathematikdidaktischen Lehr-Lernkulturen in der universitären Lehrerbildung anhand von videobasierten Trainingsseminaren vermitteln lässt und inwiefern solche Seminare das pädagogisch-psychologische Wissen fördern. In den einsemestrigen Seminaren trainierten die Studierenden der ersten Trainingsgruppe ihre Analysekompetenz durch die Analyse von Unterrichtsvideos hinsichtlich der Klassenführung und mathematikdidaktischen Lehr-Lernkulturen, während die Studierenden der zweiten Trainingsgruppe Unterrichtsvideos nur hinsichtlich der Klassenführung analysierten. Die Studie, an der 97 Studierende teilnahmen, besteht aus einem quasi-experimentellen Prä-Post-Kontrollgruppendesign. Mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung konnte gezeigt werden, dass beide Trainingsgruppen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe die Fähigkeit zur Professionellen Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich der Analyseschritte Interpretation, Bewertung und Handlungsalternative signifikant verbesserten. Das pädagogisch-psychologische Wissen konnte hingegen durch die Teilnahme an den Seminaren nicht signifikant gesteigert werden. Ebenfalls zeigen sich zwischen der Professionellen Unterrichtswahrnehmung und dem pädagogisch-psychologischen Wissen keine signifikanten Korrelationen.
    • Evaluation videobasierter Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführungsaspekten und mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen unter besonderer Betrachtung der Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik (Rieke Stolz, Master of Education)
      Erfolgreiche Lehrpersonen besitzen nicht nur fachwissenschaftliches, fachdidaktisches sowie pädagogisch-psychologisches Wissen, sondern können ihr Professionswissen auch unterrichtspraktisch anwenden. Ein solcher Transfer ist eine zentrale Herausforderung der Lehrerbildung. Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung hat sich die Westfälische Wilhelms-Universität Münster dieser Herausforderung angenommen. Es wurden videobasierte Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung entwickelt, die eine Theorie-Praxis-Verzahnung gewährleisten sollen. In dieser Evaluationsstudie soll untersucht werden, inwiefern durch diese videobasierten Trainingsseminare eine Verbesserung der Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung in den Bereichen Klassenführung und mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen erreicht werden kann. Des Weiteren werden Überzeugungen von Studierenden, die nachweislich Auswirkungen auf das unterrichtspraktische Handeln haben, fokussiert. Eine weitere Forschungsfrage ist daher, inwiefern sich die Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik von Studierenden durch die Trainingsseminare verändern und inwiefern sich ein Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung und diesen Überzeugungen feststellen lässt. In den Trainingsseminaren wurden Facetten der Klassenführung und der mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen durch die Beschreibung, Interpretation, Bewertung und das Generieren von Handlungsalternativen von Unterrichtsvideos zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung eingeübt. Diese Analyseschritte wurden durch eine offene Videoanalyse, die Überzeugungen wurden durch einen geschlossenen Test erhoben. An der Studie nahmen insgesamt N = 97 Studierende des Grundschullehramts teil. Im Bereich des Erkennens und Beschreibens von unterrichtsrelevanten Sequenzen zeigten die Trainingsseminare keine signifikante Verbesserung im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe. Bei der Interpretation zeigte vor allem das Trainingsseminar mit dem Schwerpunkt auf mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen signifikante Verbesserungen, bei der Bewertung und dem Generieren von Handlungsalternativen zeigte das Trainingsseminar mit den Schwerpunkten Klassenführung und mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kulturen signifikante Verbesserungen im Vergleich zur Kontrollgruppe.
    • Evaluation (interdisziplinärer) videobasierter Seminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung. Vergleich einer offenen und einer standardisierten videobasierten Erfassungsmethode (Anna Hannig, Master of Education)
      Die Klassenführung stellt eine notwendige Qualifikation für den Lehrer*innenberuf dar und sichert einen lernwirksamen und effektiven Unterricht. Eine Voraussetzung dafür ist die professionelle Unterrichtswahrnehmung. Um diese Fähigkeit auszubilden, unterstützt die Qualitätsoffensive Lehrerbildung ein Projekt des Instituts für Bildung und Erziehung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dieses Projekt gewährleistet durch videobasierte Trainingsseminare die Theorie-Praxis-Verzahnung. Die vorliegende Evaluationsstudie überprüft, inwiefern diese Trainingsseminare die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung fördern und vergleicht dabei zwei unterschiedliche Messformate. An dem quasi-experimentellen Prä-Post-Kontrollgruppen-Design nahmen 165 Studierende des Lehramts für Grundschulen teil. In der offenen Videoanalyse wurde die Fähigkeit durch die Analyseschritte Beschreibung, Interpretation, Bewertung und Generieren von Handlungsalternativen untersucht. Mittels einer Varianzanalyse mit Messwiederholung konnten für die Analyseschritte Anzahl interpretierter Klassenführungsevents, Niveau vorgenommener Bewertungen und Niveau vorgenommener Handlungsalternativen signifikante Ergebnisse der Trainingsgruppen gegenüber einer unbehandelten Kontrollgruppe gezeigt werden. Das weitere Messformat ist ein standardisierter Videotest. Hier liegen signifikante Ergebnisse nur bei einer der Trainingsgruppen vor. Signifikante positive Korrelationen mit der offenen Videoanalyse konnten teilweise festgestellt werden.
