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Im Interview mit Rebecca Buchanan

Rebecca Buchanan ist die Herausgeberin des heidnischen Literaturmagazins Eternal Haunted Summer. In ihren Texten geht es meist um die Überschneidung von Spiritualität, Mythologie und der natürlichen Welt.

Ihre Novellen, Kurzgeschichten und Gedichte wurden in einer Vielzahl von Publikationen veröffentlicht, darunter Abyss & Apex, Cosmic Roots and Eldritch Shores, Enchanted Conversation, Eye to the Telescope und Silver Blade, um nur einige zu nennen.

Ihr Gedicht "Heliobacterium Daphnephilum" wurde 2020 mit dem Rhysling Award (long form) der Science Fiction and Fantasy Poetry Association ausgezeichnet.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Rebecca Buchanan.

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Im Interview mit Aliya Whiteley

Aliya Whiteleys Romane und Novellen wurden für mehrere Preise nominiert, darunter der Arthur C. Clarke Award und ein Shirley Jackson Award. Ihre Kurzgeschichten erschienen in Interzone, Beneath Ceaseless Skies, Black Static, Strange Horizons, The Dark, McSweeney's Internet Tendency und The Guardian sowie in Anthologien wie Unsung Stories' 2084 und Lonely Planet's Better than Fiction. Wir sprechen mit ihr über die Kurzgeschichte "Peace, Pipe" (2018).

Weitere Informationen finden Sie auf ihrer Website.
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Sue Burke Headshot
© Sue Burke

Im Interview mit Sue Burke

Eine der Autorinnen unserer Ausstellung ist Sue Burke. Teile ihres Roman "Semiosis" (2018) sind aus der Sicht des Bambus Stevland geschrieben, der auf dem Planeten Pax ein Bündnis mit Kolonist:innen eingeht. Im Interview beschreibt sie den Prozess und die Motivation, ihr Buch zu schreiben, sowie die Gedanken und Konzepte dieser Mensch-Pflanze-Beziehung!

Sue Burke ist eine amerikanische Schriftstellerin und Übersetzerin und begann ihre berufliche Laufbahn als Teammanagerin für ihre Lokalzeitung. Sie ist auch ein großer Science-Fiction-Fan und arbeitete für Zeitungen und Zeitschriften als Reporterin und Redakteurin. Burke begann 1995 mit der Veröffentlichung von Belletristik.

 

Mehr über die Autorin? Hier geht's zu ihrer Website.
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Hinter den Kulissen - Team Szenografie

Diesmal im Interview: Jule Hayen aus dem Team Szenografie.

Was ist die Aufgabe eures Teams? Woran arbeitet ihr momentan?

Die Hauptaufgabe des Teams Szenografie liegt in der dramaturgischen Gestaltung des Raums. Wir überlegen uns, wie die vom Recherche-Team erarbeiteten Inhalte inszeniert werden können, wie sich Text in Formsprache übersetzen lässt und natürlich welche Perspektiven sich den Besucher*innen hierdurch eröffnen. Dabei versuchen wir stets die räumlichen Gegebenheiten der Orangerie genauso zu berücksichtigen, wie die inhaltlichen Schwerpunkte. Umso hilfreicher ist es deshalb, dass einige Mitglieder der Szenografie ebenfalls an der Recherchearbeit beteiligt und mit den Texten entsprechend vertraut sind.
Nachdem wir uns in einem ersten Schritt für eine bestimmte Raumeinteilung entschieden haben, galt unsere Aufmerksamkeit der Suche nach einer passenden ‚Makrostruktur‘, die gleichzeitig als Träger für unsere Exponate fungieren, aber genauso eine spezifische Formsprache mit sich bringen sollte.
Momentan widmen wir uns den einzelnen ausgewählten Texten und Medien und der Frage, wie wir sie im Gesamtgefüge präsentieren wollen, welche Verbindungen und Inhalte den Besucher*innen auf welche Weise vermittelt werden sollen. Ein nächster Schritt wird dann die architektonische Konkretisierung sein.

Was macht dir am meisten Spaß?

Wie für die Mehrheit in unserem Team ist die Szenografie einer Literaturausstellung auch für mich absolut neues Terrain. Im Verlaufe des Projekts ergeben sich deshalb mit jedem neuen Schritt auch neue Herausforderungen, denen es sich gemeinsam zu stellen gilt. Dieses Brainstormen im Team, wenn in kürzester Zeit eine Vielzahl an Ideen und Perspektiven ausgetauscht, gesammelt und zusammengebracht werden, sind vermutlich die Momente, die ich am spannendsten finde. Wenn sich beispielsweise ein Einfall in meinen Gedanken noch nicht ausgereift anfühlt, sich aber dann in der Reflexion mit den anderen plötzlich in das Gesamtkonzept einfügt.
Ein weiterer Aspekt, den ich an meiner Arbeit in der Szenografie wirklich sehr lieben gelernt habe, ist das assoziative Denken. Eine Vorstellung, ein Zugang, etwas, was bei der Auseinandersetzung mit Text schon oft mitschwingt, gewinnt in meinen Augen durch die Übersetzung in eine andere Form an neuen Bedeutungen - eine Erfahrung, der ich in Zukunft gerne vertieft nachgehen würde.

