Der Hirtenroman "Daphnis und Chloe" des griechischen Dichters Longos entstand um 200 n. Chr. und erzählt die Geschichte zweier jugendlicher Hirtenkinder, welche auf unschuldige Weise die Liebe füreinander entdecken. Das Werk wurde besonders in der frühen Neuzeit und im Barock viel gelesen und diente als Vorlage für zahlreiche Nacherzählungen. Auch im Bereich anderer Künste inspirierte es Komposition und Malerei, später Film und Fotografie. In der Übung wird der Originaltext gelesen, ebenso sollen Teilaspekte seiner Rezeptionsgeschichte diskutiert werden.
- Lehrende/r: Annegret Weil Helmbold
Anhand ausgewählter Briefe (zugänglich in Übersetzungen in moderne Sprachen) werden die Eigenheiten und Traditionen der griechischen Epistolographie vom 4. bis zum 15. Jahrhundert erarbeitet.
- Lehrende/r: Michael Grünbart
In der Vorlesung wird die Geschichte der drittgrößten Insel des Mittelmeerraumes vom 4. Jahrhundert nach Christus bis 1191 (Einnahme des Eilandes durch Richard Löwenherz) behandelt. Die exponierte geographische Lage machte Zypern zu einem wichtigen Stützpunkt rhomäischer, arabischer und westlicher Machtgeltung. Das 7. Jahrhundert war geprägt durch den Konflikt zwischen Arabern und Rhomäern, was zu einer gemeinsamen Verwaltung der Insel führte. Erst 965 konnte sie wieder dem byzantinischen Kaiser unterstellt werden.
- Lehrende/r: Michael Grünbart
Ziel des Seminars ist es, die Umbürche in der politischen Entwicklung des östlichen Mittelmeerraumes zu fassen. Nach dem all Konstantinopels 1204 entstanden in vielen Teilen der Rhomania (= des byzantinischen Territoriums) eigenständige Herrschaften. Die Errichtung des lateinischen Kaiserreiches führte zur Exilierung des rhomäischen Kaisertums: Nikaia, Epirus und Trapezunt versuchten die Hauptstadt wieder mit einem Kaiser zu besetzen. Parallel dazu entstanden lateinische Herrschaten im südlichen Balkanraum und in der Ägäis. Dieser Prozess der Fragmentierung einer Zenralmacht mit all seinen politischen, gesellschatlichen und kulturgeschichtlichen Folgen wird in den Blick genommen.
- Lehrende/r: Michael Grünbart
In dieser Übung werden sowohl antike und byzantinische Militärtraktate behandelt. Im Zentrum stehen die Lektüre und die kultur- bzw. militärgeschichtliche Einbettung griechischer Fachtexte (Schwerpunkt 6.-10. Jh.). Dabei geht es um taktische Angaben, Entscheidungsverhalten, die logistische Organisation eines Feldzuges, Kriegslisten, die Wahrnehmung des Feindes sowie die Adaptation antiker Techniken der Kriegsführung. Zudem wird versucht, das Bild des idealen Feldherren zu rekonstruieren. Die theoretischen Ausführungen in den Traktaten werden auch in Beziehung zu Beschreibungen von Schlachten in historiographischen Texten gesetzt.
- Lehrende/r: Michael Grünbart
In dem Seminar werden Themen zu Globalgeschichte aus der Perspektive des byzantinischen Kaisertums behandelt. Nach dem Tod Manuels I. (1180) wurden politische Veränderungen in der östlichen Mittelmeerwelt rasant sichtbar, das Herrschaftszentrum am Goldenden Horn wurde zum Spielball der Interessen. Versucht wird, die Synchronizität und Verflechtung von Ereignissen aufzuzeigen.
Das Seminar wird begleitet von der Arbeit an Quellen (Lektüre, Interpretation); Vergabe von Referatsthemen am Beginn des Wintersemesters.
- Lehrende/r: Michael Grünbart