    • Evaluation von videobasierten Seminaren zur Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und kognitiv-aktivierender Lehr-Lern-Kultur bei Lehramtsstudierenden unter besonderer Betrachtung der Entwicklung der epistemologischen Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik (Jonna Marie Müller, Master of Education)
      Guter Unterricht zeichnet sich durch das im Professionswissen verankerte Wissen über effektive Klassenführung und kognitiver Aktivierung aus. Um das Wissen im Unterricht umsetzen zu können, muss eine Lehrkraft professionell wahrnehmen können. Dabei sollte die Lehrkraft unterrichtsrelevante Ereignisse identifizieren und diese dabei theoriegeleitet interpretieren, bewerten und passende Handlungsalternativen generieren können. Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung der Universität Münster untersucht, ob sich die Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung in die universitäre Ausbildung integrieren lässt. Dahingehend soll in dieser Arbeit untersucht werden, ob sich die professionelle Wahrnehmung im Bezug auf die Klassenführung und die mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kultur durch videobasierte Lehrmodule fördern lässt und ob es gleichzeitig eine Auswirkung auf die epistemologischen Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Mathematik hat. Dabei werden zwei Trainingsseminare mit einer unbehandelten Kontroll- gruppe verglichen. Die eine Trainingsgruppe behandelte ausschließlich die Klassenführungsaspekte, die andere nahm zusätzlich die mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kulturen unter die Lupe. An dem Prä-Post-Kontrollgruppendesign nahmen insgesamt 165 Studierende teil, die in einer offenen Videoanalyse und in verschiedenen geschlossenen Tests befragt worden sind. Mithilfe eines statistischen Auswertungsprogramms wurden die drei verschiedenen Gruppen in der offenen Videoanalyse anhand der Anzahl beschriebener Sequenzen, der Anzahl und dem Niveau der interpretierten Ereignisse, dem Niveau der Bewertung sowie dem Niveau der Handlungsalternative ausgewertet. Dabei erreichten die Trainingsgruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante Unterschiede, wohingegen im Bereich der epistemologischen Überzeugungen kaum signifikante Unterscheide zwischen den Gruppen aufgetreten sind.
    • Professionelle Wahrnehmung von Klassenführung und Wissen zu Beginn des Vorbereitungsdienstes – eine Zusammenhangsanalyse (Sophie Brinck, Master of Education)
      Das Wissen über eine effektive Klassenführung stellt eine für die Unterrichtsqualität bedeutsame Lehrerkompetenz dar. Für eine effektive Klassenführung ist die Fähigkeit der professionellen Wahrnehmung von klassenführungsrelevanten Situationen notwendig. Ziel dieser Masterarbeit ist die Untersuchung eines Zusammenhanges zwischen der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung und dem Wissen über Klassenführung von Lehramtsanwärter*innen zu Beginn ihres Vorbereitungsdienstes. Für die Feststellung eines Zusammenhangs wurde im Rahmen des inViVo-Projekts eine zweistündige Onlinebefragung mit 86 Lehramtsanwärter*innen (N = 86) zu Beginn ihres Vorbereitungsdienstes durchgeführt. Das inViVo-Projekt integriert ein videobasiertes Lehrmodul in den Vorbereitungsdienst der Lehrerausbildung. In einer offenen Videoanalyse wurde die professionelle Wahrnehmung der Lehramtsanwärter*innen anhand der Analyseschritte Beschreibung, Interpretation, Bewertung und Generierung von Handlungsalternativen erfasst. Als Messinstrument zur Feststellung ihres deklarativen und prozeduralen Wissens über Klassenführung diente der ProwiN-Test. Die Ergebnisse weisen eine Korrelation zwischen dem deklarativen Wissen und der professionellen Wahrnehmung bezüglich der Anzahl an Beschreibungen und Bewertungen auf. Zusammenhänge zwischen dem prozeduralen Wissen und der professionellen Wahrnehmung konnten nicht festgestellt werden.
    • Psychophysiologischer Stress von Lehrkräften im Unterricht und der Zusammenhang mit deren Selbstwertgefühl (Rebecca Charlotte Gimbel, Bachelor of Education)
      Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem psychophysiologischen Stress von Lehrkräften im Unterricht und dessen Zusammenhang mit deren Selbstwertgefühl. Bei acht Lehrkräften (sechs Frauen, zwei Männer; Alterspanne: 29 – 54 Jahre) wurden mittels einer Joystick-Aufgabe und einer Messung der elektrodermalen Aktivität (EDA) subjektive sowie objektive Stresswerte gemessen und diese in einen Zusammenhang gebracht. Weiter wurde anhand von Fragebögen das Selbstwertgefühl der Lehrkräfte untersucht und anschließend überprüft, ob und gegebenenfalls wie das Selbstwertgefühl der jeweiligen Lehrkraft mit den Ergebnissen der Stressmessungen korreliert. Die signifikanten Korrelationen der Ergebnisse der Stressmessungen weisen jeweils nur einen schwachen Zusammenhang auf. Eine signifikante Korrelation zwischen dem Selbstwertgefühl der Lehrkräfte und den Ergebnissen der Stressmessungen wurde nicht festgestellt. Selbstwertgefühl und Lehrerstress stehen scheinbar in keinem Zusammenhang. Aufgrund der begrenzten Aussagekraft der Ergebnisse erscheint es erforderlich, weitere Erhebungen mit einer größeren Stichprobe durchzuführen, um aussagefähigere Ergebnisse zu erhalten.
    • Professionelle Wahrnehmung von Klassenführung und Selbstwirksamkeitserwartungen zu Beginn des Vorbereitungsdienstes – eine Zusammenhangsanalyse (Lisa Florentine Litwitz, Master of Education)
      Wissen über Klassenführung als Teil des pädagogisch-psychologischen Wissens und Lehrerselbstwirksamkeitserwartungen als motivational-affektiver Aspekt stellen einen bedeutsamen Teil der professionellen Handlungskompetenzen von Lehrkräften dar, deren Einfluss sowohl auf die Leistungen der Schüler*innen also auch auf das Wohlbefinden der Lehrkraft selbst in vielen Studien bereits nachgewiesen werden konnte. Die professionelle Wahrnehmung von Unterricht kann als eine Brücke dieser Konstrukte zur Unterrichtspraxis gesehen werden, weswegen ihre Ausbildung als ein zentraler Bestandteil der Lehrerbildung gelten sollte. In welchem Zusammenhang die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung und die Lehrerselbstwirksamkeitserwartungen zu Beginn des Vorbereitungsdienstes stehen, wird in der vorliegenden Arbeit thematisiert. Hierfür nahmen 86 Lehramtsanwärter*innen des Grundschullehramts im Rahmen der inViVo-Studie im Schulbezirk Münster an einer offenen Videoanalyse mit anschließendem Test zur Lehrerselbstwirksamkeit teil. Die Ergebnisse zeigen eine negative Korrelation zwischen den Selbstwirksamkeitserwartungen und den vier erfassten Aspekten der professionellen Wahrnehmung der Lehramtsanwärter*innen. Wie diese Ergebnisse interpretiert werden können und welche Limitationen die durchgeführte Studie aufweist, wird abschließend diskutiert.