Was hast du bislang gelernt?

Obwohl ich mich schon lange mit Literatur auseinandersetze, hat mir die Mitarbeit an diesem Projekt so viele neue Facetten aufgezeigt, wie sich Text fassen und denken lässt und welche Freiräume er eröffnen kann. Ich hoffe sehr, mit der Umsetzung unserer Ausstellung, diese Freiräume möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, um dann gemeinsam in Möglichkeiten zu denken, neue Geschichten zu erzählen - von Pflanzen und Menschen, von einem ‚uns‘.

Hinter den Kulissen - Team Research

Diesmal im Interview: Max Klas aus dem Team Research.

Ich unterstütze das Team Research, also sichte die Literatur und das Material, das wir in der Ausstellung verwenden werden. Mit dem Wissen und der wissenschaftlichen Recherche werden die Exponate dann kontextualisiert und unterfüttert.

Was ist die Aufgabe des Teams?
Erst einmal haben wir uns überlegt, welche Werke und Inhalte in der Ausstellung überhaupt verwendet werden sollen – also vor allem auf welche Aspekte pflanzlichen Lebens wir eingehen möchten. Das hängt ein wenig von dem allgemeinen Vorhandensein in Science Fiction ab und von der imaginierten Art, diese auch auszustellen. Dabei kamen Fragen auf wie: Welche Bücher kennen wir? Welche müssen wir uns angucken? Welche Filme gibt es? Welche Facetten von Pflanzen wurden bereits imaginiert? Und dann haben wir uns das ein wenig aufgeteilt und jede*r hat sich bestimmte Bücher angeschaut.
Bislang haben wir die einzelnen Bücher, Filme und Gedichte zusammengestellt und auf das komprimiert, was wir zur Story der Ausstellung beitragen wollen. Dabei wird die Ausstellung unterteilt in verschiedene Station, die die Aspekte von Pflanzen beleuchten sollen. Mein Schwerpunkt ist dabei die pflanzliche Intelligenz: wie wird das in der Wissenschaft diskutiert? Wie kann pflanzliche Intelligenz definiert werden? Wie werden Pflanzen als Lebewesen in Büchern dargestellt und diskutiert? Ähnliches haben auch die anderen Mitglieder zu anderen Themen bzw. Schwerpunkten gemacht.

Was macht dir denn am meisten Spaß?
Vor allem ist es eine willkommene Abwechslung zu meiner Dissertation! Ich fand es in der Arbeit dann sehr spannend, direkt vor Augen gehalten zu bekommen, was man einfach als selbstverständlich annimmt! Man ertappt sich dabei auch oft selbst. Warum denkt man überhaupt so teilnahmslos über seine Umwelt nach? Dafür dann Gründe aufgezählt zu bekommen und andersdenkende Möglichkeiten zu betrachten und dazu noch Science Fiction Literatur zu lesen, die einem aufzeigt, wie es doch anders gehen könnte und wie es gleichzeitig aber auch zu Bruch gehen könnte, wenn man weiterhin so menschenzentriert und teilnahmslos denken würde – das mochte ich sehr!
Wir gehen heutzutage von einem Selbstverständnis aus, das die Menschen als Zentrum des Denkens verortet – und, damit einhergehend: wird dann zwangsläufig die eigene Rolle darin mitgedacht? Das ist für mich dieses Selbstverständnis, dass die Menschen in der Hierarchie der Welt nach oben zieht ohne sich den Konsequenzen dieses Denkens bewusst zu sein. Das macht Pflanzen und die Natur an sich zu einem menschlichen Spielfeld, das man im Umkehrschluss auch nach Belieben zerstören kann.

Was hast du bzw. was habt ihr im Team Research vor allem gelernt?
Ich habe vor allem angefangen, die Blind Spots zu erkennen und zu transformieren und realisiere intensiver was 'meine Umwelt' eigentlich bedeutet. Die Möglichkeiten von Pflanzen generell aufzuzeigen ist ein unglaublich weites Feld, wo ich mich als Laie erst einmal habe reinfühlen müssen. Gleichzeitig hat es aber ein unglaubliches Wachstum an Bewusstsein für diese Welt mit sich gebracht und das war ein großer Aspekt, den wir auch im Team für uns mitnehmen konnten.
Für die Ausstellung war dann vor allem die Frage, wie wir es schaffen, Pflanzen nicht als reine Nutzobjekte darzustellen, sondern sie in einen Kontext von wahnsinnig großen Biotopen und Symbiosen einzubetten. Und das ist sowohl Herausforderung als auch das Spannende dabei – die interessante Arbeit liegt somit also vor allem in der Schnittstelle zwischen Research und Szenografie.

