Menschliche Manipulationshandlungen
Neurophysiologische Validierung ihrer formalen Charakterisierung

Ansprechpartnerin: Jennifer Pomp

Menschliche Handlungen setzen sich aus einzelnen Handlungsschritten zusammen. Obwohl sich subjektiv für den Beobachter einer Handlung ein glattes, kontinuierliches Bewegungsmuster ergibt, kann dieser die konstituierenden Handlungsschritte ohne Mühe identifizieren und (etwa per Tastendruck) anzeigen. Unklar ist jedoch, inwiefern diese so erhaltenen Segmentierungen tatsächlich die neuronalen Prozesse wiederspiegeln, die auch bei der neuronalen Verarbeitung der beobachteten Handlung eine Rolle spielen. Um dieser Frage nachzugehen, wollen wir in diesem Projekt zunächst Handlungssegmente mit computerbasierten Methoden rein aufgrund von Objektrelationen und Bewegungstrajektorien quantifizieren. Auf dieser Grundlage untersuchen wir, inwieweit diese Segmente denjenigen entsprechen, die ein Beobachter entweder per Tastendruck anzeigt (Verhaltenskorrelat) oder die sich in seiner neuronalen Aktivität (fMRT) bei bloßer Beobachtung spontan niederschlagen (neuronales Korrelat).
Das Ziel dieser Arbeiten ist eine objektive Beschreibung von Manipulationshandlungen und deren biologische Validierung durch behaviorale und neuronale Korrelate im Menschen.

Dieses Projekt wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (SCHU1439-8-1)
Literatur

Literatur:

Pomp, J., Heins, N., Trempler, I., Kulvicius, T., Tamosiunaite, M., Mecklenbrauck, F., Wurm, M.F., Wörgötter, F., Schubotz, R.I. (2021) Touching events predict human action segmentation in brain and behavior. NeuroImage, 243 (2021) 118534, doi.org/10.1016/j.neuroimage.2021.118534

Ziaeetabar, F., Pomp, J., Pfeiffer, S., El-Sourani, N., Schubotz, R.I., Tamosiunaite, M., Wörgötter, F. (2020). Using enriched Semantic Event Chains to model human action prediction based on (minimal) spatial information. PLOS One, 15(12): e0243829, doi.org/10.1371/journal.pone.0243829