    • Evaluation videobasierter Trainingsseminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich der Klassenführung und der mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kultur unter Bezugnahme auf die Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zum Umgang mit Heterogenität (Anna Katharina Schulze Marquarding, Master of Education)
      Lehrkräfte müssen ein hohes Maß an Erwartungen erfüllen, da sie umfangreiches theoretisches Wissen erwerben und dieses zur Bewältigung von Unterrichtssituationen anwenden sollen. Hierbei steht die Lehrerausbildung vor der Herausforderung, dass vermitteltes Wissen nicht zu trägem und unanwendbarem Wissen führen soll. An dieses Problem knüpft das Projekt der Qualitätsoffensiven Lehrerbildung an, welches eine stärkere Theorie-Praxis-Integration fokussiert. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wurden in diesem Rahmen videobasierte Trainingsseminare entwickelt, die zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung und zum Umgang mit Heterogenität beitragen sollen. Das Ziel dieser Arbeit stellt die Evaluation videobasierter Trainingsseminare dar. Hierbei wurde untersucht, inwiefern sich die Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich klassenführungsrelevanter Aspekte und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kulturen verändert. Weiterhin wurde geschaut, ob es Zusammenhänge zu den Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen gibt und wie sich diese anhand der Trainingsseminare verändert haben. Bei der Untersuchung handelte es sich um ein Prä-Post-Kontrollgruppendesign mit 165 Teilnehmern des Lehramts für die Grundschulen. Hierbei wurde mithilfe einer offenen Videoanalyse die Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich klassenführungsrelevanter Events erhoben und mittels eines geschlossenen Tests die Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen der Teilnehmer untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass videobasierte Trainingsseminare die Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung fördern. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass sich die Einstellungen der Studierenden nicht signifikant veränderten. Die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zeigten hingegen eine signifikant positive Veränderung. Darüber hinaus konnte kein Zusammenhang zwischen der Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung und den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen im Umgang mit Heterogenität festgestellt werden.
  • 2018

    • Evaluation eines videobasierten Seminars zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung mit Fokus auf Klassenführung (Lina Eckey, Bachelor of Education)
      Um einen guten Unterricht gestalten und abhalten zu können, benötigt eine Lehrkraft verschiedene Kompetenzen. Dazu gehört unter anderem das Verfügen über Wissen über eine effektive Klassenführung. Dieses reicht für eine effektive Gestaltung des Unterrichts allein jedoch nicht aus. Es ist des Weiteren von Bedeutung, dass die Lehrperson in der Lage ist, klassenführungsrelevante Events in dem komplexen Unterrichtsgeschehen wahrzunehmen, sie richtig zu interpretieren und zusätzlich alternative Handlungen generieren zu können. Die folgende Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der Evaluation eines videobasierten Seminars, welches die Klassenführung sowie die Analyse von Videos thematisierte, zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung mit Fokus auf Klassenführung. Insgesamt nahmen an dieser Interventionsstudie mit quasi-experimentellem Design 32 Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster teil. Untersucht wurde die Fähigkeit der professionellen Wahrnehmung in einem Prä-, Post- und FollowUp-Test. Es zeigten sich mittels Varianzanalysen erwartete signifikante Effekte in drei der vier Teilschritte des Tests. Hoch signifikant war der Interaktionseffekt zwischen Zeit und Gruppe für die Variable ‚Anzahl der interpretierten Events‘. Weiterhin wurden wie vermutet, bis auf eine Ausnahme, in beiden Gruppen keine signifikanten Veränderungen von Post- zu FollowUp-Test festgestellt. Abschließend bewirkte das Trainingsseminar, dass die Teilnehmer der Interventionsgruppe signifikant mehr klassenführungsrelevante Events interpretierten als Events der Lehr-Lern-Kulturen.
    • Evaluation videobasierter Seminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung mit interdisziplinärem Fokus auf Klassenführung (Carolin Holtkamp, Bachelor of Education)
      Die professionelle Unterrichtswahrnehmung ist eine zentrale Kompetenz von Lehrkräften. Diese kann am besten durch praktische Erfahrungen erworben werden, die Studierenden an der WWU Münster mittels videobasierter Lehrmodule ermöglicht werden. Da professionelle Wahrnehmung in Bezug auf verschiedene inhaltliche Facetten stattfinden kann, wird in der vorliegenden Erhebung ermittelt, ob professionelle Unterrichtswahrnehmung mittels Videoanalyse in einem interdisziplinären Seminar genauso gut vermittelt werden kann, wie in einem nicht-interdisziplinären Seminar. Der Fokus liegt dabei auf klassenführungsrelevanten Unterrichtsereignissen. Mithilfe offener Analysen wird die Entwicklung der professionellen Unterrichtswahrnehmung bezüglich beider inhaltlichen Facetten in den beiden Vergleichsgruppen aufgezeigt, um später die Kommentare anhand eines Masterratings und eines Kodiermanuals quantitativ zu analysieren und auszuwerten. Daraufhin werden die Ergebnisse der Auswertung diskutiert und die Grenzen der Studie aufgezeigt.
    • Evaluation eines videobasierten Seminars zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung mit interdisziplinärem Fokus auf Klassenführung und Lehr-Lern-Kultur (Marvin Ottenjann, Bachelor of Education)
      Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern ein videobasiertes Hochschulseminar mit interdisziplinärem Fokus auf Klassenführung und Lehr-Lern-Kulturen die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Lehramtsstudierenden fördern konnte. Auf Grundlage bisheriger Studien zum Einsatz von Unterrichtsvideos zur Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung wird vermutet, dass sich die professionelle Unterrichtswahrnehmung der teilnehmenden Studierenden in der Beschreibung, Interpretation, Bewertung und Angabe von Handlungsalternativen signifikant verbessert. Um diese Hypothesen prüfen zu können, wurden insgesamt 40 Lehramtsstudierende im Rahmen einer Prä-Post-Follow-Up-Interventionsstudie unter Berücksichtigung einer unbehandelten Kontrollgruppe auf die Entwicklung ihrer professionellen Unterrichtswahrnehmung hin untersucht. Es konnten dabei signifikante Verbesserungen der Experimentalgruppe in Bezug auf die Anzahl interpretierter Unterrichtsereignisse sowie auf das Bewertungsniveau und das Niveau der angegebenen Handlungsalternativen festgestellt werden. Diese Verbesserungen waren auch gegenüber der unbehandelten Kontrollgruppe signifikant. In Bezug auf die Anzahl beschriebener Ereignisse sowie das Interpretationsniveau konnten wider Erwarten keine Verbesserungen festgestellt werden. Mögliche Gründe für diese unerwarteten Ergebnisse sowie mögliche Rückschlüsse auf das Zusammenwirken von Unterrichtsvideos, interdisziplinärem Seminarfokus und professioneller Unterrichtswahrnehmung werden diskutiert.