Hinter den Kulissen - Team Public Relations

Diesmal im Interview: Linda Göttner und Aline Klieber aus dem Team Public Relations

Um eine Literaturausstellung auf die Beine zu stellen, arbeiten verschiedene Teams an spezifischen Themen, darunter das Team der wissenschaftlichen Recherche, der Szenografie und der Public Relations. Wir möchten zeigen, wie eine Ausstellung entsteht und bereits während der gesamten Entwicklung mit dem Publikum in Kontakt treten. Um die Arbeitsweisen der einzelnen Teams aufzuzeigen, beantworten die Mitglieder jeweils drei Fragen in der Reihe “Hinter den Kulissen”. Diesmal an der Reihe sind Linda Göttner und Aline Klieber aus dem Team Public Relations.

Was ist die Aufgabe eures Teams? Woran arbeitet ihr momentan?

Linda: Das Team Public Relations kümmert sich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit rund um das Ausstellungsprojekt sowie die Repräsentation im universitären Kontext und darüber hinaus. Wir bewegen uns im Feld der Wissenschaftskommunikation, die verschiedene Aufgaben umfasst. Rund um das Thema “Plants between Science and Fiction” planen und erstellen wir Content, wie zum Beispiel Video-Interviews mit Autor*innen und Lehrenden. Diesen verarbeiten wir für unsere Website und die sozialen Netzwerke Instagram und Twitter. Gleichsam möchten wir die Arbeit der einzelnen Teams sichtbar machen und zeigen, welche Prozesse bei der Umsetzung einer Literaturausstellung ablaufen. Dementsprechend sind wir eng mit den anderen Teams vernetzt und nehmen die dort ablaufenden Entwicklungen und Erkenntnisse regelmäßig in unsere Arbeit auf. Gleichzeitig kommunizieren wir mit den Autor*innen der Werke, die in der Ausstellung gezeigt werden. Nicht zuletzt sind wir Ansprechpartner für die interne universitäre Kommunikation und die Presse.

Was macht euch am meisten Spaß?

Aline: Mein persönliches Highlight ist das Erstellen von neuem Content für Social Media - sei es der Bereich der Fotografie, Film oder das Führen von Interviews, zum Beispiel mit den Autor*innen der verwendeten Literatur. Das stellt uns mitunter vor ungeahnte Herausforderungen: das erste Fotoshooting im Botanischen Garten hat zum Beispiel im strömenden Regen stattgefunden. Doch daraus haben sich bisher immer kreative Möglichkeiten entwickelt. Das spontane Handeln und Agieren im Schaffensprozess, vor allem dann, wenn viele unterschiedliche Ideen aufeinandertreffen und kanalisiert werden müssen, ist für mich besonders spannend!

Linda: Dem stimme ich zu. Mir macht es sehr viel Spaß, den Inhalt der Ausstellung kommunikativ weiterzudenken und die Literatur, mit der wir arbeiten, für entsprechende Kanäle neu aufzubereiten. Hier kann man seine Kreativität einbringen und mit anderen Partizipierenden interagieren. Darüber hinaus habe ich durch die Workshops und den Austausch im gesamten Team viel über Plant Studies gelernt - ein Bereich, der mir zuvor unerschlossen war. 

Was habt ihr bislang gelernt?

Aline: Im Rahmen der Wissenschaftskommunikation lernen wir, wie man ein wissenschaftliches Forschungsfeld in der Öffentlichkeit repräsentiert. Ein sehr schönes Erlebnis war es, die Bereitschaft der Autor*innen zu erfahren, sich nicht nur mit ihrer Literatur, sondern auch persönlich am Projekt zu beteiligen. So konnten wir Interviews mit drei Autorinnen organisieren, deren Gedichte und Romane in der Ausstellung verwendet werden.

Linda: Zur Wissenschaftskommunikation gehört heute auch die Vermittlung über Social Media Kanäle. Das stellt zum einen eine Herausforderung dar, weil wissenschaftliche Arbeit mitunter anderen Regeln als denen der sozialen Netzwerke folgt. Zum anderen  ermöglicht es aber auch, ein Publikum über die Universität hinaus und jüngere Zielgruppen zu erreichen. Immer neue Beitragsformen zu entwickeln, ist derzeit ein Lernprozess für unser Team.