    • Evaluation (interdisziplinärer) videobasierter Seminare zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kultur (Jana Sieper, Master of Education)
      Eine effektive Klassenführung sowie die kognitive Aktivierung der Schülerinnen und Schüler sind wesentliche Bestandteile eines guten Unterrichts. Damit diese realisiert werden können, ist die Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung unabdingbar. In der vorliegenden Evaluationsstudie wird untersucht, ob durch (interdisziplinäre) Seminare die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung und mathematikdidaktischer Lehr-Lern-Kultur von Studierenden gefördert werden kann. Ferner wird überprüft, ob ein interdisziplinäres Seminar einen Mehrwert gegenüber einem Seminar, in dem die professionelle Unterrichtswahrnehmung nur hinsichtlich pädagogisch-psychologischer bzw. mathematikdidaktischer Events gefördert wird, bietet. Insgesamt nahmen 68 Studierende des Grundschullehramts an der Studie mit einem quasi-experimentellen Prä-Post-Follow-Up-Kontrollgruppendesign teil. Die Experimentalgruppe nahm an einem interdisziplinären Seminar teil, während sich je eine Trainingsgruppe in einem Seminar mit der Thematik der Klassenführung bzw. der mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Kultur auseinandersetzte. Mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung konnte gezeigt werden, dass sich die Trainingsgruppen signifikant im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe verbesserten. In Bezug auf Klassenführung stellte sich heraus, dass das interdisziplinäre Training einen Mehrwert bietet. Hier zeigten sich insbesondere ein signifikanter Unterschied mit einem mittleren Effekt hinsichtlich des Monitorings. In Bezug auf mathematikdidaktische Lehr-Lern-Kultur zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der Experimentalgruppe und der betreffenden Trainingsgruppe.
    • Professionelle Wahrnehmung von Klassenführungskompetenzen - Expertiseunterschiede zwischen Bachelor- und Masterstudierenden des Grundschullehramts (Larissa Wall, Bachelor of Education)
      Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, Gruppenunterschiede zwischen Bachelor- und Masterstudenten hinsichtlich der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführungskompetenzen aufzuzeigen. Hierfür wurde eine Querschnittsstudie durchgeführt. Für eben diese wurden 93 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, von denen sich 50 im Bachelor und 43 im Masterstudium des Grundschullehramtes befanden. Die Studie bestand aus einer offenen und einer standardisierten Videoanalyse sowie dem ProWin-Test. Die Ergebnisse konnten größtenteils die zuvor aufgestellten Annahmen nicht bestätigen und geben neue Ansätze zur weiteren Auseinandersetzung. Außerdem lassen sich Rückschlüsse auf die universitäre Lehrerausbildung ziehen. Die Bachelorarbeit ist sowohl für Studierende der verschiedenen Lehramtsstudiengänge, wie auch für die weitere Forschung interessant.
  • 2017

    • Evaluation eines interdisziplinären videobasierten Trainingsseminars zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung in heterogenen Lernsettings (Karolin Hartmann, Master of Education)
      Bei der Gestaltung eines lernförderlichen Unterrichts stellt eine effiziente Klassenführung eine wichtige Bedingung dar. Für die Umsetzung dieser bedarf es jedoch des Erkennens und theoriegeleiteten Interpretierens klassenführungsrelevanter Ereignisse. Diese Fähigkeiten werden im Konstrukt der professionellen Unterrichtswahrnehmung umschrieben. Die vorliegende Arbeit stellt die Evaluation eines interdisziplinären videobasierten Trainingsseminars dar, welches die Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Studierenden beabsichtigte. Es galt der Frage nachzugehen, inwiefern sich die Leistungen der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer im Vergleich zu denen einer Kontrollgruppe veränderten. Neben den Leistungen derer, die am einsemestrigen Seminar teilnahmen, wurden daher auch die von Studierenden einer Kontrollgruppe im quasi-experimentellen Prä-Post-Design untersucht. Insgesamt wurden so die offenen Analysen von insgesamt 23 Studierenden mit Blick auf die Wahrnehmung der Klassenführung ausgewertet, wobei der Fokus auf die Prinzipien Monitoring, prozessuale Strukturierung und Etablierung von Regeln und Routinen gelegt wurde. Die Ergebnisse von Varianzanalysen zeigen, dass die Studierenden der Experimental- im Vergleich zu denen der Kontrollgruppe eine Steigerung in der Anzahl erkannter Ereignisse mit signifikantem Effekt aufweisen. Das Analyseniveau der Interpretationen stieg bei Studierenden der Experimentalgruppe an, es zeigten sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe und auch die Anzahl der durchgeführten Analyseschritte veränderte sich nicht signifikant unterschiedlich.
    • Differentielle Unterschiede zwischen Bachelor- und Masterstudierenden des Grundschullehramtes hinsichtlich des Einflusses kognitiver Fähigkeiten auf situationsgebundene professionelle Kompetenzen (Christina Gippert, Master of Education)
      Die professionelle Unterrichtswahrnehmung als einer der zentralen Aspekte der professionellen Kompetenz von Lehrkräften beruht auf dem verfügbaren situierten und handlungsnahen Wissen und entwickelt sich mit zunehmender Praxiserfahrung. Um Kompetenzen in diesem Bereich erfassen zu können, wird meist auf die videobasierte Analyse von Unterrichtssituationen zurückgegriffen. Dabei stellt das Rezipieren von Filmmaterial aus kognitionspsychologischer Sicht einen Informationsverarbeitungsprozess dar, der durch hohe allgemeine kognitive Fähigkeiten begünstigt wird. Inwiefern die Verfügbarkeit von allgemeinen kognitiven Kompetenzen die Fähigkeit der professionellen Unterrichtswahrnehmung als situationsgebundene professionelle Kompetenz beeinflusst, wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht. Neben der Fähigkeit zur professionellen Unterrichtswahrnehmung wurden das pädagogisch-psychologische Wissen sowie allgemeine kognitive Fähigkeiten im Bereich der Intelligenz, der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses sowie der Aufmerksamkeitsfähigkeit von insgesamt 75 Bachelor- und Masterstudierenden des Grundschullehramtes erhoben, wobei kein Einfluss der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten auf situationsgebundene professionelle Kompetenzen, unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit, ausgemacht werden konnte. Die Konsequenzen dieser Erkenntnis in Bezug auf den Einsatz der videobasierten Unterrichtsanalyse in der Lehrer(aus)bildung sowie hinsichtlich der Validität des eingesetzten Messinstruments werden diskutiert.

  • 2015

    • Der Vergleich zwischen text- und videobasierter Unterrichtsanalyse in Bezug auf die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung, Leistungsmotivation und Cognitive Load (Karsten Burgula, Master of Education)
      Die Kompetenz eine Klasse zu führen wird als eine der relevantesten Kompetenzen zur Durchführung erfolgreichen Unterrichts angesehen. Dabei hat sie nicht nur positive Auswirkungen auf den Unterricht, wie die Maximierung effektiver Lernzeit und Minimierung von Unterrichtsstörungen, sondern auch auf Lehrkräfte selbst, was sich zum Beispiel in psychischer Entlastung äußert. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass sich schon Lehramtsstudierende in der Lehrerausbildung mit dem Konzept der Klassenführung beschäftigen und so die notwendigen Kompetenzen entwickeln, um erfolgreich in den Beruf zu starten. Die Förderung der Klassenführungskompetenz ist über das Ausbilden von professioneller Wahrnehmung möglich. Dabei gibt es verschiedene Konzepte die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung zu trainieren. Größtenteils setzen diese auf fallbasiertes Lernen. Dabei kommt text und videobasiertes Fallmaterial zum Einsatz welches durch medienspezifische Vor- und Nachteile gekennzeichnet ist. Besonders im Zuge von längerfristig angesetzten Trainings zu Förderung der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung werden videobasierte Fälle bevorzugt, da sie mit einer höheren Motivation, einer realitätsnäheren Abbildung von Unterrichtssituationen ohne Reduzierungen von Informationen sowie einer geringeren kognitiven Belastung einhergehen. Ob sich diese Ergebnisse allerdings auch auf kurzfristig angelegte Analyseaufgaben zu Unterrichtssituationen übertragen lassen, ist die zentrale Fragestellung der vorliegenden Studie. Im Rahmen dieser Arbeit wurden 59 Studierende des Lehramts für Grundschulen der Westfälischen Wilhelms-Universität randomisiert in zwei Untersuchungsgruppen jeweils entweder mit text- oder videobasierten Fallmaterial konfrontiert und deren Unterrichtsanalysen quantitativ verglichen. Des Weiteren wurde die Motivation und kognitive Belastung der Probandinnen und Probanden in Abhängigkeit vom eingesetzten Medium untersucht. Es zeigte sich, dass textbasiertes Fallmaterial zwar als herausfordernder empfunden wird, sich die Motivation zwischen den beiden Gruppen Text und Video allerdings in keiner anderen der ebenfalls untersuchten Subskalen zur Motivation signifikant unterscheidet. Allerdings konnte festgestellt werden, dass die Bearbeitung eines textbasierten Falls mit einer höheren kognitiven Belastung einhergeht und die Studierenden der Textgruppe signifikant mehr klassenführungsspezifische Situationen im Bereich rules and procedures wahrnehmen und nennen als die Videogruppe. Dieser signifikante Unterschied ist allerdings auf keine andere der untersuchten Facetten nach Kounin withitness, overlapping oder smoothness and momentum auszumachen. Die Ergebnisse werden hinsichtlich aktueller Forschungsergebnisse diskutiert und Implikationen für eine weitere Forschung und Praxis aufgezeigt.
    • Die professionelle Wahrnehmung von Lehrpersonen und Studierenden - eine quantitative Inhaltsanalyse von kognitiven Interviews (Vanessa Groß-Hardt, Bachelor of Education)
      Die professionelle Wahrnehmung klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse stellt eine Kernkompetenz der Lehrkräfte dar. Mit dieser sind sie in der Lage, die komplexen Prozesse des Unterrichts zu steuern, um Störungen vorzubeugen und folglich eine maximale Lernzeit für die Schüler zu ermöglichen. Da sich die professionelle Wahrnehmung von Experten und Novizen in wesentlichen Merkmalen unterscheidet, wird in der vorliegenden Studie ein Vergleich dieser beiden Gruppen angestrebt. Mithilfe von kognitiven Interviews zu ausgewählten Unterrichtsvideos soll die Analysekompetenz dieser aufgezeigt werden, um im späteren Verlauf die Aussagen anhand eines theorie-basierten Kodiermanuals quantitativ zu analysieren und auszuwerten. Die Grenzen der Erhebung, sowie Konsequenzen für die Theorie bezüglich der Unter-schiede in der professionellen Wahrnehmung von Experten und Novizen werden diskutiert.
    • Unterschiede in der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung zwischen Lehrern und Studierenden - eine inhaltsanalytische Auswertung der Laut-Denken-Methode (Karolin Hartmann, Bachelor of Education)
      In dieser Arbeit wurden Differenzen in der professionellen Wahrnehmung zwischen zehn erfahrenen Lehrpersonen und zehn Lehramtsstudierenden untersucht. Der Fokus lag auf den Merkmalen effizienter Klassenführung. Diese stellt eine wichtige Bedingung für die Gestaltung eines lernförderlichen Unterrichts dar. Dazu müssen Lehrkräfte jedoch über die Fähigkeit einer professionellen Wahrnehmung verfügen, welche bei Experten und Novizen nicht in gleichem Maße ausgeprägt ist. Als Methodik wurden Unterrichtsvideos gewählt, welche den Probanden unter Einsatz der Laut-Denken-Methode gezeigt wurden. Im Anschluss erfolgte eine Auswertung aller Aussagen und eine Überprüfung zuvor aufgestellter Hypothesen. Signifikante Unterschiede konnten vor allem bei der Wahrnehmung von Allgegenwärtigkeit und Strukturierung des Unterrichts festgestellt werden. Andere Hypothesen, welche auf der Grundlage von Forschungsliteratur aufgestellt wurden, wurden jedoch nicht bestätigt. Zudem werden methodische Grenzen und Konsequenzen aus den Ergebnissen bezüglich Unterschieden in der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung diskutiert.
    • Der Zusammenhang zwischen professioneller Wahrnehmung und effektiver Klassenführung aus Schüler- und Lehrerperspektive in der Grundschule (Christine Klassen & Melisa Wissemann, Master of Education)
      In einigen Forschungsarbeiten wurde bereits gezeigt, dass Klassenführung eine wichtige Kompetenz einer Lehrkraft ist (Baumert & Kunter, 2011). Ebenso wurde festgestellt, dass auch die professionelle Unterrichtswahrnehmung ein wesentlicher Bestandteil von Lehrer-expertise1 ist (Sherin, 2007; Stürmer 2011). Es wurde bisher allerdings wenig untersucht, inwieweit sich die professionelle Unterrichtswahrnehmung auf das praktische Handeln der Lehrkraft auswirkt. Kersting, Givvin, Sotelo und Stigler (2012) zeigen erste Befunde darüber, dass die professionelle Unterrichtswahrnehmung positiven Einfluss auf Schülerleistungen nimmt. In dieser Arbeit soll nun daran angeknüpft werden mit der Fragestellung, welche Bedeutung die professionelle Wahrnehmung auf das Handeln der Lehrperson hinsichtlich der Klassenführung hat. Diese Studie beschäftigt sich also mit der Frage, wie die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung und die Handlungskompetenz von Lehrkräften hinsichtlich ihrer Klassenführung zusammenhängen. Es geht also darum, herauszufinden, ob gute Beobachter auch effektive Klassenmanager sind. Um die Klassenführungskompetenz (Strukturierung, Störungsprävention, Regelklarheit und Disziplin) der Lehrpersonen zu messen, wurden sowohl Schüler (N= 810) mit Hilfe von Fragebögen, als auch die Lehrkräfte (N= 37) durch Selbsteinschätzungsbögen befragt. Außerdem wurde eine Onlinebefragung durchgeführt, in der die professionelle Wahrnehmung (Allgegenwärtigkeit, Strukturierung, Regeln und Routinen) der Lehrpersonen (N= 42) hinsichtlich der Klassenführung durch das Analysieren von Unterrichtsvideos getestet wurde. Die Auswertung der Schülerratings lassen auf keinen signifikanten Zusammenhang zwischen professioneller Wahrnehmung und der Handlungskompetenz von Lehrkräften hinsichtlich der Klassenführung schließen. Allerdings gibt es bei den Ergebnissen der Selbsteinschätzung einige Hinweise auf Zusammenhänge zwischen der professionellen Wahrnehmung von Monitoring und der Selbsteinschätzung der Lehrkräfte bei der Strukturierung. In dem abschließenden Diskussionsteil werden die Ergebnisse in Bezug auf bestehende Forschungsergebnisse diskutiert und Limitationen dieser Studie sowie der Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten erörtert.
  • 2014

    • Wie hängt die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung mit Lehrerselbst-wirksamkeitsüberzeugungen und selbsteingeschätzten (Thorsten Finke, Bachelor of Education)
      In dieser Bachelorarbeit werden die Zusammenhänge zwischen der professionellen Wahrnehmung klassenführungsspezifischer Situationen und den Lehrerselbstwirksamkeitsüberzeugungen anhand einer Umfrage von 88 Lehrkräften untersucht. Die Lehrkräfte schätzen zuerst ihre eigenen Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Überzeugungen ein und analysierten anschließend 3 bis 5-minütige Unterrichtsszenen aus dem Sachunterricht in der Grundschule. Die Auswertung der Daten legt nahe, dass es Zusammenhänge zwischen der Lehrerselbstwirksamkeitserwartung und der professionellen Wahrnehmung klassenführungsspezifischer Situationen gibt, aber nur wenn sich die Selbsteinschätzung der Lehrkräfte auf ihre Kompetenz bezieht. Die Einschätzung des eigenen Wissens oder die Überzeugungen hatten keinen Einfluss auf die professionelle Wahrnehmung.
    • Professionelle Wahrnehmung von Klassenführung: Ein Novizen-Experten-Vergleich mittels kognitiver Interviews (Annika Lau, Master of Education)
      Gelungener Unterricht beruht auf einer effektiven Klassenführung. Diese setzt unter anderem voraus, dass Lehrkräfte im Unterricht beobachtete Ereignisse richtig interpretieren und treffende Schluss-folgerungen daraus ziehen können. Diese Fähigkeit wird als professionelle Wahrnehmung bezeichnet und stellt eine Schlüsselkompetenz in der Entwicklung vom Novizen zum Experten dar. Die Unterschiede, die zwischen diesen beiden Gruppen in Hinblick auf die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung bestehen, sollen im Rahmen dieser Studie an Studierenden und erfahrenen Lehrkräften untersucht werden. Als Erhebungsmethode werden kognitive Interviews eingesetzt
    • Professionelle Wahrnehmung von klassenführungsrelevanten Ereignissen in der Grundschule - Expertiseunterschiede zwischen Studierenden, ReferendarInnen und LehrerInnen (Teresa Japes)
      Diese Arbeit möchte die Frage beantworten, ob sich hin-sichtlich der professionellen Wahrnehmung von klassen-führungsrelevanten Ereignissen in der Grundschule die Ergebnisse der Expertiseforschung replizieren lassen. Die anhand der hier vorgestellten Untersuchung aufgedeckten Unterschiede zwischen den Expertisegruppen der Studierenden, Referendare/Referendarinnen und Lehrpersonen könnten die Ergebnisse der Expertiseforschung stützen, sind jedoch nur in den seltensten Fällen signifikant. Diese Untersuchung bestätigt daher nicht, dass die Wahrnehmungs- und Analysekompetenz von erfahrenen Lehrkräften ausgeprägter ist als die von Studierenden oder Referendaren/Referendarinnen. Vor diesem Hintergrund soll eine mögliche Optimierung des Untersuchungsdesigns aufgezeigt werden.
    • Vergleich einer text- und videobasierten Intervention zur professionellen Wahrnehmung von Klassenführung. Evaluation anhand von offenen Unterrichtsanalysen (Sarah Kramer, Master of Education)
      Erfolgreiche Klassenführung kennzeichnet sich dadurch aus, dass klassenführungsrelevante Unterrichtsereignisse mit Hilfe von theoretischem Wissen erkannt und anschließend analysiert werden können. Diese professionelle Wahrnehmung sollte laut Forschungsstand schon während der universitären Lehrerbildung gefördert werden. Methoden für die Förderung der professionellen Wahrnehmung sind die Videoanalyse von Unterrichtssituationen und die Analyse von Fallbeispielen. Diese Arbeit zeigt die Befunde einer Evaluationsstudie eines text- und videobasierten Seminars zur Förderung der professionellen Wahrnehmung. Dabei liegt der Fokus auf der Verbesserung der Klassenführungsfacetten Allgegenwärtigkeit, Strukturierung und Regeln und Routinen. Zusätzlich steht der Vergleich der Fördermaßnahmen mit den Medien Video und Text im Vordergrund. Die Ergebnisse der Evaluation konnten die Effektivität des Trainingsprogramms zur Verbesserung der professionellen Wahrnehmung nicht bestätigen sowie auch kein Vorteil bei der Wahl des Mediums Video als Fördermaßnahme nachgewiesen werden konnte.
    • Sind gute Beobachter auch effektive Klassenmanager? Der Zusammenhang zwischen professioneller Wahrnehmung und effektiver Klassenführung (Julia Hellermann)
      Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die professionelle Wahrnehmung der Klassenführung einer Lehrkraft mit ihrer Handlungskompetenz zusammen-hängt und ob schließlich gute Beobachter auch bessere Klassenmanager sind. Für die Er-fassung der professionellen Wahrnehmung wurde eine Videoanalyse mit den Lehrkräften durchgeführt. Die Einschätzung der Handlungskompetenz der Lehrpersonen wurde durch eine Befragung der Schülerinnen und Schüler durch Fragebögen erfasst. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Klassenführungsdimensionen Allgegenwärtigkeit und Strukturierung und einem erfolgreichen Lehrerhandeln gibt. Außerdem werden Grenzen und Möglichkeiten diskutiert, wie diese Ergebnisse weiter erforscht und für die Verbesserung der Lehrerbildung genutzt werden.
    • Professionelle Wahrnehmung von Klassenführungskompetenzen -  Expertiseunterschiede zwischen Studierenden und Referendar_innen (Christina Gippert)
      Die professionelle Wahrnehmung von Unterricht sowie die Klassenführung gelten als wichtige Aspekte des Professionswissens einer Lehrkraft und wurden bereits in vielerlei Hinsicht erforscht. Inwiefern lassen sich Unterschiede zwischen den Expertisegruppen der Studierenden und Referendar_innen in Bezug auf professionelle Wahrnehmung der Klassenführungskompetenzen Allgegenwärtigkeit, Strukturierung und Regeln und Routinen feststellen? Decken sich diese Ergebnisse mit bisherigen Ergebnissen der Expertiseforschung zum Lehrerberuf?  Die im Rahmen des ViU-Projektes durchgeführte Online-Studie mit 20 Studierenden und 17 Referendar_innen versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Auch wenn die Ergebnisse letztendlich keine signifikanten Unterschiede nachweisen können, so lassen sich dennoch weitere Fragestellungen und Konsequenzen ableiten, die die Notwendigkeit der weiteren Expertiseforschung im Hinblick auf den Lehrerberuf unterstreichen.
    • Gibt es einen Unterschied in der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung im Grundschulunterricht zwischen Studierenden, Referendaren und Lehrkräften? - Eine Querschnittsstudie (Karsten Burgula)
      Professionelle Wahrnehmung von Unterrichtssituationen ist eine wichtige Kompetenz auf dem Weg vom Novizen zum Experten im Lehrerberuf, die gelungenen Unterricht und professionelles Handeln im Klassenraum ermöglicht. Gerade die professionelle  Wahrnehmung von Klassenführung stellt dabei einen besonderen Teilaspekt dar, da Klassenführung wichtig für den Erfolg des durchgeführten Unterrichts ist. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Fähigkeit bei Novizen und Experten unterschiedlich ausgeprägt ist, wobei sie bei Experten stärker entwickelt ist als bei Novizen. Mit dem Unterschied zwischen den drei Expertisegruppen Studierenden, Referendaren und Lehrkräften in Bezug auf die professionelle Wahrnehmung von Klassenführung im Grundschulunterricht beschäftigt sich diese Bachelorarbeit. Zu diesem Zweck wurde eine Erhebung durchgeführt, in der diese drei Gruppen unterschiedlicher Expertisestufen Unterrichtssituationen analysierten und die Ergebnisse miteinander verglichen wurden.
    • Unterschiede in der Klassenführung zwischen einer zweiten und einer vierten Klasse - Eine videobasierte Fallanalyse zu Regeln und Routinen (Anne Maria kleine Stüve)
      Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es Unterschiede in der Verwendung von Regeln, Routinen und Ritualen in den verschiedenen Phasen der Grundschulzeit gibt. So weisen Evertson und Emmer (2009) darauf hin, dass Regeln und Routinen speziell für jede Klasse ausgewählt werden müssen, je nachdem, welche Art von Klassengemeinschaft gebildet werden soll. Aus diesen Überlegungen resultiert die Frage, wie das Alter der Kinder und die damit einhergehenden veränderten Ansprüche der Kinder mit der Klassenführung zusammenhängen. Anhand einer videobasierten Fallanalyse soll überprüft werden, welche Unterrichtsaktivitäten welche Klassenführungsmaßnahmen in Bezug auf Regeln, Ritualen und Routinen fordern. Zusätzlich wird untersucht, welche Klassenführungsmaßnahmen bezogen auf Regeln, Routinen und Ritualen in einer zweiten und einer vierten Klasse auftreten.
    • Der Zusammenhang zwischen Klassenführung und Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern - Eine Videoanalyse einer Doppelstunde aus dem naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht (Kai Kleine Vennekate)
      Diese Arbeit befasst sich mit einer standardisierten Videoanalyse einer Doppelstunde aus dem naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht. Der Zusammenhang zwischen der Klassenführung der Lehrkraft und der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler soll dabei untersucht werden. Die grundlegenden Forschungsarbeiten von Jacob S. Kounin stellen dabei den Ausgangspunkt dar. Es wird untersucht, ob die Ergebnisse aus seinen Forschungsarbeiten auch in einer Doppelstunde aus modernem Unterricht bestätigt werden können. Durch eine Kodierung, in der mit dem Programm Interact die unterschiedlichen Kategorien für Zeitspannen von jeweils 15 Sekunden kodiert werden, ergeben sich die gesuchten Zusammenhänge und einzelne Unterrichtssequenzen können qualitativ diskutiert werden. Zudem werden besonders jene Unterrichtsaktivitäten in den Blick genommen, die Kounin in seiner Forschung nicht untersuchte. Der positiven Korrelationen zwischen der Klassenführung und der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler aus Kounins Studie konnten auch in dieser Studie gefunden werden - auch für andere Unterrichtsaktivitäten als Stillarbeits- und Übungsphasen. Die Konsequenzen dieser Studie in Bezug auf die Resultate von Jacob S. Kounin werden abschließend diskutiert.
  • 2013

    • Evaluation eines Seminars zur Klassenführung unter besonderer Berücksichtigung der Facette Allgegenwärtigkeit (Marilena Bruns)
      Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, inwieweit die professionelle Wahrnehmung klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse bereits während des Studiums von Lehramtsstudierenden gefördert werden kann. Der besondere Fokus liegt hierbei auf der Frage, ob eine Förderung im Rahmen eines videobasierten Seminars einen stärkeren Effekt erzielt als ein Seminar auf Basis von schriftlichen Unterrichtsvignetten. Zu diesem Zweck wurden zwei Pilotseminare an der Universität Münster über ein Semester hinweg (unter anderem von den TeilnehmerInnen1) evaluiert. Auch eine Kontrollgruppe wurde hinsichtlich ihrer professionellen Wahrnehmung untersucht. Die Auswertung des Trainingseffekts ergab, dass es vom Beginn bis zum Ende der Vorlesungszeit eine signifikante Steigerung der professionellen Wahrnehmungskompetenz gab. Allerdings waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Teilnehmern des videobasierten Seminars, den Teilnehmern des textbasierten Seminars und der Kontrollgruppe festzustellen. Zusätzlich wurde bei den Seminarteilnehmern eine Prozessevaluation hinsichtlich ihrer motivationalen, affektiven und formalen Einschätzung des Seminarkonzepts durchgeführt. Hierbei zeigte sich ein signifikant höherer Grad an Interesse bei den Teilnehmern des videobasierten Seminars.
    • Evaluation eines Seminars zur Klassenführung unter besonderer Berücksichtigung der Facette Strukturierung (Julia Jüsten)
      Eine gelungene Klassenführung bedingt zunächst einmal die Fähigkeit klassenführungsrelevante Unterrichtsereignisse zu erkennen, diese mit Hilfe theoretischen Wissens zu analysieren und Handlungsmöglichkeiten nennen zu können. Aufgrund der großen Bedeutung dieser professionellen Wahrnehmung für die Lehrerexpertise sollte diese bereits während der Ausbildung von angehenden Lehrkräften gefördert werden. Ein Mittel dazu ist die Analyse von Unterrichtsvideos. Nachfolgend werden die Ergebnisse der Evaluation eines videobasierten Seminars zur Förderung der professionellen Wahrnehmung präsentiert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit der Klassenführungsdimension der Strukturierung sowie auf der affektiven, emotionalen und motivationalen Selbsteinschätzung der Seminarteilnehmer. Die Befunde der Evaluationsstudie konnten nicht die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen zur Verbesserung der professionellen Wahrnehmung nachweisen. Hinsichtlich der Prozessevaluation zeigte sich in beiden Experimentalgruppen eine signifikante Steigerung der Selbsteinschätzung bezüglich der Klassenführungs- sowie Analysefähigkeit. Außerdem wurde das videobasierte Seminar von Studierenden als interessanter empfunden als das Textgestützte.
  • 2012

    • Analyse klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse im naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht am Beispiel von Allgegenwärtigkeit und Überlappung (Marilena Bruns, Bachelor of Education)
      Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, inwieweit die Klassenführung als Lehrerkompetenz für erfolgreichen Grundschulunterricht von Bedeutung ist. Dazu wird eine Videoaufzeichnung von naturwissenschaftlichem Grundschulunterricht hinsichtlich Kounins Klassenführungsdimensionen der Allgegenwärtigkeit und der Überlappung analysiert. Des Weiteren kann die in dieser Arbeit vorgenommene Analyse als Grundlage für Lehrveranstaltungen in der Lehramtsausbildung dienen. In diesem Zusammenhang wird die Videoanalyse als ein Mittel vorgestellt, um Lehramtsstudenten zur Entwicklung von  unterrichtsbezogener Analysekompetenz (professional vision) zu verhelfen. Auch die Begrenzungen des Mediums Video werden dabei aufgezeigt.
    • Analyse klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse im naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht am Beispiel von Reibungslosigkeit und Schwung (Julia Jüsten, Bachelor of Education)
      Diese Arbeit möchte die Frage beantworten, welche Bedeutung die Klassenführung als eine Facette der Lehrerkompetenzen für erfolgreichen Unterricht hat. Der Fokus liegt dabei auf den Klassenführungsdimensionen Reibungslosigkeit und Schwung nach Kounin, die mit Hilfe eines Unterrichtsvideos analysiert werden. Anhand der Analyse zeigt sich die große Bedeutung eines reibungslosen Ablaufs und eines angemessenen Tempos im Unterricht. Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass sich die Dimensionen der Klassenführung Reibungslosigkeit und Schwung auch untereinander beeinflussen und einander sogar bedingen können. Besonders im Hinblick auf eine mögliche Verwendung der Ergebnisse dieser Arbeit in einem Seminar zur Förderung unterrichtsbezogener Analysekompetenz werden die Chancen und Grenzen der Videoanalyse als Vermittler zwischen Theorie und Praxis aufgezeigt.